Hämorrhoiden und Marisken (Analfalten) Naturheilung
Naturheilkunde
Zwischen Hämorrhoiden und Analfalten (med. Ausdruck: Marisken) besteht ein erheblicher Unterschied, doch häufig ist es schwierig für den Betroffen zwischen Hämorrhoiden und Marisken zu unterscheiden, zumal die Analfalten eine Folgeerscheinung von vergrößerten Hämorrhoiden sein können (die Analhaut wird aus dem Rectum geschoben). Bei Hämorrhoiden handelt es sich um stark durchblutete Gefäßpolster, die zusammen mit dem Schließmuskel den Darm abdichten.
Hämorrhoiden gelten als Volkskrankheit und fast die Hälfte aller über 30-Jährigen kommt einmal mit einem Hämorrhoiden-Leiden in Kontakt.
Inhalt
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden-Leiden - Symptome
Hämorrhoiden - Ursachen
Hämorrhoiden - Behandlung
Hämorrhoiden – Behandlung mit Hausmitteln
Hämorrhoiden – Behandlung mit Schüssler-Salzen
Hämorrhoiden - Behandlung mit homöopathischen Mitteln
Hämorrhoiden - Behandlung mit der TCM
Analfalten (Marisken )
Analfalten - Operation
Hämorrhoiden
Über ein Hämorrhoiden-Leiden sprechen die meisten Menschen nicht etwa wie über Husten und Schnupfen. Den meisten ist es eher peinlich. Dabei haben Hämorroiden durchaus ihre wichtige Funktion und jeder Mensch hat sie im Körper. Die Hämorroiden sind Schwellkörper, die zusammen mit dem Schließmuskel die Aufgabe haben, den Darmausgang zu kontrollieren. Diese Kontrolle sorgt dafür, dass der Stuhlgang nicht unkontrolliert den Darm verlässt. Sie sitzen zwischen dem Mastdarm und dem After.
Hämorrhoiden-Leiden - Symptome
Zu Beginn sind die Hämorrhoiden von außen nicht tastbar, da sie zunächst innerlich hervortreten und anfangs kaum schmerzhaft sind. Auch Juckreiz und das Nässen setzen erst im weiteren Verlauf ein. Sobald man aber die ersten Anzeichen verspürt, sollte man einen Arzt (Proktologen) aufsuchen. Die Erkrankung kann im Frühstadium wirkungsvoll behandelt werden. Zu den ersten Anzeichen kann auch etwas Blut im Stuhl und am Toilettenpapier gehören.
Bild: Pixabay WebSite5
Im fortgeschrittenen Stadium können die Hämorrhoiden in Knoten hervortreten, was sehr schmerzhaft sein kann. Hinzu können Brennen und Jucken sowie Entzündungen, Nässe und Ekzeme hinzukommen. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto schwieriger ist die Behandlungsform und der Patient könnte Zeit seines Lebens damit zu kämpfen haben. Ein Grund mehr, so früh wie möglich damit zum Arzt zu gehen.
Hämorrhoiden - Ursachen
Bestimmte Lebensgewohnheiten begünstigen das Risiko, Hämorrhoiden zu bekommen. Dazu gehört zum Beispiel falsche Ernährung, zu wenig Trinken, Übergewicht und Verstopfung.
Aber auch bestimmte Sportarten können den Beckenbereich zu sehr beanspruchen, hier sind überwiegen Kraftsportler von betroffen, und zwar unabhängig vom Alter. Der Druck auf den Beckenbereich begünstigt das Risiko ein Hämorrhoiden-Leiden zu bekommen. Aber auch Sportarten wie Tennis oder Squash belasten durch das viele Springen das Becken.
Schwangerschaft und die Entbindung begünstigen das Hämorrhoiden-Leiden.
Weitere Faktoren können langes Sitzen und – überwiegend bei Männern – lange Sitzungen auf dem Klo (mit Zeitung) sein.
Hämorrhoiden - Behandlung
Zunächst muss die Diagnose „Hämorrhoiden“ eindeutig sein und andere Erkrankungen, z. B. im Darmbereich, ausgeschlossen sein. Auch muss untersucht werden, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, um mit einer zielgerichteten Behandlung zu beginnen.
Im Anfangsstadium besteht die Chance das beginnende Hämorrhoiden-Leiden vollständig zu heilen. Oft reicht hier schon eine Aufklärung darüber, welche Lebensmittel Hämorrhoiden begünstigen oder eine Gewichtsreduzierung. Aber auch richtige Körperpflege kann Hämorrhoiden verhindern. Unterstützend helfen Salben und Zäpfchen, die Linderung verschaffen und Entzündungen hemmen.
Ist der Schweregrad eines Hämorrhoiden-Leidens schon weit fortgeschritten, wäre ein operativer Eingriff eine Option. Der Patient sollte aber wissen, dass eine Operation nicht die Ursache beseitigt und auch sehr schmerzhaft in der Phase danach ist. Daher sollte eine OP die letzte Möglichkeit sein.
Hämorrhoiden – Behandlung mit Hausmitteln
Hier nun einige Tipps und Hausmittel, die Linderung verschaffen und mit denen Sie den Hämorrhoiden entgegen wirken können:
- Beim Stuhlgang starkes Pressen vermeiden.
- Verstopfung vorbeugen durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr (viel Wasser).
- Mehrlagiges Toilettenpapier verwenden.
- Nach jedem Stuhlgang feucht nachreinigen und mit weichem Tuch trockentupfen.
- Feuchttücher unbedingt ohne Chemikalien benutzen.
- Trainieren Sie Ihren Schließmuskel durch Zusammenziehen der Pobacken (mehrmals täglich).
- Sitzbad mit Eichenrindenextrakt (in Apotheken erhältlich).
- Heiße Kompressen mit Schafgarbentee oder ein zweimaliges Dampfbad mit Kamillentee pro Tag.
- Salben und Zäpfchen aus dem Blatt des Hammamelisbaums (entzündungshemmend und wirken gegen Nässen von Hämorrhoiden).
- Einen Mix aus Ringelblumensalbe und Honig im Verhältnis 1 : 1. Die Mischung direkt aufstreichen und einwirken lassen.
- 2 - 3 Tassen Taubennessel trinken (1 Löffel Taubennessel mit einer Tasse Wasser aufkochen, 5 – 7 Minuten ziehen lassen.
- Königskerze, Schafgarbe, Johanniskraut, Kastanienblüten und Kamille zu gleichen Teilen mischen. Morgens und abends einen Esslöffel mit einer Tasse Wasser aufkochen, ziehen lassen, abseihen und trinken.
- Steinklee und Kamille zu gleichen Teilen mischen, 1 Esslöffel davon mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und täglich 3 Tassen davon trinken. (Auch für Sitzbäder geeignet oder zum Abtupfen mit einem teegetränkten Wattebausch anzuwenden). Wirkt beruhigend, entzündungshemmend. Die Wirkstoffe des Steinklees haben eine heilende Wirkung auf die geschädigten Venen und bilden Geschwüre zurück.
- Ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse).
- Süßigkeiten vermeiden (Verstopfung).
- Sportarten vermeiden, die das Becken belasten (Joggen, Tennis, Seilspringen, Hallensport (harter Untergrund), Kraftsport.
Hämorrhoiden – Behandlung mit Schüssler-Salzen
Schüssler Salz Nr. 1 (Calcium fluoratum) D12
Schüssler Salz Nr. 11 (Silicea) D12
im Wechsel
- Schüssler Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) D12 - bei entzündeten Hömorrhoidenknoten.
- Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) D6 - bei schmerzenden, nicht entzündeten Hämorrhoidenknoten.
- Schüssler Salz Nr. 5 (Kalium phosphoricum) D6 - bei starkem Brennen und Jucken.
Schüssler Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) D12
Schüssler Salz Nr. 1 (Calcium fluoratum) D12
im Wechsel – bei blutenden Hämorrhoiden mit hellem Blut.
Schüssler Salz Nr. 1 (Calcium fluoratum) D12
im Wechsel – bei blutenden Hämorrhoiden mit hellem Blut.
Hämorrhoiden - Behandlung mit homöopathischen Mitteln
Die Homöopathie hält einige Mittel bereit, die bei Hämorrhoiden-Leiden helfen können.
Bild: website5
Welches homöopathische Mittel zum Einsatz kommt, hängt von Art und Aussehen der Hämorrhoiden ab. Auch äußere Bedingungen spielen eine Rolle, so z. B., ob Kälte oder Wärme eine Linderung verschaffen. Oder, ob Stuhlgang, Bewegung oder Berührung mit Schmerzen verbunden sind. Um das richtige homöopathische Mittel zu wählen, sind auch Begleitsymptome wichtig, wie z. B. Nasenbluten oder Rückenschmerzen.
Folgende homöopathische Mittel können bei Hämorrhoiden-Leiden eingesetzt werden
Aesculus hippocastanum: Bei stechenden Schmerzen, die vom Rectum bis in den Rücken hochziehen. Im Rectum selbst treten Schmerzen auf, als wären Stifte oder Holzstückchen darin eingeklemmt. Die Schleimhäute sind trocken und der Anus wird schnell wund.
Aloe vera: Bei wundem Anus und leicht blutenden Hämorrhoiden. Die Hämorrhoiden fühlen sich stark pulsierend an und der Betroffene hat das Gefühl einen Pfropfen im Rectum zu haben. Patienten, die Aloe vera anwenden, haben häufig eine überwiegend sitzende Tätigkeit und zu wenig Bewegung. Auch der Genuss von Bier oder Rotwein können Auslöser für Hämorrhoiden sein. Hier helfen eher kalte Anwendungen.
Hamamelis virginiana: Bei leicht blutenden Hämorrhoiden sowie Nebenerscheinungen wie Nasenbluten. Die Hämorrhoiden treten gemeinsam mit Verstopfung auf. Ein häufig ein starkes Verlangen nach sauer eingelegten Lebensmitteln ist vorhanden. Die Beschwerden verschlechtern sich bei feucht-warmer Witterung.
Hämorrhoiden - Behandlung mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)
Nachfolgend ein paar Rezepte aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die sowohl für äußere als auch für innere Hämorrhoiden angewendet werden können sowie für einen Typus, den man als Mischhämorrhoiden bezeichnet:
- Bei äußeren Hämorrhoiden und Mischhämorrhoiden: 120 g Wurzeln von Frühlingszwiebeln und 30 g Glaubersalz. Man kocht beides in Wasser ab und wäscht sich mit dem Absud den After zwei- oder dreimal täglich drei Wochen lang.
- Knoblauch (in angemessener Menge) zerreiben und in Mull einwickeln um damit eine warme Kompresse machen. Dies ist ein japanisches Rezept und wird bei Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt.
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- Knoblauch Saft (in angemessener Menge) mit drei- bis fünfmal soviel Wasser verdünnen und mit Watte die Hämorrhoiden abtupfen. Dieses Mittel wirkt entzündungshemmend, knotenlösend und blutstillend.
- Frühlingszwiebeln und Honig (in angemessener Menge) zubereiten. Die Frühlingszwiebeln zerreiben und mit Honig vermischen. Den Mix auf die Hämorrhoiden auftragen. Das Mittel wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend.
Analfalten (Marisken )
Bei Marisken handelt es sich um nach außen getretene Analkanalhaut. Sie sind harmlos und verursachen keine Schmerzen. Trotzdem sollte man sie von einem Arzt untersuchen lassen, um evtl. im Anus befindliche Hämorrhoiden auszuschließen, die auch für Marisken ursächlich sein können.
Häufig ertasten Frauen, nach Schwangerschaften Hautwülste und Hautläppchen um den Anus. Grund dafür ist der Druck auf den Beckenboden während dieser Zeit und durch die Hormone wird die Analhaut weicher und durch Wasser aufgedunsen. Wenn die Wassereinlagerungen nach der Schwangerschaft wieder verschwinden, bleiben die Falten zurück. Diese Analfalten werden dann meist fälschlicherweise für Hämorrhoiden gehalten. Anders als bei Hämorrhoiden handelt es sich bei Marisken nicht um Gefäßknoten. Aber auch ein zurückgebildetes Blutgerinnsel in einem Analgefäß (Analthrombose) oder eine Analfissur (Einriss der Analkanalhaut) können Analfalten zurücklassen.
Marisken (Analfalten) stellen kein Krankheitsbild dar. Sie sind schmerzfrei, es bedarf aber in diesem Bereich einer besonderen Hygiene. Kleinste Kotreste können Entzündungen verursachen. Es reicht nicht nur mit Klopapier zu reinigen, am besten ist, eine gründliche Waschung mit einem weichen Waschlappen nach jedem Stuhlgang.
Analfalten - Operation
Eine Analfalten-OP ist aus medizinischer Sicht überflüssig und schmerzhaft. Trotzdem wünschen manche Patienten aus kosmetischen Gründen eine OP. Die Operation selbst ist unkompliziert. Die Hautfalten werden in lokaler Betäubung (Lokalanästhesie) mit einem elektrischen Messer entfernt und der Patient kann nach dem Eingriff meistens sofort nach Hause gehen.
Jedoch sind nach der Operation starke Schmerzen zu erwarten, da in die hochsensible Analkanalhaut geschnitten wird. Außerdem nässt die Wunde oft stark. Die gesamten Analfalten rund um den Anus dürfen auch bei einer OP nicht komplett entfernt werden, da es neben dauerhaften Missempfindungen auch zu Störungen der Feinkontinenz kommen kann, d. h., es können unkontrolliert kleine Stuhlmengen abgehen.
Bei einer Analerkrankung sollte man sich von einem Proktologen beraten lassen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.