Bulimie – Essstörung
Symptome
Die Bulimie (Bulimia nervosa) ist eine Essstörung. Sie wird auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet und gehört zu den psychischen Erkrankungen.
Das typische Symptom einer Bulimia nervosa sind unkontrollierte Essanfälle, die man schon als Essattacke bezeichnen kann, da innerhalb kürzester Zeit große Mengen Nahrung zu sich genommen wird. Da man aber nicht zunehmen will, führt man absichtliches Erbrechen herbei. Betroffene treiben meist exzessiv Sport, fasten oder missbrauchen Abführmittel oder Appetitzügler.
Die Bulimie wird in zwei Formen aufgeteilt, dem Purging-Typ und dem selteneren Non-purging-Typ.
Purging-Typ: bei dieser häufigen Form erbrechen die Patienten sofort nach dem Essanfall. Sie greifen zu Abführmitteln oder harntreibenden Mitteln um ihr Gewicht zu senken.
Non-purging-Typ: bei dieser eher selteneren Form fasten die Patienten und treiben übermäßig Sport, anstatt zu erbrechen oder Medikamente zu nehmen.
Menschen mit Bulimie sind meist normalgewichtig im Gegensatz zur Magersucht (Anorexia nervosa) und zur Binge-Eating-Störung. Bulimia nervosa betrifft überwiegend Frauen (0,9 bis 1,5 % der Frauen) und beginnt häufig erst Ende des Jugendalters. Die Patienten sind meist zwischen 15 und 35 Jahre alt. Bei Männern kommt die Bulimie etwa 20-mal seltener vor.
Ursachen von Bulimie
Die Bulimie entsteht aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren (sog. multifaktoriell).
Die Ursachen bestehen meist in Kombination aus
- Biologische Faktoren
- Probleme in Familie, Beruf oder Schule
- Falsche Schönheitsideale
- Psychische Belastungen
Die Betroffenen bekommen nicht nur ihre Essattacken, sondern nehmen auch ihren Körper falsch wahr, sie haben eine sogenannte Körperschemastörung. Sie fühlen sich, trotz, das sie ein Normalgewicht haben, als zu dick. Auch wissen die meisten Erkrankten, dass sie krank sind. Sie verspüren einen hohen Druck und haben ein geringeres Selbstwertgefühl. Als Folge bekommen sie häufig Depressionen. Bei vielen gehen aber auch belastende Ereignisse voraus. Das kann der Tod eines nahen Angehörigen sein. Überforderte Leistungssituationen sowie traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend, so z. B. sexueller oder körperlicher Missbrauch. Auch haben Menschen ein erhöhtes Risiko an Bulimie zu erkranken, in dessen Verwandtschaft es Fälle von Bulimie nervosa gab oder gibt.
Ist die Familie Ursache der Bulimie, dann weisen diese Familien häufig diese Strukturen auf
- Betroffene wachsen meist sehr behütet auf
- In der Familie herrscht ein hoher Leistungsdruck
- Konflikte bleiben unausgesprochen und ungelöst
Diese These ist bei Fachleuten jedoch umstritten.
Die Ursache kann im Einzelfall eventuell mit Hilfe einer Therapie aufgedeckt werden. Manchmal geht der Bulimie auch eine andere Essstörung, z. B. Magersucht, voraus. Auf lange Sicht kann die Krankheit schwere Gesundheitsschäden verursachen und im Extremfall sogar lebensbedrohlich sein.
Da die Bulimia nervosa das Essverhalten verändert hat, dies biologische und psychologische Folgen hat, bleibt die Bulimie auch bestehen, wenn ihre eigentlichen Ursachen nicht mehr vorhanden sind.
Folgen einer Bulimie
Die Bulimie kann für Betroffene schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Dazu gehören z. B.:
- Durch Magensäure verursachte Zahnschäden, die Karies begünstigen
- Geschwollene Speicheldrüsen
- Ausbleibende Regelblutung
- Schlafstörungen
- Unterzuckerung
- Depressionen
- Selbst verletzendes Verhalten
- Heiserkeit
- Reizungen und Entzündungen der Speiseröhre
- Refluxerkrankung
- Schluckstörungen
- Gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht
- Durchfall
- Verstopfung
- Herzrhythmusstörungen
- Niereninsuffizienz
Die Niereninsuffizient entsteht meist durch übermäßigen Gebrauch von Abführmitteln und entwässernden Medikamenten. Auch führt das zu Problemen im Magen-Darm-Bereich, wie z. B. Durchfall aber auch zu Verstopfungen.
Weitere Folgen sind auch Gewichtsschwankungen mit Übergewicht bis hin zu Untergewicht.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.