Starker Durst - Diabetes insipidus - Naturheilkunde
Krankheiten
Der Wasserhaushalt des Körpers wird vom Körper selbst gesteuert. Gesteuert wird er über der Urinausscheidung und über den Durst. Haben wir starken Durst, signalisiert der Körper, dass wir mehr Flüssigkeit benötigen, weil die Salzkonzentration im Körper zugenommen hat oder das Flüssigkeitsvolumen abgenommen hat.
Aber Vorsicht, ein übermäßiger Durst kann auch ein Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein, z. B. einer Diabetes insipidus, auch Wasserharnruhr genannt.
Diese Erkrankung ist nicht mit einem Diabetes mellitus zu verwechseln. Die Gemeinsamen Merkmale sind nur die vermehrten Harnausscheidungen (genannt Harnflut) und starker Durst. Zurückzuführen ist das auf den ausscheidungspflichtigen Zucker, der in viel Flüssigkeit gelöst werden muss. Dadurch steigt die Urinproduktion auf ein vielfaches der üblichen Menge von ca. 1,5 Liter pro Tag. Das erklärt das häufige Wasserlassen und den starken Durst.
Hinter der Diabetes insipidus stecken verschiedene Krankheitsbilder oder Störungen. Eins haben sie jedoch gemeinsam, das ist der Mangel oder der Wirkverlust des Hormons ADH. ADH ist ein Wasserhormon und hat sowohl mit der Hirnanhangdrüse im Gehirn, als auch mit den Nieren zu tun. Somit unterscheiden die Ärzte einen Diabetes insipidus von dem jeweils ausgelösten Organ bezogen auf die Hirnanhangdrüse oder der Nieren. Einen ausgelösten Diabetes insipidus durch den Mangel oder den gestörten Transport des sogenannten antidiuretischen Hormons (ADH) bedingt, nennt man eine zentrale Diabetes insipidus. ADH sorgt für eine ausgeglichene Menge und Konzentration von Harn im Körper. Fehlt es, verringert sich die Konzentration des Urins, die Menge steigt jedoch an.
Störungen der Nieren (renale Form - von den Nieren ausgehend) ist jedoch seltener. Bei dieser Form der Erkrankung liegt das Problem nicht am Hormonmangel, sondern an den Nieren selbst. Ein Defekt verhindert hier, dass die Nieren normal konzentrierten Urin bilden, obwohl es keinen Mangel an ADH gibt.
Inhalt
Ursachen der zentralen Form des Diabetes insipidus können sein
Ursachen des renalen Diabetes insipidus bedingt durch Störungen der Nieren
Behandlung des zentralen Diabetes insipidus
Behandlung des renalen Diabetes insipidus
Diabetes insipidus – Symptome
Mehr als 3 Liter Urinausscheidung pro Tag, bezeichnet wird das als Polyurie (als Polyurie bezeichnet man eine Überschreitung der altersüblichen physiologischen Urinmenge auf mehr als 1500 ml / m2 Körperoberfläche täglich).
Starker Durst und hohe Trinkmengen, bezeichnet wird das als Polydipsie (Polydipsie bedeutet übersetzt viel Durst. Betroffene trinken übermäßig viel).
Weitere Symptome sind häufiger Harndrang, auch nachts und eventuelles Einnässen, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit. Dazu kommen dann noch die Symptome der eigentlichen Grunderkrankung.
Ursachen der zentralen Form des Diabetes insipidus können sein
Durch eine angeborene Fehlbildung im Gehirn kommt es dazu, dass die Hirnanhangdrüse nicht richtig funktioniert.
Durch eine erbliche Veränderung des ADH-Gens wird die Bildung des Hormons gestört.
Erkrankungen des Gehirns, wie z. B. Infektionen, Tumore, Verletzungen oder Entzündungen können einen Diabetes insipidus auslösen. Erkrankungen – Hirnhautentzündung, Tuberkulose oder Multiple Sklerose.
Auch während einer Schwangerschaft ist vorübergehend ein Diabetes insipidus möglich, weil das Hormon verstärkt abgebaut wird.
Seltener vorkommend ist das sogenannte Sheehan-Syndrom. Hier kann es in Folge von Durchblutungsstörungen nach der Entbindung die Hirnanhangdrüse ausfallen. Häufig sind in diesem Fall mehrere Hormone betroffen, nicht nur das ADH. Es kann sogar sein, dass sich Störungen kaum oder erst nach Jahren bemerkbar machen.
Ursachen des renalen Diabetes insipidus bedingt durch Störungen der Nieren
Eine genetische bedingte Störung ist selten sowie eine fehlende ADH-Wirkung an den Nieren.
Medikamente haben oft Folgeschäden an den Nieren. Der Arzt sollte solche Folgeschäden an den Nieren mit Anzeichen für einen Diabetes insipidus berücksichtigen.
Bei Nierenerkrankungen aufgrund von Durchblutungsstörungen des Nierengewebes oder bei bestimmten Bluterkrankungen sowie Ablagerungsstörungen, Granulomerkrankungen (z. B. Sarkoidose - Die Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine entzündliche Erkrankung, deren Ursache bislang unbekannt ist. Ist primär die Niere von einer Sarkoidose betroffen, äußert sich dies in einer erhöhten Ausscheidung von Kalzium im Harn. Dadurch wird die Bildung von Harnsteinen begünstigt und Tumore können einen renalen Diabetes insipidus verursachen. Nierenerkrankungen können allgemein die Nierenfunktion verändern und das Ausscheidungsverhältnis ändern.
Die idiopathische Diabetes insipidus betrifft einen kleinen Teil der Betroffenen. Bei dieser Krankheitsform ist die eigentliche Ursache unbekannt. Es kann hier beide Ausprägungen betreffen – den zentralen wie den renalen Diabetes insipidus.
Auch bei Stoffwechselstörungen können die Nieren ihre Ansprechbarkeit auf ADH und Konzentrationsfähigkeit des Urins schädigen. Genannt sei hier die Hyperkalzämie (zu viel Kalzium im Blut) oder Hypokaliämie (zu wenig Kalium im Blut). Als Auslöser stehen verschiedene Krankheiten wie z. B. Funktionsstörungen der Nebenschilddrüsen im Vordergrund.
Behandlung des zentralen Diabetes insipidus
Je nach Ursache der Krankheit kann die Therapie variieren. So kann beim zentralen Diabetes insipidus ein Ausgleich des ADH-Spiegels helfen. Hierfür kommen ADH-ähnliche Medikamente in Form von Tabletten, Nasentropfen oder auch Nasensprays infrage.
Behandlung des renalen Diabetes insipidus
Betroffene, die an der renalen Erkrankung leiden, können mit harntreibenden Mitteln behandelt werden. Diese dienen der Steigerung der Natrium-Ausscheidung und einer stärkeren Konzentrierung des Urins. Zudem unterstützen Betroffene die Therapie mit einer salz- und eiweißarmen Diät.
Die Naturheilkunde, insbesonder die Homöopathie kommt bei dieser Erkrankung nur ergänzend in Betracht. Geeignete Wirkstoffe müssen individuell vom Therapeuten beurteilt und verordnet werden.
Entzündliche Erkrankungen erfordern häufig zunächst Antibiotika und dann setzt die Nachsorge mit Homöopathica ein.
Wirkliche Spezialisten gibt es für diese Erkrankung nicht. Die Erkrankung gehört zum Fachbereich der Nephrologie/Urologie. Zu diesen Fachrichtungen gibt es wenige homöopathische Ärzte. Sogar die Literatur zu diesem Thema ist spärlich und für Laien meist nicht verständlich.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.