Ebola-Fälle: Drastischer Anstieg neuer Erkrankungen
Archiv
Im Kongo haben sich allein im April 500 Menschen mit Ebola infiziert. Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie vor 10 Monaten in der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Erkrankten drastisch angestiegen. Grund dafür sind auch Angriffe auf medizinische Helfer.
Bild: pixabay website5
Ende März lag die Zahl der Erkrankten noch bei ca. 1.000 Infizierten. Innerhalb des Aprils hat sich die Zahl jedoch auf ca. 1.500 Erkrankten erhöht. Zudem hat sich die Zahl der Todesopfer von 630 auf rund 970 Ende April erhöht. Ein Anstieg von rund 50 %.
Schon seit Monaten breitet sich der Ebola-Virus fast ungehindert im Kongo aus. Es steht zwar inzwischen ein Impfstoff zur Verfügung, aber der Kampf gegen die Epidemie erscheint aussichtsloser als bei den bisherigen Ausbrüchen.
Allein in der vergangenen Woche wurden 126 Neuerkrankungen des hämorrhagischen Fiebers und 83 Todesfälle registriert. Das erklärte das Gesundheitsministerium in Kinshasa.
So viele neue Fälle hatte es innerhalb einer Woche noch nie gegeben.
Kongos Koordinator für den Kampf gegen Ebola, Aruna Abedi, findet die Entwicklung für sehr ernst.
Zudem warnte Abedi, dass die Epidemie nicht unter Kontrolle zu bringen sei, wenn die Bevölkerung sich nicht an die Hygieneempfehlungen der Behörden hielte.
Erschwert wird die Eindämmung der Ebola-Epidemie in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri, weil in der Region zahlreiche Milizen aktiv sind. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Überfällen auf Ebola-Zentren. Ein Arzt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde dabei letzte Woche getötet.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte sich nach einem Besuch in der betroffenen Stadt Butembo am Dienstag sehr besorgt. Er erklärte: „Die Zahl der Erkrankungen steigt wegen Gewalttaten an, die uns jedes Mal wieder einen Rückschlag versetzen“. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun, um den Kampf gegen Ebola zu unterstützen, forderte er.
Die Bevölkerung in dieser Region hat das Vertrauen gegenüber den Behörden schon lange verloren, so dass es wilde Gerüchte gegenüber der Regierung gibt. So heißt es zum Beispiel, dass die Regierung mit Ebola nur die Bevölkerung dezimieren wolle oder aber, dass Ebola nur eine Erfindung der Regierung sei. Diese Gerüchte halten sich in der Bevölkerung hartnäckig.
Offiziell begann die erneute Ebola-Epidemie im August 2018 und ist bisher der zweitschwerste bekannte Ausbruch.
Bei der schwersten Ebola-Epidemie 2014/2015 in Westafrika kamen mehr als 11.000 Menschen ums Leben.
Bei dem jetzigen Ausbruch wurden bisher ca. 108.000 Menschen mit dem vorhandenen experimentellen Impfstoff geimpft.
Mai 2019
Nächster Beitrag: Masernnotstand an zwei Universitäten in Los Angeles
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.