Viele Frauen holen zu spät Hilfe bei einem Herzinfarkt
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Wie der Spiegel am 07.03.2019 berichtete, holen viele Frauen zu spät Hilfe bei einem Verdacht auf Herzinfarkt. So holen sie zwar für ihren Partner schnell einen Notarzt, aber bei eigenen Herzproblemen sind sie weniger schnell.
Polnische Forscher haben auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Málaga zwei Studien zu dem Thema „Herzinfarkt bei Frauen“ vorgestellt.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass vor allem junge Frauen trotz Beschwerden, die auf einen Herzinfarkt hindeuten, immer wieder Verpflichtungen voranstellen.
Marius Gasior vom Polnischen Register für Akute Koronarsyndrom wird in einer ESC-Mitteilung zitiert: „Wir hören immer wieder, dass diese Verantwortlichkeiten Frauen davon abhalten, rechtzeitig einen Krankenwagen zu rufen“.
In die Studie flossen Daten von 7.582 Patienten mit einem besonders schweren Herzinfarkt ein.
Die Deutsche Herzstiftung bestätigt dieses Problem. Sie bezieht es jedoch auf eine andere Altersgruppe. Nach ihren Untersuchungen dauert es bei älteren Frauen im Schnitt länger, bis sie sich entscheiden in die Notaufnahme eines Krankenhauses zu kommen. So benötigen Frauen über 65 Jahre ca. viereinhalb Stunden. Bei Männern liegt diese Zeit bei dreieinhalb Stunden. Die Untersuchung der Deutschen Herzstiftung ist jedoch eine ältere Untersuchung der Problematik.
Zudem berichtet die Deutsche Herzstiftung, dass die verzögerte Betreuung zum Beispiel darauf zurückzuführen ist, dass ältere Frauen oft allein leben und niemanden haben, der Hilfe holen könnte. Auch erkennen betroffene Frauen häufig nicht, dass sie einen Herzinfarkt haben könnten, da sie öfters keine eindeutigen Symptome haben.
Die bekanntesten Symptome eines Herzinfarktes sind zum Beispiel starke Schmerzen im Brustkorb und im linken Arm. Es kommt bei älteren Frauen aber häufig vor, dass dieser sogenannte Vernichtungsschmerz nicht oder nur stark reduziert auftritt. Sie empfinden häufig nur ein Druck- oder Engegefühl in der Brust und Schmerzen im Bauch verbunden mit Übelkeit und Erbrechen.
So rät die Deutsche Herzstiftung dringend dazu, auch bei solchen eher unspezifischen Symptomen die 112 zu wählen.
Häufig wird von Ärzten auf Grund der unspezifischen Symptome, statt auf Herzprobleme, irrtümlich auf Rücken-, Magen- oder Gallenprobleme getippt.
Bild: pixabay website5
Das verzögert zusätzlich wertvolle Zeit bis zum Beginn einer adäquaten Therapie zur Behandlung eines akuten Herzinfarktes.
Marius Gasior vom Polnischen Register für Akute Koronarsyndrom sagte, dass nach seiner Studie zufolge, auch das medizinische Personal zu Verzögerungen beitrugen. So wurden zum Beispiel EKG-Ergebnisse für jüngere Frauen seltener an das Herzinfarktzentrum geschickt, um eine Beschleunigung der richtigen Therapie zu erreichen.
März 2019
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.