Ballaststoffreicher Ernährung- ja oder nein
Krankheiten
Die Aufnahme von täglich 30 Gramm Ballaststoffe empfehlen Ernährungsmediziner. Das sind ca. fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Wissenschaftliche Beobachtungen haben ergeben das Menschen, die viel Obst und Gemüse essen seltener an Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt und Krebs erkranken.
Bei der Umstellung auf eine andere Ernährung hat der Darm anfänglich ein Problem. Da er noch nicht an die Quellstoffe gewöhnt ist, rebelliert er oft und neigt zu Blähungen. Die Umstellung sollte behutsam vor sich gehen. Am Anfang lässt man blähende Obst- und Gemüsesorten einfach weg. Es zählen dazu Rosenkohl, Weißkohl, Rotkohl, manche Rohkostsalate, Hülsenfrüchte, Schwarzwurzeln, Spargel, Lauch und Zwiebelgewächse, Feigen, Bananen, Dörrobst, wie Backpflaumen oder getrocknete Aprikosen. Vollkornprodukte sind, in Maßen verzehrt, meistens verträglich. Sie ersetzen aber kein frisches Obst und Gemüse, sondern werden dazugerechnet, um auf das wünschenswerte Ballaststoff-Soll zu kommen.
Hat man jedoch einen ausgeprägten empfindlichen Darm sollte man nur drei Portionen Obst und Gemüse sowie Ballaststoffe aus Getreide zu sich nehmen. Generell gilt bei ballaststoffreicher Ernährung viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Es sollten pro Tag schon mindestens 2 Liter sein. Im Sommer oder beim Schwitzen noch etwas mehr. Diese Regel gilt nur nicht, wenn der Arzt etwas anderes sagt. Zu empfehlen sind ungesüßte Tees, stilles Mineralwasser und Saftschorlen ohne Extra-Süße und Kohlensäure.
Nicht empfehlenswert sind Ballaststoffe bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn, bei einer Darmverengung, vor bestimmten Eingriffen am Darm, bei akuter Divertikellrankheit und bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Wann sollte man eine Diät vorziehen?
Bei einigen Erkrankungen am Magen-Darm-Trakt ist die Diät Bestandteil der Therapie. Zum Beispiel bei diesen Erkrankungen:
- Zöliakie: glutenfreie Ernährung zeitlebens
- Laktoseintoleranz: Laktosearme oder laktosefreie Kost, fermentierte Milchprodukte mit lebenden Lactobazillen werden gut vertragen (Joghurt)
- Leber- und Gallenerkrankungen: leichte, fettarme Kost, eventuell Eiweißbeschränkung nötig
- Crohn Krankheit, Kurzdarmsyndrom: eventuell Nahrungsergänzung mit mittelkettigen MCT-Fetten, beim Kurzdarm hängt es von der Länge des verbleibenden Dünndarms ab, ob eine Nahrung über den Verdauungstrakt möglich ist
- Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis): Unbedingt Alkoholverzicht, häufige kleine Mahlzeiten einer kohlenhydrat- und eiweißreichen, eher fett- und tendenziell auch ballaststoffarmen Kost
- Magenerkrankungen: Je nach Krankheitsbild reichen die Ernährungsformen hier von einer leichten Vollkost, bei der die Betroffenen selbst ausprobieren, was ihnen bekommt, auf Alkohol, Koffein und scharf Gewürztes aber verzichten sollten, bis hin zu einer Sondennahrung
Hilfeleistung von Heilpflanzen zum Entlüften
Heilpflanzen wie etwa Anis, Fenchel, Kümmel, Pfefferminze in Form von Tees oder Präparate mit Pfefferminze- und Kümmel wirken entblähend, krampflösend und entlasten so den Darm. Zusätzlich leisten Entschäumerpräparate aus der Apotheke mit Wirkstoffen wie Dimeticon oder Simeticon gute Dienste.
Was tun bei einer Schwangerschaft
Zu den häufigsten Schwangerschaftsproblemen gehören Blähungen. Es gelten eigentlich die Ratschläge für normale Zeiten. Man sollte auf blähende Speisen und Getränke verzichten, sich bewegen und viel trinken. Ungesüßtes und Mineralwasser mit wenig Kohlensäure sind als Getränke vorzuziehen. Statt üppigen Mahlzeiten sollte man auf mehrere kleine über den Tag verteilte Mahlzeiten ausweichen (6 bis 8 Mahlzeiten pro Tag). Das hilft ein Völlegefühl zu vermeiden und die Blähungen zu mindern. Zum Ernährungsprogramm gehören Ballaststoffe in Form von frischem Obst, grünen Salat, nicht blähendem Gemüse und Vollkornprodukten.
Körperlich fit kann man sich durch Gymnastik halten, solange der Bauch mitmacht. Später kann man auf Entspannungsübungen und Atemtechniken ausweichen. Sollten dennoch Bauchkrämpfe auftreten, helfen meist leichte Bauchmassagen, milde Wärme und entblähende Tees. Ausgeprägte Blähungsbeschwerden lindern von Mal zu Mal entschäumende Präparate mit Wirkstoffen wie Dimeticon oder Simeticon. Sie sind auch in der Schwangerschaft erlaubt. Eine Dauertherapie mit diesen Präparaten sollte aber trotzdem unterlassen werden.
Babys Bauch, was tun bei Koliken
Um dass das Baby nicht zu viel Luft verschluckt, ist eine richtige Still- und Fütterungstechnik nötig. Schon eine kleine Nahrungsportion vor dem großen Hunger hilft zu vermeiden, dass das Baby zu heftig an der vollen Brust saugt und sich am ersten Schwall Milch verschluckt. Um das zu vermeiden, kann man vor dem Stillen eine feucht warme Kompresse auf die Brust legen und man streicht etwas Milch aus. Wenn das Baby aus der Flasche trinkt, muss man darauf achten, dass das Saugloch die richtige Größe hat. Es muss zum Babyalter und zur Nahrung passen. Bei Drehung der Flasche dürfen nur Tropfen entweichen. Der Sauger selbst muss immer mit Milch gefüllt sein, weil sonst Luft mit eingesogen wird. Das Fläschchen sollte nicht geschüttelt werden, damit keine Luftblasen entstehen können. Stillende Mütter sollten blähende Nahrung vermeiden, da diese dem Baby Schwierigkeiten bereiten können.
Wenn es trotz all dieser Vorsichtsmaßnahen beim Baby zu Blähungen kommt, haben sich sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn bewährt, ein Wärmfläschchen, nicht zu heiß auf den Bauch hilft ebenso. Zusätzlich kann man das Baby über die Schulter gelehnt oder bäuchlings in der sogenannten Fliegerstellung herumtragen, damit es ergiebig sein Bäuerchen machen kann. Ein Spaziergang an der frischen Luft sollte man genauso in Erwägung ziehen. Zwischendurch kann man das Baby mit Fenchel oder Kümmeltee (entblähend) aus dem Fläschchen beruhigen. Für Säuglinge geeignete Tropfen zur Entkrampfung enthalten wiederum Dimeticon oder Simeticon.
Der Druck der Psyche
Durch psychische Anspannung und Stress kommt es häufig zu Blähungsbeschwerden. Der Ansatzpunkt liegt hier in einer genauen Befragung der Lebensumstände. Man sollte sich Schwerpunkte setzen und weniger wichtige zurückstellen. Nötig ist manchmal auch eine psychologische Therapie oder eine Mediation. Um einen Konflikt zu entflechten und zu mehr Gelassenheit im Umgang mit anderen und sich selbst zu finden. Anregungen, wie man das Essen auf der ganzen Linie gesünder gestaltet, kann eine Ernährungsberatung geben.
Allheilmittel Antibiotika
Antibiotika muss man immer so einnehmen wie vom Arzt verordnet. Verspürt man auffällige Veränderungen, wie Durchfall oder einen Hautausschlag, muss man seinen Arzt sofort informieren. Durchfälle nach einer Antibiotika Therapie lässt sich durch die Einnahme von Probiotika günstig beeinflussen. Probiotika sind Präparate wie zum Beispiel Saccharomyces boulardii oder Laktobazillus. Probiotika unterstützen die Regeneration der Darmflora.
Therapie in der Arztpraxis
Sollte der Flatulenz eine bestimmte Krankheit zugrunde liegen, so zielt die Therapie auf das medizinisch Notwendige dieser Krankheit. Bei den allgemeinen Maßnahmen können neben einer Diät der Ersatz von Enzymen und Vitaminen eine Rolle spielen. Bei einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse kommt die Einnahme von Verdauungsenzymen infrage. Bei Verstopfungen in Zusammenhang mit einem Tumorleiden, einer Divertikulose oder einer Mukoviszdose übernehemen die Krankenkassen auch die Kosten für Abführmittel, außerdem bei einer neurogenen, also durch eine Nervenkrankheit bedingten Darmlähmung sowie bei einer Schmerztherapie mit Opiaten. Wenn es an fettlöslichen Vitamin B12 fehlt, wird der Arzt dieses Vitamin verschreiben. Das Defizit entsteht meist, weil der Darm die Vitamine nicht mehr ausreichend aufnimmt, werden sie in Form von Spritzen gegeben.
Bild: website5
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.