6 Teelöffel Zucker am Tag – höchstens! Die Empfehlung der WHO!
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Diese Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nicht ganz neu. Bereits 1989 hatte eine Gruppe von Experten dazu geraten, den Anteil an freien Zuckern, d. h., Zucker, der Speisen und Getränken zugesetzt wird sowie Zucker, der in Honig, Sirup und Fruchtsäften enthalten ist, auf 10 % der täglichen Energiezufuhr zu senken, das entspricht etwa 50 Gramm pro Tag. Jetzt geht die WHO noch weiter und empfiehlt eine Reduzierung der Zuckerzufuhr sogar auf 5 %. Das sind dann höchstens 25 Gramm pro Tag und entspricht etwa 6 Teelöffel Zucker pro Tag; so die neuen Richtlinien.
Diese neuen Richtlinien wurden am Mittwoch in Genf veröffentlicht. Hintergrund der Empfehlung ist die weltweit zunehmende Anzahl von Übergewichtigen zu stoppen. Übergewichtige tragen ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden und Diabetes. Eine sparsame Zuckerzufuhr trägt neben dem gewünschten Normalgewicht auch zu gesunden Zähnen bei.
„Schon ein Anteil an freien Zuckern von weniger als 10 % der Energiezufuhr reduziert das Risiko für Übergewicht, Fettleibigkeit und Karies. Dafür gibt es wissenschaftliche Belege.“, sagt der WHO-Experte Francesco Branca.
Doch wie sieht es mit Zucker aus, der naturgemäß in Obst, Gemüse und Milch steckt? Hier ist laut den neuen Empfehlungen keine Einschränkung notwendig, denn im Zusammenhang mit seinem Konsum konnten die Forscher bisher keine negativen Folgen nachweisen.
Vorsicht sei hingegen bei den sogenannten versteckten Zuckern geboten, denn auch in Lebensmitteln, die gar nicht als süß angesehen werden, ist Zucker enthalten, der schon ein Großteil der Menge, den man am Tag aufnehme, ausmacht, heißt es in einer Pressemitteilung. Als Beispiel wird Ketchup genannt: 1 Esslöffel voll Ketchup beinhaltet 1 Teelöffel Zucker – das ist dann schon ein sechstel der empfohlenen Tagesration. Ein Glas Cola zum Beispiel enthält 27 Gramm Zucker, das ist bei nur einem Glas mehr Zucker, als man am ganzen Tag an Zucker zu sich nehmen sollte.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) äußert sich zu den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eher kritisch. Die bis jetzt wissenschaftlichen Belege für einen Zusammenhang von Fettleibigkeit und Zuckerzufuhr reichen der DGE nicht aus.
Der Austausch von Zucker durch andere Kohlenhydrate mit derselben Kalorienmenge führte in den Studien nicht dazu, dass die Teilnehmer abnahmen, kritisiert die DGE die Empfehlung der WHO. Dagegen seien die Studien beim Risiko von Limonaden eindeutig sowie der Zusammenhang von Karies bei einem häufigen Konsum gezuckerter Lebensmittel.
In Deutschland nimmt der Durchschnittsbürger rund 36 kg Zucker pro Jahr zu sich, also rund 100 Gramm pro Tag. Dieser Verbrauch liegt weit über der empfohlenen Menge, die auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Ein sparsamerer Umgang mit Zucker würde auf jeden Fall nicht schaden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.