Diabetes- Nervenkrankheiten, Durchblutungsstörungen und Fußsyndrom
In dieser Phase bringt eine verbesserte Blutzuckereinstellung nur wenig, bleibt aber wichtig für Folgeerkrankungen. Intravenös verabreichte hochdosierte Alpha-Linolensäure kann der schmerzhaften Neuropathie entgegenwirken. Betroffene können außerdem laut der Nationalen Versorgungsleitlinien versuchen, ihre Beschwerden mit Hilfe von Schmerzmitteln, Akupunktur und transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) zu lindern.
Eine Doppler-Ultraschalluntersuchung an den Beinen kann die Durchblutungssituation feststellen. Weitere Untersuchungen wären eine Becken-Bein-Angiografie eventuell mit einem Kontrastmittel, um eine Verengung der Arterien sichtbar zu machen.
Mit steigendem Langzeitzuckerwert HbA1c erhöht sich das Risiko für eine PAVK deutlich. Außer einer guten Blutzuckereinstellung sind präventiv eine fettarme Ernährung, ein Rauchstopp und körperliche Aktivität wichtig. Treten bereits ab einer Gehstrecke von 200 Metern Belastungsschmerzen auf, ist ein Gehtraining ratsam. Dabei wird mehrmals täglich jene Strecke zurückgelegt, die schmerzfrei absolvierbar ist. Zusätzlich empfehlen Ärzte blutgerinnungshemmende Medikamente. Gegebenenfalls sind ein Bypass und gefäßerweiternde Medikamente und im Extremfall eine Amputation nötig.
Chronische Wunden am Fuß entwickeln ca. ein Viertel aller Diabetiker. Dieses Syndrom kann zu einer Amputation führen. Neuropathie und PAVK können im Zusammenspiel zur Entstehung eines diabetischen Fußes führen.
30 bis 40 % der Diabetiker leiden an einer Neuropathie, rund 20 % an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und etwa 40 % leiden an beiden Krankheiten. Zuerst bilden sich kleine Druckstellen und anschließend kleinere Wunden, die infizieren sich mit Bakterien und im weiteren Verlauf wachsen sie zu Geschwüren an aufgrund der schlechten Wundheilung.
Das Schuhwerk spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Druckstellen. Patienten ohne Schmerzempfinden an den Füßen sind besonders gefährdet. Sie tragen oft sehr enges und zu kleines Schuhwerk, um an den Füßen Grenzen zu spüren.
Für Diabetiker ist es sinnvoll, regelmäßig zum speziell ausgebildeten medizinischen Fußpfleger zu gehen. Der Podologe kann Fußwunden durch professionelle Behandlung verhindern. Zusätzlich sollten Betroffene täglich ihre Füße mit einer harnstoffhaltigen Lotion eincremen, um die Feuchtigkeitsbarriere der Haut wieder aufzubauen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.