Bedürfnis viel zu trinken – vermehrter Durst - Naturheilkunde
Krankheiten
Wir brauchen eine bestimmte Menge an Wasser und darin gelösten Stoffen und das jeden Tag, damit unsere Körperzellen ihre Aufgaben erfüllen können. Stimmt unser aktueller Salz- und Wasserhaushalt nicht, melden Sensoren das dem Durstzentrum im Gehirn. Auch wenn bestimmte Stoffe im Blut zu konzentriert sind und praktisch zu dick geworden sind, sorgt das Gehirn möglichst dafür, dass die Nieren Wasser zurückhalten, Durst aufkommt und der Mensch genügend trinkt. Dadurch wird dann die Balance im Blut wiederhergestellt.
Zeichen von zu wenig Wasser im Körper können sein
- Eine trockene Zunge
- Faltige trockene Haut
- Ausscheidung von nur wenig und dunklem Harn
- Schwindel
- Kollapsneigung
Häufige Ursachen von übermäßigem Durst
- Salzhaltige Speisen
- Starkes Schwitzen
- Durchfall
- Erbrechen
- Fieber
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- Hoher Alkoholkonsum
- Hormonstörungen
- Nierenerkrankungen
- Schwere Verletzungen
- Hoher Blutverlust
- Verbrennungen
- Mundtrockenheit
Zu beachten ist, dass ältere Menschen ein abgeschwächtes Durstempfinden haben und auf Warnzeichen einer Austrocknung besonders zu achten ist.
Welche Umstände machen vermehrten Durst
Normal gesteigertes Trinkverhalten beruht auf Hitze - Schwitzen, Anstrengung bei der Arbeit oder Sport. Durch den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen bekommen wir das Bedürfnis mehr zu trinken.
Wobei Teilnehmer von Ausdauerwettkämpfen, z. B. Marathonläufer vorsichtig sein müssen. Oft haben diese Teilnehmer Angst, durch starkes Schwitzen zu viel Flüssigkeit zu verlieren. Sie nehmen dann oft Unmengen Wasser zu sich, was sehr riskant ist. Durch zu viel Wasser entsteht ein Wasserüberschuss und es kommt zur Blutverdünnung mit Natriummangel (Hyponatriämie). Bei diesem Vorgang spielt der ADH Mechanismus offenbar eine wichtige Rolle. Er wird wohl aktiviert, um Körperwasser zurückzuhalten. Resultierende Komplikation kann eine Hirnschwellung (Hirnödem) sein. Erste Anzeichen wären Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Anschließend drohen Krampfanfälle und ein lebensgefährliches Koma.
Weitere krankhafte Ursachen von Durst
Man kann die Ursache von großem Durst in zwei Hauptgruppen einteilen.
Das sind erstens Zustände, bei denen Menschen vermehrt trinken. Der Fachbegriff hierfür heißt Polydipsie.
Zum zweiten tritt übermäßiger Durst bei einem vielfältigen Störungsbild der Diabetes insipidus auf. Bei dieser Erkrankung kommt es zum Mangel oder Wirkverlust des Wasserhormons ADH.
Polydipsie: Beschreibung
Sinkt der Flüssigkeitsanteil in unserem Körper, entsteht ein Durstgefühl. Die normale Trinkmenge beträgt in etwa eineinhalb bis drei Liter am Tag, wobei die Flüssigkeit auch in Form von Nahrung aufgenommen wird. Ein Beispiel sind wasserreiche Obst- und Gemüsesorten wie Melone oder Gurken. Steigert sich das Durstgefühl jedoch bis ins Krankhafte, sprechen Mediziner von Polydipsie. Meist ist der gesteigerte Durst das Resultat einer körperlichen Erkrankung. Häufiges Begleitsymptom ist die vermehrte Ausscheidung von Urin (Polyurie), die erst den alarmierenden Flüssigkeitsverlust im Körper verursacht.
Psyche
Ein hohes Trinkverhalten lässt sich auch bewusst herbeiführen oder es entsteht psychogen.
Psychogen bedeutet, dass die Entstehung eines bestimmten Krankheitsbildes oder eines bestimmten Symptoms durch die Psyche des Betroffenen bedingt ist.
Psychische Erkrankungen (Psychosen), die ein erhöhtes Trinkverhalten auslösen können, sind z. B. Zwangsstörungen, Schizophrenie oder eine beginnende Magersucht (Anorexia nervosa). Bei diesen Erkrankungen neigen die Betroffenen dazu viel Wasser zu trinken ohne ein Durstgefühl zu haben.
Der menschliche Körper kann pro Tag nur eine bestimmte Menge Flüssigkeit verarbeiten. Nach Expertenaussage liegt die Höchstgrenze der Flüssigkeitsaufnahme bei etwa 10 Liter am Tag. Danach wir es für den Körper gefährlich. Empfohlen werden ungefähr 1,5 Liter bis 3 Liter Flüssigkeitsaufnahme pro Tag.
Entwässerungsmittel
Ein Missbrauch von Entwässerungsmittel, sogenannte Diuretika können ebenfalls das Durstgefühl verstärken. Auch andere Arzneimittel wie etwa Psychopharmaka oder Antiepileptika können das Durstgefühl verstärken.
Wann zum Arzt
Auffallendes Trinkverhalten mit Aufnahme von viel Flüssigkeit, vor allem Wasser und/oder eine stark vermehrte wie auch verminderte Urinausscheidung sind immer ein Anlass zum Arzt zu gehen.
Therapie
Eine Behandlung wird individuell für den Betroffenen erstellt. Die Therapie richtet sich nach Ursache und Diagnose im Einzelnen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.