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Impfquote nicht ausreichend – WHO besorgt

Krankheiten
Die Weltgesundheitsorganisation ist besorgt über zu niedrige Impfquoten. Zudem ist die WHO über den Einfluss sozialer Medien zu diesem Thema besorgt.

Weltweit ist jedes zehnte Kind nicht ausreichend gegen gefährliche Krankheiten geschützt. Impfgegner und soziale Medien spielen dabei eine wichtige Rolle.

So fehlten bei über 20 Millionen Kindern im Jahr 2018 ein Schutz gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie zum Beispiel gegen Masern, Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten.

So schreibt die WHO und das Kinderhilfswerk Unicef in einem gemeinsamen Bericht, dass jedes zehnte Kind auf der Welt die nötigen Impfungen nicht erhalten hat.

Meist leben die Betroffenen in Krisengebieten oder in armen Ländern. Zudem geht aus dem Bericht hervor, dass der Einfluss von Impfgegnern, die über soziale Medien falsche Informationen verbreiten immer größer wird. Das sagte die Direktorin der WHO-Impfabteilung, Kate O'Brian.
So stagniert die Impfquote weltweit gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sowie der ersten Dosis gegen Masern seit einigen Jahren bei 86 Prozent. Um die Krankheiten wirksam zu verhindern ist eine Impfquote von mindestens von 95 Prozent notwendig.

Hauptsächlich betroffen von Impflücken sind ärmere Länder. Aber gerade bei Masern gibt es große Schwankungen innerhalb der Einkommensstufen.

So kam es gerade bei Masern in den vergangenen Jahren zu immer wiederkehrenden Ausbrüchen. So wurden im vergangenen Jahr 350.000 Masernfälle gemeldet. Das waren fast doppelt so viele wie im Jahr 2017. Die Dunkelziffer an einer Masern-Infektion liegt nach Schätzungen jedoch bei ca. 6,7 Millionen Infektionen für das Jahr 2017, da nur ein Bruchteil aller Fälle überhaupt erfasst wird.

Impfquote in verschiedenen Ländern – ein Vergleich zwischen 2010 und 2018
Länder
2010
2018
Ukraine
56 %
91 %

Demokratische Republik Kongo
74 %80 %
Madagaskar
66 %62 %
Liberia
65 %91 %
Somalia
46 %46 %
Serbien
95 %92 %
Georgien
94 %98 %
Für Deutschland gilt, das die Impfpflicht immer wahrscheinlicher wird.

Das Robert Koch-Instituts teilte mit, dass der vollständige Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten in Deutschland nach den Schuleingangsuntersuchungen 2017 bei mehr als 93 Prozent lag. Für die Masernimpfung betrug die Impfquote 97,1 Prozent, wobei die zweite Impfung nur noch 92,8 Prozent der Schulanfänger hatten.

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, will die Impfquote weiter erhöhen. So will er diese Woche einen Gesetzesentwurf zur Masern-Impfpflicht ins Bundeskabinett einbringen.

Vorgesehen ist in diesem Gesetzentwurf, dass nicht geimpfte Kinder von einem Kitabesuch auszuschließen seien sowie bei Schulkindern Bußgelder von bis zu 2500 Euro aufzurufen. Zudem möchte Jens Spahn eine Impfpflicht für Flüchtlingsunterkünfte sowie für Tagesmütter und Kita-Mitarbeiter einführen.

Auch geplant ist, laut Gesundheitsministerium, in Zukunft verstärkt freiwillige Reihenimpfungen an Schulen anzubieten. Ziel ist, damit den Impfschutz auch bei anderen Krankheiten wie Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten zu erhöhen.

Die verpflichtenden Impfungen sind ab März kommenden Jahres geplant.

Masern sind hochansteckend und können lebensgefährlich sein. Nach Angaben des RKI stirbt einer von tausend Masern-Erkrankten.

Schon in diesem Jahr wurden bis Juni mehr als 400 Maserninfektionen in Deutschland gemeldet.

Aussage des Ethikrats

Erst vor kurzem hat sich der Ethikrat gegen eine generelle Impfpflicht ausgesprochen. Eine Stellungnahme die Ende Juni veröffentlicht wurde sieht nur eine Impfpflicht ausschließlich für bestimmte Berufsgruppen, etwa im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich vor. Ablehnend gegenüber ist er für eine Impfpflicht für Kinder verbunden mit finanziellen Sanktionen. Unter anderem deswegen, weil die Kinder finanziell schlechter gestellter Eltern wesentlich stärker unter den Folgen zu leiden hätten als Kinder wohlhabender Eltern.

Juli 2019
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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