Diagnose/Behandlung - Bulimia-nervosa
Symptome
Bulimia-nervosa: Der Arzt erstellt seine Diagnose durch ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen und bei Bedarf auch mit dessen Angehörigen oder anderen nahestehenden Personen. Diese Gespräche sind wichtig, um das Essverhalten und das Körperbild des an Bulimia nervosa erkrankten einschätzen zu können. Von einer Bulimia nervosa spricht man, wenn es deutliche Hinweise auf Essattacken, die über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten mindestens zwei Mal pro Woche auftreten. Die Anfälle werden von einem Gefühl des Kontrollverlusts und anschließendem Schamgefühl begleitet. Dazu gehören die Maßnahmen, die der Betroffene ergreift, um nach den Essattacken nicht zuzunehmen.
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Inhalt
Erkennen der Bulimie - Das sind zum Beispiel
Abgrenzung z. B. zur:
- Magersucht (Anorexie)
- Bing-Eating-Störung
Therapie - Bulimia nervosa
Erkennen der Bulimie - Das sind zum Beispiel
- Selbst herbeigeführtes Erbrechen
- Übermäßige Einnahme von Abführmitteln oder entwässernden Medikamenten
- Einnahme von Appetitzüglern
Hat der Arzt den Verdacht auf Bulimie, wird er versuchen herauszufinden, ob der Patient ein geringeres Selbstwertgefühl hat, oder aber ob es in seiner Lebenszeit Ereignisse gab, die die Erkrankung begünstigt haben könnten. Wie z. B. emotionale oder körperliche Vernachlässigung sowie ob es in der Vergangenheit körperliche oder sexuelle Gewalt gab.
Bei der Diagnose-Stellung ist es wichtig, die Bulimia nervosa von anderen Essstörungen abzugrenzen.
Abgrenzung z. B. zur
Magersucht (Anorexie): der Arzt wird das Körpergewicht mit Hilfe des BMI beurteilen. Bei der Bulimie liegt das Körpergewicht überwiegend im unteren Normalbereich. Ab einem bestimmten Untergewicht gilt man als magersüchtig.
Bing-Eating-Störung: diese Essstörung führt genauso wie die Bulimia nervosa dazu, dass der Betroffene wiederholte Fressanfälle hat. Die Betroffenen greifen jedoch nicht zu regelmäßigen Gegenmaßnahmen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Als nächstes wird der Arzt auf Gesundheitsprobleme achten, die durch eine Bulimie entstehen können. Bei dieser körperlichen Untersuchung schaut und fühlt er den Körper ab. Er achtet z. B. auf die Zähne, Speicheldrüsen oder Verletzungen oder Narben durch häufiges Erbrechen. Weitere Faktoren sind Mangelerscheinungen, Menstruationsstörungen oder Entzündungen der Speiseröhren-Schleimhaut.
Blutdruck, Temperatur oder Nervenfunktionen werden geprüft. Eine Blutabnahme wird angeordnet, um die Elektrolyte und Nierenwerte zu messen. Das EKG zeigt an, ob durch den häufig auftretenden Kaliummangel schon Herzrhythmusstörungen vorliegen.
Therapie - Bulimia nervosa
Eine Therapie ist nur sinnvoll, wenn der Betroffene bereit ist professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das heißt, er steht zu seiner Krankheit und hat sich selbst zu diesem Schritt entschlossen. Am ehesten eignen sich psychotherapeutische Verfahren wie z. B. eine Verhaltenstherapie.
Aber auch eine Behandlung in einer Spezialklinik ist je nach Schwere der Krankheit und den Begleitumständen möglich, um danach in die ambulante Betreuung entlassen zu werden.
Bei der Behandlung arbeiten verschiedene Fachrichtungen zusammen. So z. B. der Mediziner, der Psychotherapeut, Psychologen, Ernährungsberater sowie Musik- und Kunsttherapeuten. Die Therapie erfolgt in Gruppen- und Einzeltherapie. Beispiele hierfür wären zum Beispiel Kreativverfahren, Kunsttherapie, Bewegungstherapie und Gruppentraining, um die soziale Kompetenz mit einzuschließen. Auch gibt es therapeutische Essbegleitung.
Nicht immer sind bei Bulimie (Bulimia nervosa) psychotherapeutische Maßnahmen nötig – zur Therapie reicht in manchen Fällen eine sogenannte angeleitete Selbsthilfe aus: Wer an einem geeigneten Selbsthilfeprogramm teilnimmt, das unter Anleitung eines Therapeuten erfolgt und auf Elementen der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsmethoden beruht, kann womöglich auch ohne Psychotherapie und/oder Medikamente seine Bulimie besiegen.
Begleitend wird der Mediziner die körperlichen Folgen der Bulimie behandeln.
Medikamente spielen in einer Behandlung der Bulimia nervosa normalerweise nur eine untergeordnete Rolle. Sinnvoll ist eine Medikamentengabe begleitend zu einer Psychotherapie mit bestimmten Antidepressiva.
Die Erfolgsquote einer Heilung ist hoch, sie liegt bei 8 von 10 Betroffenen, wenn man eine Therapie durchläuft.
Nur ein kleiner Teil Betroffener spricht auf keine Behandlung an. Das kommt besonders dann vor, wenn eine solche chronische Bulimie zusätzlich zur Essstörung andere psychische Störungen dazu kommen, wie z. B. depressive Symptome, Angst- oder Zwangsstörungen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.