Naturheilkunde bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung
Bei leichten Bauchspeicheldrüsenbeschwerden helfen Verdauungsenzyme aus der Naturheilkunde als begleitende Maßnahme.
Künstlich, bis zu einem gewissen Grad kann der Enzymmangel ausgeglichen werden. Hierzu eignen sich pflanzliche Eiweißzersetzer wie z. B. Bromelain aus Ananas und Verdauungsenzyme aus tierischem Bauchspeicheldrüsengewebe. Angeboten werden diese Enzyme meist in magensaftresistenten Kapseln. Im Darm angekommen, verdauen sie die Nahrung wie auch die eigenen Enzyme.
Das einzige bekannte Medikament, das direkt zur Anregung der Verdauungssaft-Ausscheidung der Bauchspeicheldrüse führt, ist die Rinde des Drachenblutbaums (Haronga). Es wird in konzentrierten Extrakten angeboten.
Der Harongabaum wächst bis zu 10 Metern hoch und ist in Afrika beheimatet. Die Rinde und die Blätter dieses Baumes enthalten Stoffe, die für Medikamente gegen Verdauungsbeschwerden verwendet werden. Dieser Baum wird zu den Heilpflanzen gezählt, ist jedoch nicht sehr bekannt. Der Harongabaum stammt aus der Familie der Johanniskrautgewächse.
In der Naturheilkunde werden die Rinde und die Blätter des Harongabaums verwendet, in denen sich ein ätherisches Öl befindet. Dieses wird überwiegend bei Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Magenbeschwerden in Form von Trockenextrakten angewendet. Es fördert auch die Bildung des Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Gallensekretes. Durch die Einnahme dieses Extraktes wird die menschliche Haut oftmals lichtempfindlicher, weshalb intensive Sonnenstrahlung dann vermieden werden sollte.
Meist werden die Wirkstoffe des Baumes innerlich angewendet und ist in vielen Fertigarzneimitteln in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen erhältlich. Nicht üblich ist die Anwendung als Tee.
Ursprungsland der Artischocke ist das Mittelmeergebiet, Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Botanisch gehört die Pflanze zu den Disteln und wird bis zu zwei Metern groß. Ihre violetten Blüten sind ca. 10 cm groß.
Artischocken sind auch Heilpflanzen bekannt, denn sie fördern die Arbeit von Leber und Galle, senken den Cholesterinspiegel und helfen beim Abnehmen. Auch bei Diabetes können sie unterstützend helfen. Das Hauptanwendungsgebiet liegt bei Gallenproblemen. In der Naturheilkunde werden die Hüllen der Blütenköpfe, frische oder getrocknete Blätter, Pflanzensaft und Wurzel verwendet. Folgende Inhaltsstoffe hat die Pflanze- Bitterstoff, Caffeoylchinasäuren, Cynarin, Cynaropikrin, Cynarosid, Enzyme, Flavonoide, Gerbsäure, Inulin und Scolymosid.
Bei bekannter Allergie gegen Artischocken oder einer Allergie gegen Korbblütler sowie bei einem drohenden Verschluss der Gallenwege sollte man von der Artischocke die Finger lassen.
Der Löwenzahn wächst fast überall. Seine Blätter sind gezackt und länglich. Die Blätter wachsen in Form einer Rosette aus dem Erdreich. In deren Mitte wächst ein runder hoher Stengel, der bis zu 30 cm hoch wird. Der Stängel enthält einen weißen Saft.
Auf dem Stängel entwickeln sich schon sehr früh im Frühjahr gelb leuchtende Korbblüten. Nach kurzer Zeit entwickeln sich diese Blüten zu den bekannten Pusteblumen.
Die Scharfgabe ist in ganz Europa heimisch. Die Pflanze bevorzugt sonnige, trockene Standorte auf Wiesen, Weiden und Wegrändern.
Die Schafgarbe ist eine mehrjährige, ausdauernde Pflanze, d.h. ein Teil der Blätter bleibt sogar im Winter oberhalb der Erdoberfläche.
Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Compositae).
Der Wurzelstock treibt im Frühjahr eine Rosette mit fiederigen Blättern aus. Später wächst dann ein Stängel, auf dem sich die Blüten bilden. Der Stängel selbst ist zäh und innen markhaltig. Die Blüten bilden eine Scheindolde. Sie sind klein, weiß und manchmal sogar leicht rosa.
Die Schafgabe hat eine blutreinigende, blutstillende, krampflösende und gefäßtonisierende Wirkung. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig. In der Naturheilkunde werden das ganze blühende Kraut und Blüten verwendet.
Als frischgepresster Saft ist die Scharfgabe besonders wertvoll. Man nimmt täglich 3-mal einen Teelöffel Saft auf ein Glas Wasser zu sich.
Als äußerliche Anwendung kann man Scharfgabentee einsetzen. Vorzugsweise in Bädern, Waschungen oder Kompressen.
Das ätherische Öl der Scharfgabe ist teuer, aber es hilft verdünnt bei Massagen, Kompressen, Sitzbäder, Fußbäder und in der Duftlampe ungemein.
Besonders hervorzuheben ist auch die Fähigkeit der Schafgarbe bei den Venen den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu fördern. Dadurch wird der Kreislauf verbessert und venöse Beschwerden wie Krampfadern, dicke geschwollene Füße, Durchblutungsstörungen des Herzens und die Schaufenster-Krankheit werden positiv beeinflusst.
Die adstringierende und antibakterielle Wirkung macht die Schafgarbe zu einem guten Heilmittel gegen Entzündungen. So wird Schafgarbe auch für Sitzbäder bei krampfartigen und entzündlichen Zuständen im Unterleib (kleinen Becken) der Frau verwendet.
Auf Waldwiesen, Lichtungen und Halbtrockenrasen wächst das Tausendgüldenkraut. Das Kraut kommt aber nicht sehr häufig an einer Stelle vor. Tausendgüldenkraut gehört zur Familie der Enziangewächse. Es ist eine ein bis zweijährige Pflanze die 20 bis 40 cm hoch wird. Das Tausendgüldenkraut hat einen vierkantigen Stängel, der sich ab einer bestimmten Höhe sparrig verteilt. Die Blätter sind länglich und eiförmig. Von Juni bis August blühen die rosafarbenden Blüten.
Verwendet wird das ganze blühende Kraut ohne Wurzel.
Tausendgüldenkraut hat sein Haupteinsatzgebiet bei Verdauungsschwäche, vor allem die des Magens. Durch seine Bitterstoffe stärkt das Tausendgüldenkraut die Verdauung nachhaltig.
Obwohl das Tausendgüldenkraut bei schwächlichen, appetitlosen Menschen den Appetit fördert, hilft es bei übergewichtigen Menschen auch gegen ihr Übergewicht. Das mag in beiden Fällen an der Stärkung der Verdauungsvorgänge liegen.
Zusammen mit Wermut kann Tausendgüldenkraut im Tee die Bauspeicheldrüse stärken, sodass es gegen leichte Formen von Diabetes helfen kann.
Tee: Den Tee bereitet man als Kaltauszug, dazu lässt man 1/2 bis 1 TL Tausendgüldenkraut auf 1 Tasse Wasser sechs bis acht Stunden ziehen. Man trinkt täglich vor den Mahlzeiten zwei Tassen in kleinen Schlucken.
Teemischung: als Mischtee kann man das Tausendgüldenkraut auch als normalen Aufguss zubereiten. Dieser Tee ist in seiner Wirkung aber nicht so effektiv.
Mischung bei Verdauungsstörungen: in diesem Tee ist die Bitterkeit des Tausendgüldenkraut weniger intensiv. Man nimmt zu gleichen Teilen (gewichtsmäßig) Tausendgüldenkraut, Kalmuswurzel, Enzianwurzel, Kamille und Fenchel.
Wendet man das Tausendgüldenkraut als Tinktur an, so nimmt man 10 bis 20 Tropfen vor den Mahlzeiten ein.
Heimisch ist der Wermut in Südeuropa. Er wächst bevorzugt auf kargen Böden. Bis zu einem Meter wird die Pflanze mehrjährige hoch. Die Blätter sind dreifach fiederspaltig, wobei sie im unteren Bereich groß sind und nach oben hin kleiner werden. Die Blüten erscheinen zwischen Juli und September. Der Wermut hat einen herbwürzigen Duft, so dass man gleich an Mittelmeerländer erinnert wird. mit seinem bitteren Aroma gehört der Wermut zu den wichtigsten Bitterkräutern, die zur Stärkung der Verdauung verwendet werden. Bei Wermut muss man beachten, dass seine ätherischen Öle bei Langzeitgebrauch in hoher Dosierung sinnverwirrend wirken. Genannt sei hier z. B. das Absinth-Getränk. Es werden das Kraut und die Blätter der Pflanze naturheilkundlich verwendet.
Gegen Verdauungsschwäche hilft Wermut innerlich als Tee oder Tinktur. Zudem hilft Wermut bei einer Schwäche der Gallenblase, Menstruationsbeschwerden und wirkt Wehen fördernd - hier sollte die Einnahme aber immer mit dem Arzt abgesprochen werden.
Tee oder Tinktur sollten aber nicht bei Magen- und Darmgeschwüren angewendet werden sowie während der Schwangerschaft.
Wie bei allen stark wirksamen Heilkräutern sollte man nach sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. Anschließend kann man wieder sechs Wochen lang Wermut-Tee trinken. Durch die Pause werden eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert und die erwünschte Wermut-Wirksamkeit bleibt erhalten und lässt nicht durch Gewöhnung nach.
Von dieser Tinktur nimmt man ein bis dreimal täglich 10 bis 50 Tropfen ein. Sollte einen die Mischung zu konzentriert sein, kann man die Tropfen mit Wasser verdünnen.
Als Wildpflanze wächst der Hopfen an stickstoffreichen Standorten mit ausreichend Feuchtigkeit bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen und Gebüschen.
Hopfen ist zweihäusig, das heißt, es gibt unterschiedliche weibliche und männliche Pflanzen. Zum Bierbrauen und als Heilpflanze werden nur die unbefruchteten Ähren, auch Dolden oder Zapfen genannt, der weiblichen Pflanzen verwendet.
Bei dieser Pflanze überwintern nur die Wurzeln, das Blattwerk und die Stängel wachsen jedes Jahr neu. Der Hopfen kann im Laufe des Sommers bis zu 7 Meter hoch an Pflanzen oder Gestellen (in Anbaugebieten) wachsen. Die Blätter des Hopfens erinnern an Weinblätter, die Ränder sind aber zackiger und etwa handgroß. Zwischen Juli und August blüht der Hopfen. Die männlichen Blüten sind klein, zahlreich und hängen in Trauben. Die weiblichen Blüten sind größer und entwickeln sich zu Ähren, die von den Hopfenbauern Dolden genannt werden. Verwendet werden Fruchtzapfen (Ähren).
Aufgrund seiner entspannenden Eigenschaften und der Bitterstoffe ist der Hopfen geeignet, nervöse Verdauungsbeschwerden zu lindern und die Verdauung wird angeregt.
Vorheriger Beitrag: Hämorrhoiden und Marisken (Analfalten) Naturheilung
Nächster Beitrag: Naturheilkunde – Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 (Zuckerkrankheit)
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.