HPV-Impfung jetzt auch für Jungen
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Nachdem die Ständige Impfkommission im Juni empfohlen hatte, dass die Krankenkassen auch die Kosten der HPV-Impfung für Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren übernehmen, hat nun der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aus Spitzenvertretern von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschlossen, die Impfung für alle Kinder zwischen 9 und 14 Jahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen.
Die Schutzimpfung gegen krebsauslösende Humane Papillomviren (HPV), gilt nach Aussage des Robert Koch-Institut und der Weltgesundheitsorganisation WHO als sicher. Schon seit 2007 wird die Impfung bei Mädchen zur Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs empfohlen.
Die krebsauslösende Humane Papillomviren (HPV) können beim Kontakt mit befallenen Hautstellen im Genitalbereich von einem Menschen zum nächsten gelangen. Um das Ansteckungsrisiko zu senken, kann man Kondome verwenden. Völlig unterbinden kann man eine Ansteckung jedoch nicht.
Das zunächst die Impfung 2007 nur für Mädchen übernommen wurde, liegt daran, dass die Humane Papillomviren (HPV) vor allem mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht wurde. Die HP-Viren können aber auch Tumore an der Vulva auslösen. Doch HPV kann ebenso Penis- oder Analkrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenraum verursachen. So gesehen sind HP-Viren gleichermaßen gefährlich für Frauen und Männer.
Jährlich gibt es in Deutschland, nach der Stiko, etwa bei 6250 Frauen und 1600 Männern HPV-bedingte Krebserkrankungen.
Generell können Jugendliche die Impfung noch bis zum 18. Geburtstag nachholen. Auch diese Impfung wird finanziert.
Die Impfung selbst sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden.
Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben gezeigt, dass 86 % der Jugendlichen ihren ersten Geschlechtsverkehr nach dem 14. Lebensjahr haben.
Fazit: Eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) kann spätere Krebsarten im Genitalbereich verhindern. Zu beachten ist, dass eine HPV-Infektion meist symptomlos verläuft.
Zudem gibt es unterschiedliche HPV-Typen mit unterschiedlichen Risiken für einzelne Erkrankungen. Es gibt Infektionen mit Hochrisiko-Typen, die häufig zu Krebs führen und Niedrigrisiko-Typen, die meist für Bildung von Genitalwarzen verantwortlich sind.
September 2018
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.