Gesundheitsexperten vor Rätsel – Fehlbildungen bei Baby
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Ein gehäuftes Auftreten von Missbildungen bei Babys gibt Frankreichs Wissenschaftler Rätsel auf.
In drei Regionen kam es zu gehäuftem Auftreten von Missbildungen. So fehlten den Babys Hände, Arme oder Vorderarme.
Agnès Buzyn, Gesundheitsministerin Frankreichs erklärte, dass es für diese Fehlbildungen, die gehäuft in drei ländlichen Regionen Frankreichs auftraten, es bislang keine Erklärung gebe.
Es handelt sich mindestens um 25 Neugeborene, die in den vergangenen Jahren auf die Welt kamen.
Allein 18 von diesen Babys kamen im Druillat (Dep. Ain) im Osten Frankreichs zur Welt. Bei den anderen handelt es sich um die Gemeinden Guidel (Dep. Morbihan, Bretagne) und Mouzeil (Dep. Loire Atlantique).
Die französischen Behörden kündigten am Mittwoch nun eine landesweite Untersuchung an, erste Ergebnisse werden Anfang kommenden Jahres erwartet.
Laut Emmanuelle Amar, Epidemiologin, haben die Mütter der fehlgebildeten Kinder eines gemeinsam: Sie leben alle auf dem Land in der Nähe von Feldern, auf denen Getreide und Sonnenblumen angebaut werden. So könnte eine mögliche Ursache für die Fehlbildungen ein Umweltfaktor sein. Das räumte auch die Gesundheitsministerin Agnès Buzyn ein und meint: „Vielleicht liegt es daran, was diese Frauen gegessen, getrunken oder eingeatmet haben“.
Zudem führte sie weiter aus, dass die Untersuchungen sich als sehr kompliziert erweisen, da man die Geschichte der Familien in allen Fällen untersuchen müsste. Diese liegen aber zum Teil schon mehr als zehn Jahre zurück. Ein erstes Ergebnis erwartet Buzyn Ende Januar 2019.
In der letzten Zeit wurden weitere elf Fälle bekannt. Diese stammen aus den Jahren 2000 bis 2014 und stammen aus der Region Ain. Zuvor waren im Department Ain sieben Fehlbildungen bei Neugeborenen zwischen 2009 und 2014 gemeldet worden.
Bekannt sind weiterhin vier Fälle in der Bretagne-Region Morbihan zwischen 2011 und 2013 und drei weitere in der benachbarten Region Loire-Atlantique 2007 und 2008.
Die Regionen Ain und Morbihan liegen mehrere Hundert Kilometer auseinander. Trotzdem kam es zu den gleichen Fehlbildungen.
Die Epidemiologin Amar beklagte sich gegenüber dem Deutschlandfunk, dass sich der Staat erst jetzt mit den Ursachen befasst, obwohl sie als Leiterin des französischen regionalen Registers für vorgeburtliche Fehlbildungen in Lyon schon 2011 mehrere Fälle aus Ain an die Gesundheitsbehörde gemeldet hatte. Daraufhin geschah allerdings nichts.
„Es sind überall genau die gleichen Fehlbildungen“, sagt Emmanuelle Amar, die das Remera in Lyon leitet. „In der Natur gibt es tausende Arten von Fehlbildungen, vier Arme, drei Köpfe, alles wäre möglich. Aber diese äußerst seltenen Fehlbildungen sind ein klares Zeichen von äußeren Einflüssen auf den Fötus.“
Einige Berichte informierten auch von Fehlbildungen bei Tieren in den betroffenen Gebieten.
November 2018
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.