Ischiasbeschwerden – Therapie
Naturheilkunde
Verspannte Muskeln kann man vermeiden. Am besten ist es, wenn man monotone Bewegungsabläufe unterbricht, um die Muskeln mit einzelnen Übungen zu entlasten. Das fängt am Hals an und geht über die Schultern, Ellenbogen, Handgelenke, Finger, Wirbelsäule und Kreuz, Gesäß bis in die Beine, Füße und Zehen. Muskeln reagieren empfindlich, wenn sie aus dem Takt kommen.
Die Therapie kann mit der Naturheilkunde begleitet werden. Natürliche Heilung ist besonders im Frühstadium der Erkrankung erfolgreich.
Sollten sich stärkere Funktionsstörungen einstellen, kann der Arzt Krankengymnastik verschreiben. Dort lernt man leichte, wirkungsvolle Übungen, die man auch zu Hause ausführen kann. Durch regelmäßiges Training werden verkürzte Muskeln wieder gedehnt, geschrumpfte werden gestärkt und so das Muskelzusammenspiel verbessert. Als Nebeneffekt werden auch die Koordination und das Gleichgewicht trainiert.
Zusätzlich sollte man sich regelmäßig bewegen und seinen Lebensstiel überdenken, z. B. gesundes Essen, Übergewicht abbauen und mit dem Rauchen aufhören. Man merkt dann sehr schnell, dass man gelenkiger und aktiver wird. Einen positiven Effekt hat es auch auf das Gemüt und nicht zuletzt spielen sich Schlaf und Verdauung wieder ein.
Inhalt
Drucksenkung auf den Nerv
Spritzen – eine weitere Methode
Den richtigen Arzt finden
Konservative Therapie
In der Schulmedizin gehören vor allem Medikamente, Krankengymnastik und physikalisch, medizinische Anwendungen z. B. Massagen zur Therapie. Aber auch hier ist der Grundgedanke, dass sich der Betroffene nicht allzu lange schont. Längere Bettruhe wird heute so gut wie gar nicht mehr empfohlen. Studien haben gezeigt, dass es den Patienten mehr schadet als nützt. Die jeweilige Behandlungsmethode wird für jeden einzelnen Betroffenen individuell abgestimmt.
Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die bei einer Ischialgie eingesetzt werden können. Es ist für den Arzt jedoch nicht einfach das passende Medikament zu verschreiben, da viele Patienten an Begleiterkrankungen leiden oder ein Medikament nicht vertragen.
Operation
Sollte eine Operation notwendig sein, ist Methode entscheidend. Für den Betroffenen ist es dann ein großer Vorteil, wenn der Chirurg ein komplettes Spektrum von Methoden beherrscht. Der Arzt kann dann individuell im Einzelfall entscheiden, welche Methode für den Patienten die beste ist.
Endoskopische Operation- Manchmal löst sich bei einem Bandscheiben-Vorfall ein Teil des ausgetretenen Knorpelkerns und kann sich dann frei im Wirbelkanal bewegen (freier Bandscheibensequester). In so einem Fall kann man diese oft endoskopisch entfernen. Diese Methode ist auch bei anderen Vorfällen möglich.
Der Vorteil einer endoskopischen Operation ist, dass ein nur Millimeter langer Schnitt notwendig ist um die Operationsgeräte einzuführen.
Auch eine Verengung des Wirbelkanals lässt sich, unter Verwendung eines Mikroskops, mikrochirurgisch beseitigen. Dadurch werden die Nerven entlastet.
Wenn die Beschwerden durch einen Gleitwirbel verursacht werden, kann man die Wirbelsäule mit einem Schraubensystem stabilisieren.
Führt der Verschleiß der Wirbelsäule zur Verkrümmung ist eine endoskopische Operation nicht sinnvoll. Bei solch einem Eingriff würden nur die Engstellen beseitigt, was jedoch zu weiteren Problemen führen kann. Die Wirbelsäule würde durch diese Operation noch instabiler werden und sich umso schneller weiter verkrümmen. In solch einem Fall ist eine offene Operation nötig. Bei diesem Eingriff ist ein größerer Schnitt notwendig um die Wirbelsäule zu korrigieren.
Drucksenkung auf den Nerv
Bei einer Vorwölbung der Bandscheibe kann man das Volumen der Bandscheibe reduzieren. Es wird bei dieser Methode der Gallertkern der Bandscheibe entweder abgesaugt, mit Hilfe von Enzympräparaten ausgetrocknet oder aber das Volumen mit anderen Verfahren reduziert. Diese Verfahren sind minimalinvasiv, es ist nur ein kleiner Schnitt notwendig. Durch dieses Verfahren wird der Druck auf die gereizten Nerven verringert.
Ein weiteres Verfahren ist die Perkutane Laser-Dekompression (PLDD). Hier führt der Arzt unter Röntgenkontrolle eine Glasfaser in die Bandscheibe ein. Das Laserlicht wird gezielt in das Bandscheibengewebe geleitet und verdampft das Gewebe. Der Eingriff wird meist endoskopisch mit einer Kamera vorgenommen.
Spritzen – eine weitere Methode
Bringt eine konservative Behandlung keinen Erfolg muss nicht immer gleich operiert werden. Es werden verschiedene Injektionstherapien (interventionellen Methoden) angeboten. Entscheiden sich Arzt und Patient für diese Methode benötigt der Arzt Bilder der Wirbelsäule vom Kernspintomograf. Auf diesen Aufnahmen kann der Arzt genau den Verlauf der Nervenwurzeln erkennen und somit auch den Ort an dem sie eingeengt sind.
Die Chemonukleolyse war das erste Verfahren dieser Art. Es wurde ein Enzym der Papayafrucht in die Bandscheibe gespritzt. Bewirkt wurden dadurch ein Austrocknen und damit ein Schrumpfen des Bandscheibenkerns. Der Nachteil war jedoch, dass viele Patienten auf das Enzym allergisch reagierten. Weil es inzwischen neuere Verfahren als Alternative gibt, wird die Chemonukleolyse heute nur noch sehr selten angewendet
Der Arzt spritzt dann gezielt ein örtlich wirkendes Betäubungsmittel und ein entzündungshemmendes Kortisonpräparat an die Stelle, an der die Nervenwurzeln eingeengt sind – und von der die Schmerzen ausgehen. Diese Methode nennt man Wurzelblockade oder fachlich periradikuläre Therapie (PRT). Damit in die richtige Stelle gespritzt wird, wird die Behandlung unter Röntgen oder computertomografischer Kontrolle durchgeführt.
Den richtigen Arzt finden
Generell gilt, dass die Auswahl der richtigen Therapie viel Erfahrung erfordert, weil sie auf den Patienten und seine Beschwerden genau abgestimmt werden muss. Dazu ist eine kompetente Beratung durch einen Spezialisten nötig. Empfehlungen kann zum Beispiel der Hausarzt oder ein Orthopäde geben. Wer sich unsicher ist, kann sich an eine Klinik mit spezieller Wirbelsäulen-Abteilung wenden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.