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Zu niedriger Blutdruck – Naturheilkunde

Krankheiten
Mediziner sprechen von einem zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) unter einem Wert von 105 zu 60 mmHg. Wobei diese Grenze zwischen normalem und zu niedrigem Blutdruck nicht so genau festgeschrieben ist wie die Grenze nach oben in Richtung Bluthochdruck (Hypertonie). Eine Hypertonie verursacht ernsthafte Gefäß- und Organschäden, wobei die Beschwerden einer Hypotonie oft nur lästig sind. Zu den Symptomen der Hypotonie gehören z. B.:

  • Starkes Schwindelgefühl, vor allem am frühen Morgen
  • Rasche Ermüdung
  • Neigung zur Ohnmacht
  • Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Gesteigertes Schlafbedürfnis
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Augenflimmern
  • Ohrensausen
  • Wetterfühligkeit
  • Hoher Puls
  • Eventuell Atemnot
  • Depressive Verstimmungen

Der niedrige Blutdruck selbst ist keine Krankheit. Kommt es jedoch zu den oben genannten Beschwerden, wird der niedrige Blutdruck zu einem subjektiven Problem. Ein Bluthochdruck hingegen führt zu ernsthaften Gefäß- und Organschäden. So kann es bei einer Hypertonie zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen, was bei einem zu niedrigen Blutdruck nicht der Fall ist.

Bei einer Hypotonie sind Medikamente häufig nicht nötig. Meist reichen einfache Hausmittel aus, um den Blutdruck wieder auf Trab zu bringen. Das können dann z.B. Wechselduschen, Bewegung an der frischen Luft oder Übungen sein, die den Kreislauf anregen.

International betrachtet gilt die Hypotonie nicht als eigenständige Krankheit. Als eigenständige Krankheit gilt sie nur in Deutschland. Deswegen wird sie international auch gerne „german disease“ genannt.

Zu beachten ist aber trotzdem, dass ein zu niedriger Blutdruck auf eine andere Organerkrankung hindeuten kann, wie etwa einer Schilddrüsenstörung oder einer Herzmuskelschwäche.
Inhalt

Die Hypotonie kann man in vier Gruppen einteilen:
Die anlagebedingte bzw. konstitutionelle Form
Die akute Schocksituation
Die symptomatische Form – Deutung auf eine andere Krankheit
Aortenbogen Syndrom
Neurologische Erkrankungen
Orthostase Reaktion
Ältere Menschen
Jüngere Menschen
Die Hypotonie kann man in vier Gruppen einteilen

  • Der anlagebedingten bzw. konstitutionellen Form
  • Die akute Schocksituation
  • Die symptomatische Form (Deutung auf andere Krankheiten)
  • Die orthostatische Hypotonie
Die anlagebedingte bzw. konstitutionelle Form

Ein einfaches aber gut funktionierendes Regelsystem stellt den Blutdruck ein. Sogenannte Dehnungsfühler (Barorezeptoren) befinden sich in den Gefäßwänden der meisten Schlagadern, so z. B. in den Halsschlagadern und in der Aorta. Diese Rezeptoren werden umso stärker gereizt, je mehr die Gefäßwand gedehnt wird, was durch einen zu hohen Blutdruck zustande kommt. Im Fall eines zu niedrigen Blutdrucks erfolgt eine zu geringe Gefäßwanddehnung, die Barorezeptoren werden in diesem Fall weniger gereizt.
Blutdruck zu niedrig
Bild: website5
Über Nervenstränge gelangen die Informationen der Dehnungsfühler zum Stammhirn (Medulla oblongata). Vom Stammhirn aus werden dann Befehle aus dem Kreislaufzentrum an das Herz und die Blutgefäße gesendet, um den Blutdruck wieder auf das normale Maß zu regulieren. Eine weitere Regulation des Blutdrucks kommt den Nieren zu. In den Nieren wird das Hormon Renin gebildet, es wird ausgeschüttet, wenn der Blutdruck im zuführenden Gefäß der Niere sinkt. Dieses Hormon setzt dann einen weiteren Regelkreis in Gang, der letztlich zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt.

Es spielen also verschiedene Messwerte der Rezeptoren eine Rolle, um einen normalen Blutdruck zu haben. Durch unterschiedliche Werte ist der Blutdruck anlagebedingt mal ein wenig höher oder niedriger.
Die akute Schocksituation

Kommt es zu einen Kreislaufkollaps oder Schock, vermindert sich die zirkulierende Blutmenge. In diesem Zustand ziehen sich diejenigen Blutgefäße zusammen, die weniger wichtige Organe und Körperteile zu versorgen haben. Das betrifft dann vor allem Haut, Muskulatur, Magen-Darm-Trakt und Nieren, die weniger durchblutet werden. Das geschieht, um die wichtige Durchblutung von Hirn- und Herzkranzgefäßen aufrecht zu erhalten (genannt Zentralisation).

Aber auch schwere Verletzungen mit Blutungen nach außen oder innen führt zu einem Absinken des Blutdrucks sowie ein Flüssigkeitsverlust nach heftig lang andauerndem Erbrechen, Durchfall oder übermäßigem Wasserlassen führen zu einer Zentralisation.
Schock - Blutverlust
Bild: clipdealer.de
Bei Blut- und/oder Volumenverlust sinkt der Blutdruck ab, wenn die Regulationsmechanismen, wie etwa durch einen Anstieg der Herzfrequenz nicht mehr ausreichen.
Die symptomatische Form – Deutung auf eine andere Krankheit

Herz: Eine allgemeine Herzmuskelschwäche z. B. nach einem Herzinfarkt, nach Herzmuskelerkrankungen (Oberbegriff Koronare Herzkrankheit - KHK) oder nach einem lang bestehenden Bluthochruck ist das Herz nicht mehr in der Lage das Blut mit der nötigen Kraft in den Kreislauf zu pumpen (Herzinsuffizienz). Der periphere Blutdruck sinkt auch bei einer Aortenstenose, das ist eine Verengung der Aortenklappe. Dadurch wird nicht mehr ausreichend Blut durch dieses zu enge Ventil in den Kreislauf befördert.
Aortenbogen Syndrom: Die Aorta ist die Körperhauptschlagader. Von der Aorta zweigen die Schlüsselbeinarterien ab, die die Arme versorgen. Das Herz pumpt zwar mit großer Kraft das Blut in die Aorta, besteht aber eine Verengung an der Abzweigung in die Schlüsselbeinarterien, kommt es zum Aortenbogen Syndrom. Es kommt dann dazu, dass der Blutdruck zwar in der Aorta und den Beingefäßen hoch ist, aber vor allem in den Armen und im Gehirn zu niedrig ist. Symptome in diesem Fall sind kalte Hände und Schwindelgefühl. Bei einem Aortenbogen Syndrom herrscht an den Armen ein extrem niedriger Blutdruckwert z. B. 85 zu 75 mmHg, wobei er an den Beinen normal ist.
Venenschwäche: Liegt eine Venenschwäche vor, kann es zu Aussackungen der Venenwände kommen (Krampfadern). In diesen Aussackungen versackt das Blut. Das passiert meist beim Stehen, was dann zu einem Absinken des Blutdrucks führt. Auch kann das zu vorübergehenden Durchblutungsstörungen des Gehirns führen, was dann einen Kollaps verursachen kann.
Hormonstörungen: Hormonstörungen werden von einer Erkrankung der Schilddrüse und den Nebennieren verursacht, die sich auch auf den Blutdruck auswirken können. Zum Beispiel beeinflussen verschiedene Hormone der Schilddrüse verschiedene Abläufe im Körper, unter anderem auch Herzschlag und Blutdruck. Auch haben die Hormone der Nebennieren Einfluss auf den Blutdruck, indem sie den Salzhaushalt des Körpers regulieren. Somit kann ein zu niedriger Blutdruck auch immer an einer Schilddrüsenunterfunktion oder an einer Störung der Nebennieren liegen.
Medikamente: Ein zu starker Blutdruckabfall kann auch durch Medikamente hervorgerufen werden. In Frage kommen hier zum Beispiel wassertreibende Medikamente, sogenannte Diuretika, aber auch blutdrucksenkende Mittel, insbesondere zu Beginn der Behandlung, können einen Blutdruckabfall verursachen. Man muss aber auch an Psychopharmaka denken, da sie blutdrucksenkend wirken können. Das gilt besonders für trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva. Auch Nervendämpfungsmittel (Antipsychotika) aus der Reihe der Phenothiazine wirken blutdrucksenkend.
Neurologische Erkrankungen: Verschiedene Erkrankungen der Nerven sowie die diabetische Neuropathie und manche Erkrankungen des Rückenmarks oder des Gehirns können sich blutdrucksenkend auswirken.
Orthostase Reaktion: Dass der Blutdruck in jeder Körperlage richtig angepasst ist, setzt eine gesunde Kreislaufregulation voraus, um das alle Organe jederzeit ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt sind. Diese Regulation nennt man Orthostase Regulation. Wobei Orthostase aufrechte Körperhaltung bedeutet. Diese Regulation ist besonders wichtig beim Übergang vom Sitzen oder Liegen zum Stehen. Sie setzt voraus, dass eine Steuerung durch den Nervus Sympathikus, dem kreislaufanregenden Nervensystem des Körpers, erfolgt. Durch den Sympathikus muss beim Aufstehen die Herzfrequenz und der Blutdruck leicht erhöht werden, damit beim Aufstehen das Blut auch entgegen der Schwerkraft nach oben fließen kann, z. B. in den Kopf.
Ist die sympathische Gegenregulation zu schwach, steigt zwar die Herzfrequenz, der Blutdruck sinkt jedoch. Häufig kommt dieses Phänomen bei jungen schlanken Frauen oder bei Kindern in der Wachstumsphase vor. Treffen kann es prinzipiell jedoch jeden. Die Gründe für dieses Ereignis sind noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt unter anderem an, dass es mit einem mangelnden Training der Venenpumpe zusammenhängt. Das Blut versackt einfach beim Aufstehen in die Beine und kann trotz eines erhöhten Herzschlages nicht im Körper verteilt werden. Es kommt zum Blutdruckabfall und eventuell zu Schwindelgefühlen, Ohrensausen und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Ohnmacht.
Schwangere: In den ersten sechs Monaten kann es während einer Schwangerschaft zu einem geringen Blutdruckabfall kommen, das ist normal. Im zweiten Drittel der Schwangerschaft sollte sich der Blutdruck wieder normalisiert haben. Sinkt der Blutdruck jedoch stark ab, kann dies zu einer Unterversorgung des Fötus führen. In diesem Fall ist die Durchblutung der Plazenta nicht mehr ausreichend.
Ältere Menschen: Bei älteren Menschen kann es zu einer Verengung der Herzkranzgefäße oder der Arterien kommen. Das führt dann dazu, dass die zum Gehirn führenden Arterien nicht mehr genug Blut führen. Bei dann zu niedrigem Blutdruck droht eine mangelnde Durchblutung lebenswichtiger Organe wie z. B. Herz oder Gehirn. Ältere Menschen haben zudem häufig beim Stehen und Aufstehen Probleme, besonders bei einem plötzlichen Lagewechsel.
Jüngere Menschen: Der Kreislauf reagiert bei gesunden jüngeren Menschen schnell genug, um keine Symptome zu zeigen. Ein klammes Gefühl in den Beinen oder ein leichtes Schwindelgefühl können sich trotzdem bemerkbar machen. Sollte solch ein Blutdruckabfall jedoch zu einer Ohnmacht führen, kann es zum Sturz kommen und somit Verletzungen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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