Zwerchfellentzündung
Krankheiten
Bei einer Zwerchfellentzündung ist die Atemfunktion erheblich beeinträchtigt, was schlimmstenfalls zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann. Nicht selten geht die Entzündung mit einem Zwerchfellhochstand einher. Zudem dient das Zwerchfell auch als sogenannte Bauchpresse, die zuständig für das Pressen beim Stuhlgang und beim Geburtsvorgang ist.
Zu einer Zwerchfellentzündung kann es durch infektiöse oder mechanische Ursachen kommen sowie auch durch eine Erkrankung des Oberkörpers.
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Inhalt
Zwerchfellentzündung – Bedeutung und Funktion
Zwerchfellentzündung – Ursachen
Chronischer Husten
Falsche Körperhaltung
Zwerchfellentzündung – Symptome
Zwerchfellentzündung – Diagnose
Zwerchfellentzündung – Behandlung
- Dampfbäder
- Tee
- Zwiebelsaft
- Entspannungsübungen
- Physiotherapie
- Medikamentöse Behandlung
Zwerchfellentzündung – Heilungsverlauf
Zwerchfellentzündung - Vorbeugen
Zwerchfellentzündung – Bedeutung und Funktion
Das Zwerchfell ist eine flache Platte, die sich horizontal unterhalb des Herzens befindet und den Brustraum vom Bauchraum trennt, also die Atmungsorgane von den Verdauungsorganen. Die Platte besteht aus Muskeln und Sehnen und ist mit verschiedenen Löchern versehen, so dass den großen Blutgefäßen sowie der Speiseröhre der Durchlass in den Bauchraum möglich ist.
Des Weiteren steuert das Zwerchfell vorrangig die Atmung, aber dient auch als sogenannte Bauchpresse, wobei die Kontraktionen beim Stuhlgang wichtig sind sowie beim Pressen während des Geburtsvorgangs.
Zwerchfellentzündung - Ursachen
Hinter einer Zwerchfellentzündung können verschiedene Ursachen stecken, eher selten tritt die Entzündung als eigenständige Krankheit auf.
Folgende Ursachen sind möglich:
Rippenfellentzündung: Das Rippenfell liegt sehr dicht am Zwerchfell, so dass eine nicht auskurierte Rippenfellentzündung auf das Zwerchfell übergreifen kann.
Chronischer Husten: Durch chronischen Husten wird dauerhaft das gesamte Atemsystem sehr stark belastet und es kann schlimmstenfalls zu kleinen Rissen im Zwerchfell kommen, die sich dann entzünden können und Schmerzen verursachen.
Stress: Bei Stress ist der Körper häufig in einer ständigen Anspannung, was zu einer Verkrampfung des Zwerchfells führen kann, das sich wiederum dadurch entzünden kann.
Falsche Körperhaltung: Genauso ist es bei einer dauerhaft falschen Körperhaltung, die das Zwerchfell zusammendrückt. Auch hierbei kann es zu einer Entzündung kommen.
Schluckauf: Wer häufig unter Schluckauf leidet, sollte das unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Die ruckartige Anspannung beim Schluckauf reizt das Zwerchfell, was auch zu einer Entzündung führen kann.
Zwerchfellbruch: Ein Zwerchfellbruch erhöht das Risiko einer Zwerchfellentzündung. Zu einem Zwerchfellbruch kann es kommen, wenn der Druck auf das Zwerchfell permanent erhöht ist, wie zum Beispiel bei chronischem Husten, falscher Körperhaltung, aber auch bei chronischer Verstopfung.
Zwerchfellhochstand: Wird das Zwerchfell permanent gereizt, kann dies zu entzündlichen Vorwölbungen des Zwerchfells in den Brustkorb führen, dem sogenannten Zwerchfellhochstand. Verantwortlich hierfür sind starkes Übergewicht, Tumore im Bauchraum, krankhafte Leber- oder Milzvergrößerungen sowie massive Blähungen.
Zwerchfellruptur: Bei einer Zwerchfellruptur handelt es sich um einen Riss in der Gewebsstruktur des Zwerchfells. Dazu kann es bei Unfällen, zum Beispiel bei einem Autounfall oder bei gewaltsamen Schlägen kommen. Durch den oder die Risse im Zwerchfell kann es zu Entzündungen und massiven Atemproblemen kommen.
Trichinose: Eine Trichinose ist eine infektiöse Erkrankung, bei der sich Fadenwürmer (Trichinien) anfangs im Dünndarm ansiedeln und dann im weiteren Verlauf über die Blutbahn in das Muskelgewebe des Zwerchfells eindringen. Fadenwürmer können durch den Verzehr von rohem Schweinefleisch in den Körper gelangen.
Schwangerschaft: Im letzten Drittel der Schwangerschaft nimmt das Baby soviel Raum ein, dass die Organe verdrängt werden. Somit entsteht ein dauerhafter Druck nach oben, wodurch das Zwerchfell gereizt werden kann und sich dadurch auch entzünden kann.
Zwerchfellentzündung – Symptome
Ein Husten über einen längeren Zeitraum kann Schmerzen während des Hustens verursachen. Hinzu können Schmerzen beim Atmen kommen. Hinweise, dass es sich um eine Zwerchfellentzündung handeln könnte, sind ein unangenehmer Druck auf den Rippenbogen, selbst beim Reden oder Lachen. Weitere Symptome sind Fieber, Stechen in der Brust und Atemnot.
Ob dabei tatsächlich eine Zwerchfellentzündung vorliegt, kann nur ein Arzt abklären. Daher sollte man bei den zuvor genannten Symptomen nicht lange warten und zeitnah einen Arzt aufsuchen.
Zwerchfellentzündung - Diagnose
Für den Arzt ist eine detaillierte Beschreibung der Beschwerden sehr wichtig, um sich ein erstes Bild zu machen. Werden über Schmerzen beim Atmen, Husten und ein Druck auf den Rippen geklagt, könnten das schon Hinweise einer Zwerchfellentzündung sein. Es folgt die körperliche Untersuchung, die sich zunächst auf den Brustraum beschränkt. Die Lunge wird abgehört, um eine eventuelle Lungenentzündung auszuschließen und der gesamte Brustraum wird abgetastet.
Deuten die Untersuchungen auf eine Zwerchfellentzündung hin, erfolgt in der Regel eine Röntgenuntersuchung und eine Blutuntersuchung. Anhand der zugrunde liegenden Ergebnisse wird entsprechend die Behandlung erfolgen.
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Zwerchfellentzündung – Behandlung
Je nach Ursache kann die Behandlung erfolgen. Häufig ist eine Zwerchfellentzündung nur die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung, wie zum Beispiel starker Husten, die natürlich gleichermaßen behandelt werden muss.
Neben der medikamentösen Behandlung bei einer Zwerchfellentzündung gibt es eine Reihe natürlicher Therapiemaßnahmen und Hausmittel, wie zum Beispiel:
Dampfbäder: Dampfbäder mit Zusätzen ätherischer Öle, wie Eukalyptus und Pfefferminze lindern den Hustenreiz.
Tee: Spezielle Teemischungen gegen die Entzündung (in der Apotheke erhältlich).
Zwiebelsaft
Entspannungsübungen: Richtiges Atmen und Entspannen hilft die Muskulatur zu lockern und die Anspannung zu lösen. Eine professionelle Anleitung ist hierbei von Vorteil.
Physiotherapie: Bestimmte Übungen, die nach Anleitung auch zuhause regelmäßig durchgeführt werden sollten, helfen die verkrampfte Muskulatur zu lockern und somit das Zwerchfell zu entlasten.
Medikamentöse Behandlung: Sind bakterielle Entzündungserreger der Grund für die Zwerchfellentzündung, werden in der Regel Antibiotika verschrieben. Daneben können auch entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden, wie Ibuprofen oder Diclofenac sowie ein Hustensaft mit reizlindernder Wirkung, sofern ein starker Husten mitverantwortlich für die Schmerzen ist.
Zwerchfellentzündung – Heilungsverlauf
Die Entzündung des Zwerchfells und die damit verbundenen Schmerzen sollten bei entsprechender konsequenter Behandlung und ausreichender Schonung des Patienten innerhalb von zwei bis drei Wochen abgeklungen sein.
Zwerchfellentzündung - Vorbeugen
Eine gesunde Lebensweise stärkt das Immunsystem. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Vitaminzufuhr, starkes Übergewicht vermeiden, genügend Bewegung und wenig Stress. Bei dem Verzehr von Fleisch, insbesondere von Schweinefleisch, sollte man stets darauf achten, dass dieses gut durchgebraten ist, um eventuelle Entzündungserreger, die ansonsten in den Körper gelangen können, zu verhindern.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.