Urlaub kann krank machen
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Ca. 250.000 Deutsche werden regelmäßig zum Wochenende oder im Urlaub krank. Sie klagen über Kopfschmerzen, Erkältung im Urlaub, über Unwohlsein usw. Freizeit und Urlaub macht diese Menschen krank.
Im Jahre 2013 wurde jeder 10. Deutsche im Sommerurlaub krank. Handelte es sich nicht gerade um Ernährungsumstellung mit einhergehenden Durchfall oder um eine am Urlaubsort zugezogene Verletzung, sprechen Wissenschaftler von einer Freizeitkrankheit.
Bild: pixabay website5
Das Phänomen nennt sich med. „Leisure Sickness“.
Dieses Phänomen hat sicher schon jeder einmal durchgemacht. Bei einigen ist es aber keine Ausnahme und wird von vielen Betroffenen unterschätzt. Die Erkrankung ist nicht zu unterschätzen und sollte genau so ernst genommen werden, wie andere psychosomatisch bedingte Erkrankungen. Es ist wichtig die Symptome frühzeitig zu erkennen und gegen sie vorzugehen.
Die Zahl der Betroffenen steigt nach Aussage von Mediziner immer weiter an. Auf Grund dessen hat sich in den Niederlanden eine Forschergruppe gebildet, um sich mit dem Problem der Freizeitkrankheit zu beschäftigen.
Gebildet hatte sich eine Psychologengruppe um Adrian Vingerhoets von der Tilburg Universität. Professor Adrian Vingerhoets arbeitet als Psychologe und gehörte bisher zu jenen Wochenendkranken, die das Problem schlicht und ergreifend verdrängen.
In der Studie wurden 1.128 Männer und 765 Frauen aus unterschiedlichen Berufen und unterschiedlicher geistiger und körperlicher Belastung befragt.
Befragt wurden Patienten, die immer wieder am Wochenende oder in ihrer Freizeit krank wurden. Sämtliche Antworten wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen. Betroffene klagten hauptsächlich über Schmerzen, Erschöpfung oder Infektionen.
Die Testpersonen waren zwischen 16 und 87 Jahre alt und das Geschlecht spielte keine Rolle, noch Fragen nach übermäßigem Konsum von Kaffee, Alkohol oder Zigaretten.
Dabei stellten sie fest, dass die meisten Menschen, die an dieser Krankheit leiden, im Dauerstress sind und ein hohes Arbeitspensum erfüllen. Auch in ihrer Freizeit können sie nicht richtig abschalten. Sie sind Ja-Sager und haben ein hohes Verantwortungsgefühl, wodurch sie hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Häufig sind gerade Führungskräfte oder Arbeitnehmer mit einer hohen Zahl an Überstunden betroffen.
Diese Männer und Frauen seien gedanklich so auf den Beruf fixiert, dass ihnen mit der Zeit die eigene Freizeitkultur abhanden komme.
Um gesund zu bleiben braucht der Mensch positiven Stress - einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannungsphasen. Dabei ist die tatsächliche Arbeitsbelastung weniger ausschlaggebend für eine gesunde Lebensbalance, als der persönliche Umgang damit. Sei das Auftanken verausgabter Energie nicht Routine, treten in den Ruhephasen zudem all die seelischen Probleme hervor, die in der Woche unter dem Deckel der Betriebsamkeit versteckt bleiben.Tipp: Aktivitäten planen
Bei ersten Anzeichen von Leisure Sickness sollte man seine Freizeitaktivitäten bewusst planen, die durchaus auch "positiven Stress" vermitteln dürfen. Wer jedoch schon zu weit in diese Spirale eingetaucht ist, könne nur mit Hilfe von autogenem Training oder dem Relaxationsverfahren die Fähigkeit zum Entspannen zurück erlangen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.