Erkrankungen, die zu Muskelzuckungen führen können
Naturheilkunde
Motorische Ticks bei Tourettestörungen
Ein Tic ist eine plötzliche schnelle Bewegung oder Lautäußerung, die ohne willentlichen Einfluss abläuft.
Die Ticstörungen sind unterschiedlich ausgeprägt. Der Tic kann einzeln oder in Serie auftreten. Am bekanntesten sind wohl die einfachen Tics wie Augenzwinkern oder Grimassen ziehen und ein auffälliges Räuspern oder Husten.
Diese Störungen sind überwiegend angeboren. In seltenen Fällen werden sie infolge anderer Erkrankungen verursacht, so z. B. nach:
- einer Gehirnentzündung
- einem Trauma
- einer Kohlenmonoxidvergiftung
- einem Tumor
- bestimmten neurologischen Erkrankungen
- bestimmten Medikamenten, z. B. durch solche, die bei Epilepsie verschrieben werden
Inhalt
Motorische Ticks bei Tourettestörungen
Morbus Parkinson
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK)
Verschiedene Formen der CJK - Sporadische Form
Vererbte Form der Krankheit (Genetisch)-
Epilepsien
Epilepsie (Krampfleiden, Fallsucht) ist medizinisch gesehen keine einzelne Krankheit, sondern die Folge einer Vielzahl von Hirnerkrankungen. Die gemeinsamen Symptome sind erhöhte Neigungen zu Krampfanfällen (epileptischen Anfällen).
Die einzelnen Krampfanfälle können ganz unterschiedlich aussehen. Einige dauern nur wenige Sekunden und bleiben fast unbemerkt. Diese Krampfanfälle äußern sich durch leichtes Muskelzucken, Kribbeln oder kleine Bewusstseinspausen. Andere wiederum bringen den gesamten Körper zum zucken und können wesentlich länger anhalten und gehen mit Bewusstseinsverlust, heftigen Krämpfen und unkontrollierten Zuckungen einher.
Eine Epilepsie ist eine entweder ererbte Bereitschaft zu epileptischen Anfällen oder aber sie ist eine angeborene oder erworbene Hirnschädigung. Es spielen aber auch Umwelteinflüsse und Lebensumstände eine wichtige Rolle.
Im eigentlichen Sinne ist die Epilepsie keine Erbkrankheit, denn es werden nicht die epileptischen Anfälle vererbt, sondern nur die Neigung dazu. Eine ererbte Epilepsie liegt nur bei etwa 5 bis 10 % der betroffenen Kinder vor.
Morbus Parkinson
Auch als Schüttellähmung, Paralysis agitans oder Idiopathisches-Parkinson-Syndrom bekannt, ist neben der Alzheimer-Demenz eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Sie tritt meist im höheren Lebensalter zwischen dem 50. Und 79. Lebensjahr auf.
Ausgelöst wird diese Krankheit durch ein Mangel an dem Nervenbotenstoff Dopamin. Der Mangel entsteht durch Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Dopamin ist mit anderen Botenstoffen an unseren Bewegungsabläufen beteiligt. Ist das Gleichgewicht der Botenstoffe gestört, kommt es zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit. Dazu gehören unter anderem auch Muskelzittern und Muskelstarre.
Bild: Clip-Dealer
Eine Heilung dieser Krankheit ist bisher nicht möglich. Es gibt nur verschiedene Möglichkeiten das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern.
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine sehr ernste Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Ihre Ursache ist mit Ausnahme der seltenen erblichen Formen bisher unbekannt. Die Abkürzung für Amyotrophe Lateralsklerose ist ALS. ALS hat nichts mit MS (Multiple Sklerose) zu tun, es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Erkrankungen. Die ALS ist eine eher seltene Erkrankung. Das Durchschnittsalter der betroffenen Menschen liegt bei ungefähr 60 Jahren. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen.
Bei einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) gehen bestimmte Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark zugrunde.
Die Erkrankung der motorischen Nervenzellen im Rückenmark und ihren Fortsätzen zur Muskulatur, führt zu unwillkürlichen Muskelzuckungen (Faszikulationen), Muskelschwund (Atrophie), und zur Muskelschwäche (Paresen) an Armen und Beinen sowie in der Atemmuskulatur. Sollten auch die im Hirnstamm liegenden Nervenzellen betroffen sein, ist auch die Sprach-, Kau- und Schluckmuskulatur betroffen. Diese Form der ALS nennt man Progressive Bulbärparalyse. In einem Viertel der Fälle zeigt sich die ALS als erstes mit Schluckstörungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen mit einer kloßig klingenden Sprache. Ursache ist eine Zerstörung der Nervenzellen, die den Rachen oder die Zunge versorgen. Ärzte sprechen dann von bulbären Symptomen. Sichtbares Zeichen können unwillkürliche Zuckungen der Zunge (Faszikulationen) sein. Die Zunge verkümmert.
Die Erkrankung der motorischen Nervenzellen in der Hirnrinde und ihren Verbindungen zum Rückenmark führt sowohl zu einer Muskellähmung wie zu einer Erhöhung des Muskeltonus (spastische Lähmung) mit einer Steigerung der Reflexe.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK)
Ausgelöst wird die Krankheit durch fehlgefaltete Eiweißkörper, sogenannte Prionen. Dadurch kommt es zu Veränderungen im Gehirn, einer sogenannten spongiformen Enzephalopathie.
Ursache der Krankheit sind Prionen. Dabei handelt es sich um Eiweißstrukturen, die natürlicherweise im menschlichen und tierischen Körper vorkommen. Sie können sich aber – aus bislang ungeklärten Gründen – in krankmachende Eiweiße verwandeln und Schaden anrichten. Das Gehirn wird schwammartig verändert, da sich diese verklumpten Eiweiße im Gehirn ablagern und Hirnzellen dadurch zugrunde gehen.
Verschiedene Formen der CJK
Sporadische Form- meist tritt die CJK spontan und ohne ersichtbaren Grund auf. Betroffen sind vor allem 60- bis 70-Jährige. Im Verlauf von wenigen Wochen bis Monaten kommt es bei ihnen zu einem rasch fortschreitenden geistigen Abbau, einer Demenz. Zusätzlich leiden die Betroffenen an Gangstörungen, Störungen der allgemeinen Bewegungsabläufen, Muskelzuckungen und Sehstörungen. Zu einer völligen Bewegungs- und Teilnahmslosigkeit kommt es im Endstadium dieser Krankheit. Die Überlebenszeit ist meist kürzer als ein Jahr.
Vererbte Form der Krankheit (Genetisch)- eine vererbte Prionenerkrankung z. B. das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (GSS) oder die Letale familiäre Insomnie (FFI) kommen wesentlich selten vor. Bei diesen Erkrankungen sind die Betroffenen im Durchschnitt meist etwas jünger und der Krankheitsverlauf ist langsamer. Bei der genetischen Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit wird vermutlich eine spezielle Mutation vererbt, aufgrund derer ein fehlerhaftes Prion entsteht. Bei dieser Form häufen sich die Erkrankungen um das 50. Lebensjahr.
Übertragene Form- früher wurde diese Form der CJK nach Transplantationen von Hirnhaut Hypophyse oder Augenhornhaut übertragen oder aber durch die Verwendung von nicht ausreichend sterilisierten Operationsinstrumenten. Eine direkte Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit durch den Kontakt mit infiziertem Gewebe ist bisher nicht bekannt.
Die neue Form der vCJK- erstmals trat die neue Form der CJF 1996 in England auf. Man geht heute davon aus, dass die neue Variante durch den Verzehr von mit BSE infiziertem Rindfleisch verursacht wird. Diese Form der Übertragung konnte bisher nur bei Menschen nachgewiesen werden, die eine genetische Veranlagung für die Erkrankung hatten (vgl. genetische Form). Vermutlich ist allerdings eine Mehrheit der Bevölkerung gegen die Ansteckung durch BSE-verseuchte Nahrung resistent, denn alle bisherigen vCJD-Erkrankten hatten eine genetische Veranlagung, die sich nur bei knapp 40 Prozent der europäischen Bevölkerung findet.
Im Verlauf kommt es zu schweren Bewegungsstörungen (Ataxien), Muskelzuckungen, schmerzhaften Missempfindungen und dem Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit (Demenz). Während von der zufällig auftretenden Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung vor allem ältere Personen betroffen sind, liegt das mittlere Erkrankungsalter bei der neuen Variante vCJK deutlich niedriger und der Krankheitsverlauf ist gegenüber der sporadischen Form etwas verlangsamt (14 Monate).
Die Krankheit ist nicht heilbar. Weltweit beschäftigen sich Forscher mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK).
Bild: pixabay webSite5
Vegetative Dystonie
Vegetative Dystonie ist eine Störung des Nervensystems und wird auch in Verbindung zu Muskelzuckungen gebracht. Es ist hier das Zusammenspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus sowie die Informationsverarbeitung im Zwischenhirn gestört. Bei dieser Störung machen sich neben den Muskelzucken weitere Symptome bemerkbar, wie z. B. Herzstolpern, Herzrasen, Herzschmerzen und Schwindel, aber auch Magenprobleme, wie Verdauungsbeschwerden, Magendruck und Magenschmerzen, können Ausdruck einer Vegetativen Dystonie sein. Das Krankheitsbild ist bis heute nur unklar definiert. Schon allein deswegen, weil keine Symptome oder organischen Schäden beim Betroffenen festgestellt werden können. Schwere gesundheitliche Probleme verursacht diese Krankheit in der Regel nicht.
Muskelzuckungen - weitere Ursachen
- Fieberkrämpfe
- Spätfolgen einer Kinderlähmung
- Leberschäden
- Serotonin-Syndrom
- Medikamenten Wechselwirkungen
- Magnesiummangel
- Natriummangel
- Eingeklemmter Nerv
- Unterkühlung
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.