Waldmeister als Heilpflanze nutzen
Heilpflanzen
Eines der bekanntesten Wildpflanzen ist der Waldmeister. Sein wissenschaftlicher Name lautet Galium odoratum. Waldmeister zählt zu den Frühlingspflanzen und blüht von April bis Juni.
Am bekanntesten ist Waldmeister wohl in der Küche. Genannt sei hier zum Beispiel die Götterspeise oder als Bowle.
Weniger bekannt ist, dass das Waldmeisterkraut auch in der Heilkunde eingesetzt wird und dort Leberbeschwerden, Einschlafschwierigkeiten und sogar Migräne lindern kann.
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Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Waldmeister (Galium odoratum) – Pflanzenbeschreibung
Waldmeister (Galium odoratum) – Geschichte
Waldmeister (Galium odoratum) - Verwendete Pflanzenteile
Waldmeister (Galium odoratum) – Inhaltsstoffe
Waldmeister (Galium odoratum) – Heilwirkung
Waldmeister (Galium odoratum) – Anwendungsbereiche
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde
Waldmeister – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Waldmeister (Galium odoratum) – Anwendung
Waldmeister (Galium odoratum) – Teerezept
Waldmeister (Galium odoratum) - Äußerliche Anwendung
Die berühmte Waldmeister Bowle – Rezept
Waldmeister (Galium odoratum) in der Küche
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Waldmeister ist unter weiteren volkstümlichen Namen bekannt.
So zum Beispiel:
- Gliedkraut
- Maikraut
- Wohlriechendes Labkraut
- Mösch
- Herzfreund
- Maichrut
- Teekraut
- Waldmutterkraut
- Leberkraut
- Maiblume
- Waldtee
Waldmeister (Galium odoratum) – Pflanzenbeschreibung
In gemäßigten Breiten der gesamten Nordhalbkugel kommt der Waldmeister vor. Er wächst vorwiegend in Buchenwäldern.
Er ist zudem in Höhenlagen bis etwa 1.400 Metern Höhe anzutreffen.
Der dünne, kriechende Wurzelstock treibt im Frühjahr mehrere Pflanzen aus. Waldmeister (Galium odoratum) ist eine mehrjährige Pflanze.
Die Heilpflanze kann bis zu 30 cm hochwachsen. Die Blätter des Waldmeisters sind sehr charakteristisch. Die lanzettlichen, rauen und zwischen 2 bis 5 cm großen Blätter sitzen an den vierkantigen Stängeln. Angeordnet sind die Blätter in sogenannten Quirlen, das bedeutet, dass zwischen sechs und acht Blätter an einem Blattknoten angeordnet sind. Die Blätter sind am Rand etwas rauh, an der Oberfläche jedoch glatt. Ab Mai entwickeln sich die weißen, kleinen, sternförmigen Blüten mit je vier Blütenblättern, die in einer Trugdolde am oberen Ende der Pflanze blühen. Aus diesen Blüten entwickeln sich kleine stachlige Kügelchen mit kurzen Haaren, woraus sich später kleine Nüsschen bilden, die den Samen der des Waldmeisters enthalten.
Waldmeister gehört zur Pflanzengruppe der Rötegewächse (Rubiaceae).
Waldmeister (Galium odoratum) – Geschichte
Der Waldmeister war bereits in der Antike sowie im Mittelalter als Heilkraut bekannt. Allerdings war sein Anwendungsspektrum meist auf äußerliche Beschwerden begrenzt.
Seit jeher wird die Pflanze als Frühjahrsbote gesehen. Der Name der Heilpflanze geht wohl auf seine Zuordnung zu den heidnischen Waldgöttern zurück. Waldmeister nannte man später auch Jungfrau Maria Kraut, da es um die Füße gebärender Mädchen gebunden wurde, um die Geburt zu erleichtern.
Die berühmte Waldmeisterbowle wurde vom Benediktinermönch Wandalbertus aus dem Kloster Prüm in der Eifel im Jahre 854 erfunden. Sie besteht aus dem typischen Maiwein, der Herz und Leber stärken soll.
Das Getränk galt in der Volksheilkunde lange Zeit als Heilmittel und sollte krampflösend, harntreibend und beruhigend bei Schlafstörungen wirken.
Die Verwendung der Waldmeisterbowle war in vielen Gegenden verbreitet.
So verkündete auch der polnische König Stanislas Leszczynski im 18. Jahrhundert, dass er seine große Kraft und ausgezeichnete Gesundheit einem mit Waldmeister hergestelltem Tee verdanke.
Waldmeister (Galium odoratum) - Verwendete Pflanzenteile
Der Waldmeister (Galium odoratum) ist ein Vertreter der Rötegewächse (Rubiaceae), die in der Kräuterheilkunde eher selten in Erscheinung treten.
In der Naturheilkunde benutzt man von dem Waldmeister die gesamte Pflanze ohne die Wurzeln. Zu Beginn der Blütezeit wird die Pflanze gesammelt. Zusammengebunden als Büschel wird die Heilpflanze zum Trocknen aufgehängt. Waldmeister verfärbt sich beim Trocknen schwarz.
Das Kraut ist mit Nutzpflanzen wie dem Kaffee oder dem Chinarindenbaum verwandt. Ferner gehört der Waldmeister zur Gattung der Labkräuter, die mit etwa 650 Arten sehr artenreich ist.
Waldmeister (Galium odoratum) - Inhaltsstoffe
Waldmeister enthält folgende Inhaltsstoffe, die zum Beispiel antientzündlich oder antibakteriell wirken.
Cumarin, Asperulosid, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide
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Waldmeister (Galium odoratum) – Heilwirkung
In einigen Studien konnte nachgewiesen, dass die Wirkung der Inhaltsstoffe bei Brandwunden die Hautregeneration fördert.
Extrakte des Waldmeisters wirken zum Beispiel:
- antientzündlich
- antibakteriell
- antiviral (z. B. gegen Herpes Simplex)
- antioxidativ
- beruhigend
- blutreinigend
- krampflösend
- schweißtreibend
Waldmeister (Galium odoratum) - Anwendungsbereiche
In der Pflanzenheilkunde werden die Extrakte des Waldmeisters innerlich und äußerlich angewendet.
Der Haupteinsatzzweck des Waldmeisters ist die Nutzung als Tee oder in Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne.
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde
Extrakte des Waldmeisters werden zum Beispiel eingesetzt gegen:
- Verdauungsbeschwerden
- Blasensteine
- Herzschwäche
- Kopfschmerzen
- Migräne
- nervöse Schlaflosigkeit
- Frühjahrsmüdigkeit
- nervöse Unruhe
- Nervenschmerzen
- vermindert die Blutgerinnung
- Gefäß stärkend
- Venenschwäche
- Ödeme
- Menstruationsbeschwerden
- Furunkel
- Ekzeme
- Schlecht heilende Wunden
In der Volksmedizin werden Extrakte des Waldmeisters auch noch bei kleineren Beschwerden bei Galle und Leber oder Magen- und Darmleiden (Krämpfe) eingesetzt.
Waldmeister – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Extrakte des Waldmeisters sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Überdosierungen können zu Kopfschmerzen oder Leberbeschwerden führen.
Da Waldmeister Cumarin enthält, das bei einer geringen Dosierung beschwingt und bei Kopfschmerzen und Migräne helfen kann, aber bei einer zu hohen Dosierung auch Kopfschmerzen verursachen kann.
Schwangere und Stillende sollten auf waldmeisterhaltige Getränke und Hausmittel verzichten.
Anwendungen mit Heilkräutern haben häufig eine positive Wirkung auf Beschwerden. Sie sollten aber immer bei einer Heilpflanzenanwendung Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Waldmeister (Galium odoratum) - Anwendung
Genutzt wird Waldmeister als Tee oder in Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne.
Verwendet für einen Tee wird das blühende Kraut der Heilpflanze.
Innerlich angewendet helfen die Extrakte zum Beispiel gegen Schlaflosigkeit. Auch die Blutgerinnung wird vom enthaltenen Cumarin vermindert, so dass das Blut besser fließen kann.
Der Tee stärkt die Blutgefäße, wirkt krampflösend und kann so die Periodenkrämpfe lindern.
Zudem wurde der Waldmeister früher wegen seines angenehmen Duftes auch als Motten- und Insektenschutz gern in Büscheln in die Kleiderschränke gehängt.
Im Handel gibt es Fertigprodukte des Waldmeisters für die medizinische Anwendung sowie für eine Anwendung in der Küche.
So bieten zum Beispiel Teehersteller fertig gemischten Waldmeistertee in Beuteln an.
Waldmeister (Galium odoratum) - Teerezept
Für einen Waldmeistertee nimmt man 1 bis zwei Teelöffel frisches oder getrocknetes Kraut, übergießt es mit 250 ml heißem Wasser und lässt den Sud für 5 bis 10 Minuten ziehen.
Danach wird abgeseiht.
Für eine Behandlung wird der Tee zwischen zwei bis drei Mal pro Tag für eine Dauer von etwa einer Woche eingenommen.
Waldmeister (Galium odoratum) - Äußerliche Anwendung
Waldmeister hat einen angenehmen Geruch, der eine wichtige Wirkung auf unseren Körper auslöst.
Waldmeister kann man so hervorragend in ein Duftkissen einarbeiten. Um eine stärkere Wirkung zu erzielen, kann man den Waldmeister zusätzlich mit zum Beispiel Steinklee, Salbei, Lavendel und anderen getrockneten Duftkräutern mischen.
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Die berühmte Waldmeister Bowle – Rezept
Verwendet wird der Waldmeister vor der Blütezeit.
Eine Handvoll Waldmeister lässt man anwelken und hängt sie dann für zwei Stunden in einen Liter Wein. Danach werden zwei Esslöffel Zucker in ein wenig heißem Wasser angerührt und dann in den Wein gegeben.
Zum Schluss wird noch eine Flasche Sekt dazu gegeben.
Waldmeister (Galium odoratum) in der Küche
Gerade für Süßspeisen oder Getränke wird Waldmeister in der Küche verwendet. Der Geschmack des Krautes wird vor allem durch das enthaltene Cumarin beeinflusst. Waldmeister hat einen sehr eigenen Geschmack, der mit anderen Kräutern und Geschmäckern nicht vergleichbar ist. Nimmt man Waldmeister pur zu sich, so hat er einen leicht bitteren und einen angenehmen frischen Nachgeschmack.
Waldmeister ist in vielen käuflichen Getränken enthalten. Auch wird Waldmeister bei Cocktails oder Bowlen als Zutat verwendet.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.