Beeinflusst früher Stress den Blutdruck
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Menschen, die in frühen Jahren sich leicht stressen lassen, könnten später leichter an Bluthochdruck erkranken als entspannte Menschen. Das ist das Ergebnis einer schwedischen Studie mit Militärrekruten.
Nach der deutschen Hochdruckliga zufolge leiden zwischen 20 und 30 Millionen Deutsche an Bluthochdruck. Bluthochdruck wird von der Deutschen Hochdruckliga ab 140/90 mmHg eingeteilt. Auf Dauer führt das zu Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Schäden an Nieren und Augen.
Bei Bluthochdruck-Betroffenen lässt sich meist keine Grunderkrankung finden, die den Bluthochdruck ausgelöst hat. Ärzte können meist die hohen Blutdruckwerte nicht erklären.
Für Bluthochdruck gibt es bestimmte Risikofaktoren, wie z. B. Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Rauchen sowie Alkoholkonsum. Zusätzlich werden auch genetische Einflüsse vermutet. So trägt bei einigen Menschen der Verzehr übermäßig gesalzener Speisen zu erhöhten Werten bei, bei anderen nicht. Tatsächlich könnte Berechnungen zufolge der hohe Salzkonsum weltweit pro Jahr 1,65 Millionen Todesfälle verursachen.
Ein weiterer großer Risikofaktor ist Stress. Aber kann psychischer Stress in jungen Jahren den Blutdruck so beeinflussen, dass es später zu Bluthochdruck kommt.
Um dieser Frage nachzugehen, haben schwedische Forscher Daten von 1,5 Millionen 18-jährigen Männern ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten sie im britischen Fachmagazin Heart.
Studie
Die Daten von 1,5 Millionen 18-jährigen wurden im Nachhinein ausgewertet. Es wurden Daten genommen, die aus den Jahren zwischen 1969 und 1997 von Männern stammten, die für den schwedischen Militärdienst gemustert wurden.
Ablauf
Die Psychologen der Musterung wollten ursprünglich herausfinden, wie gut sich die Rekruten für den Dienst an der Waffe eignen. Das Interview dauerte pro Rekrut eine halbe Stunde.
Die Rekruten erzählten innerhalb des Interview von ihren Erfolgen und Konflikten, wie viel Verantwortung sie während der Schulzeit, im Beruf und zuhause übernahmen sowie wie gut sie sich an veränderte Situationen anpassen konnten. Die Bewertung ihrer Reife und Stabilität gaben die Ärzte dann auf einer Skala von eins bis neun wieder.
Die Auswertung der Daten ergab, dass die 20 %, die am wenigsten mit Verantwortung und Veränderungen zurechtkamen, in den folgenden Jahren häufiger an Bluthochdruck erkrankten. Im Vergleich zu den besten 20 Prozent ist ihr Risiko um 40 Prozent erhöht, selbst wenn andere mögliche Einflussfaktoren heraus gerechnet werden.
Die Wissenschaftler betonen ausdrücklich, dass sich durch diese Art von Studien keine direkte Beziehung von Ursache und Wirkung nachweisen lassen. Zwar deuten die Daten stark darauf hin, dass, wenn man nicht mit Stress umgehen kann, der Blutdruck auf längerer Sicht sich in die Höhe bewegt.
Wie wichtig es ist, erhöhten Blutdruck frühzeitig zu senken, zeigte unter anderem eine große US-Studie von 2015. Nach deren Ergebnissen treten noch deutlich weniger Herz-Kreislauf-Leiden auf, wenn der Blutdruck auf 120 statt 140 mmHg gesenkt wird.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.