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Bingelkraut (Mercurialis annua) – Naturheilkunde

Heilpflanzen
Schon in der Antike wurden Extrakte des Bingelkrautes als Heilmittel geschätzt. Auch im Mittelalter spielte es in Europa eine große Rolle.

Leider ist das Bingelkraut in Vergessenheit geraten. Trotz, dass seine abführende Wirkung unbestritten ist.

Das es in Vergessenheit geriet, liegt vielleicht daran, dass es leicht giftig ist und nicht besonders gut riecht.

Das Bingelkraut gehört zu Pflanzenfamilie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und der wissenschaftliche Name der Heilpflanze lautet Mercurialis annua).

Es gibt ca. acht bis zehn verschiedene Arten des Bingelkrautes. Medizinisch genutzt werden jedoch nur das Einjährige und das Wald-Bingelkraut.
Inhalt

Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Bingelkraut (Mercurialis annua) – Pflanzenbeschreibung
Bingelkraut (Mercurialis annua) – Geschichte
Bingelkraut - Verwendete Pflanzenteile/Inhaltsstoffe
Bingelkraut Heilwirkung und Anwendungsbereiche
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde
Bingelkraut – Nebenwirkungen / Kontraindikation
Bingelkraut (Mercurialis annua) – Anwendung
Bingelkraut (Mercurialis annua) - Äußerliche Anwendung
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten

Das Bingelkraut ist unter weiteren volkstümlichen Namen bekannt.

So zum Beispiel unter den Namen

  • Hundskohl
  • Wintergrün
  • Schuttbingel
  • Einjähriges Bingelkraut
  • Büngelkraut
  • Gartenbingelkraut
  • Schutt-Bingelkraut
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Bingelkraut (Mercurialis annua) – Pflanzenbeschreibung

Das Einjährige Bingelkraut wächst in Mitteleuropa oft neben Äckern und in Gärten als Unkraut. Das Ausdauernde Bingelkraut ist hingegen meist in lichten Wäldern und an Waldrändern zu finden. Beide Bingelkräuter sind meist zweihäusig und leicht giftig.

Das Bingelkraut zählt zu den Unkräutern. Sein Samen übersteht bis zu zehn Jahren im Boden.

Auf Grund seines unscheinbaren Aussehens fällt es kaum auf.

Die einjährige Pflanze wird bis zu 40 cm hoch. Sie hat einen kahlen Stängel, der sich nach oben hin verzweigt. Die Blätter sind schmal, oval und wachsen gegenständig am Stängel. Der Rand der Blätter ist gewellt.

Die Blüte des Bingelkrautes beginnt ab April. Vom Bingelkraut gibt es männliche und weibliche Pflanzen.

Männliche Blüten haben eine gelbliche Farbe und wachsen ährenförmig auf Stängeln.

Die weiblichen Blüten sind grün und wachsen in kleinen Gruppen in den Blattachsen.

Später entwickeln sich aus den weiblichen Blüten die höckrigen Frucht-Kapseln.
Die auch Hundskohl und Wintergrün genannte anspruchslose Pflanze ist ein Unkraut, das sich schnell verbreitet und auch unwirtliche Orte besiedelt.

Das Merkmal der Wolfsmilchgewächse, der Milchsaft, der beim Abschneiden der Pflanzen sichtbar wird, hat das Bingelkraut nicht. Der weiße Milchsaft der Wolfsmilchgewächse dient den Pflanzen als Fraß-Schutz oder zur Reparatur bei Verletzungen.

Der wissenschaftliche Name des Bingelkrauts lautet „Mercurialis annua“ und sie gehört zur Pflanzenfamilie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Bingelkraut (Mercurialis annua) – Geschichte

Extrakte des Bingelkrautes zählen zu den ältesten Arzneimitteln. So geht schon der Name des Bingelkrautes (Mercurialis) auf Merkur den römischen „Götterboten“ und Gott der Händler und Diebe zurück.

Beschrieben wird die Heilpflanze schon von den Schülern Hippokrates, um 400 vor unserer Zeitrechnung. Eingesetzt wurde sie unter anderem bei Frauenkrankheiten.

Auch von Dioskurides und Plinius Secundus wurden die Extrakte des Bingelkrautes empfohlen.

In der Antike war das Bingelkraut zudem als Abführ- und Hustenmittel bekannt.

In Europa wird die Heilpflanze in vielen Kräuterbüchern empfohlen. Und das nicht nur bei Frauenkrankheiten, sondern auch gegen Verdauungsprobleme, Verschleimung, Stoffwechselkrankheiten, melancholische Gemütszustände und Wassersucht.

Heute wird die Heilpflanze jedoch nur noch selten angewandt.
Bingelkraut - Verwendete Pflanzenteile/Inhaltsstoffe

Von dem einjährigen Bingelkraut wird in der Naturheilkunde das gesamte Kraut der Pflanze, ohne Wurzeln, verwendet.

Bingelkraut - Inhaltsstoffe

Verwendet wird das Bingelkraut nur getrocknet, da es im getrockneten Zustand nicht mehr giftig ist.

Das Kraut hat viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.

So zum Beispiel die Inhaltsstoffe

  • Scharfstoffe
  • Bitterstoffe
  • Saponine
  • Gerbsäure
  • Ätherische Öle
Bingelkraut Heilwirkung und Anwendungsbereiche

Extrakte des Bingelkrauts wirken zum Beispiel stark abführend und harntreibend.

Heilwirkungen des Bingelkrauts sind zum Beispiel

  • menstruationsregelnd
  • harntreibend
  • schleimlösend
  • entzündungshemmend
  • erweichend
  • milchbildungshemmend

Anwendungsbereiche

Wegen der stark abführenden Wirkung und der leichten Giftigkeit ist das Einjährige Bingelkraut mit Maßen und mit Vorsicht einzunehmen.

Bingelkraut wird innerlich und äußerlich angewandt. Die häufigste Darreichungsform ist der Arzneitee.

Die Hauptanwendung des Bingelkrauts ist heute die Nutzung als Abführmittel.
In der Naturheilkunde werden die Extrakte jedoch bei vielerlei Beschwerden eingesetzt.
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde

Das Bingelkraut kann man auch bei folgenden Beschwerden verwenden.

So zum Beispiel bei

  • Bronchitis
  • Husten
  • Rheuma
  • Warzen
  • Verstopfung
  • Wunden
  • Ödeme
  • Wassersucht
  • Appetitlosigkeit
  • Gicht
Bingelkraut – Nebenwirkungen / Kontraindikation

Achtung: Das Bingelkraut gilt frisch als leicht giftig. Bei Einnahme größerer Mengen kann es zu Vergiftungssymptomen, wie z. B. Appetitlosigkeit, Durchfall, verstärkter Speichelfluss, Verfärbungen des Harns und schwankender Körpertemperatur kommen.

Ist das Kraut jedoch getrocknet, sind diese Vergiftungserscheinungen nicht zu befürchten.

Der Inhaltsstoff „Hermidin“ der Pflanze wird im Körper zu einem roten Farbstoff umgewandelt, so kann es dazu kommen, dass sich der Urin leicht rot verfärbt.
Bingelkraut (Mercurialis annua) - Anwendung

Extrakte des Bingelkrauts werden innerlich und äußerlich angewendet. Man sollte jedoch, wegen der Giftigkeit, nur käufliche Produkte oder das getrocknete Kraut verwenden.

Die häufigste Anwendung ist, das Bingelkraut als Tee einzunehmen.

Teerezept: Für einen Tee nimmt man einen Teelöffel voll des Krautes und übergießt dieses mit 200 ml kaltem Wasser und bringt den Sud zum Kochen. Der Sud sollte für fünf bis zehn Minuten ziehen und wird dann abgeseiht.

Von diesem Tee sollte man täglich ein bis zwei Tassen trinken.
Der Tee hilft z. B. bei Husten, Menstruationsbeschwerden, besonders bei schwacher oder ausbleibender Monatsregel.

Die Extrakte des Bingelkrautes wirken schleimlösend, so dass man die Extrakte bei Husten und bei einer Bronchitis einsetzen kann.

Zudem ist das Bingelkraut ein relativ starkes Abführmittel. Aber Achtung, man sollte es nur kurzfristig verwenden, da es sonst zu einem Wasser- und Mineralstoffmangel kommt.

Auch verwenden kann man den Tee bei Wassereinlagerungen, z. B. bei geschwollenen Füßen, da der Tee harntreibend (entwässernd) wirkt. So hilft er auch bei Rheuma oder Gicht.

Hinweis: Bei einer Verstopfung sollte man über mehrere Tage Bingelkraut-Tee trinken. Nach ca. drei Tagen sollte man aber mit der Kurz-Kur aufhören, da es sonst zu einem Wasser- und Mineralstoffmangel kommen kann.

Trinkt man den Tee gegen rheumatische Beschwerden und Gicht lohnt sich eine einwöchige Kur mit Extrakten des Bingelkrauts. Aber Vorsicht - trinken Sie während dieser Zeit genug, um einem Wasser- und Mineralstoffmangel zuvorzukommen.
Bingelkraut (Mercurialis annua) - Äußerliche Anwendung

Den Bingelkraut-Tee kann man äußerlich als Waschung, Umschlag oder als Teilbad anwenden.

Beispielsweise zur Behandlung von Ekzemen und Hauteiterungen.

Seine entzündungshemmende Wirkung beweist es auch in Augentropfen. So hilft Bingelkraut bei trockener Bindehautentzündung und regt den Tränenfluss an.
Fazit: Extrakte des Bingelkrauts werden seit der Antike medizinisch genutzt.
Leider ist das Bingelkraut in Vergessenheit geraten. Trotz, dass seine abführende Wirkung unbestritten ist.

In der Naturheilkunde werden mit den Extrakten eine Vielzahl von Erkrankungen behandelt.

So z. B. bei Entzündungen, Verbrennungen, schlecht heilende Wunden, Hämorrhoiden, Analfissuren und Augenentzündungen.
Wichtig: Das Bingelkraut zählt zu den Giftpflanzen. Zu empfehlen ist, dass man die Extrakte des Bingelkrauts als Fertigpräparat aus der Apotheke holt.
Wenn man das Bingelkraut trotzdem verwenden will, muss man es vor der Verwendung erst trocknen, da das Bingelkraut getrocknet, nicht mehr giftig ist.

Das Bingelkraut gilt frisch als leicht giftig. Bei Einnahme größerer Mengen kann es zu Vergiftungssymptomen, wie z. B. Appetitlosigkeit, Durchfall, verstärktem Speichelfluss, Verfärbungen des Harns und schwankender Körpertemperatur kommen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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