Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Selenicereus grandiflorus, oder auch Königin der Nacht genannt wächst in den Halbwüsten Mexikos, im Süden der USA, auf Kuba und Jamaika. Schon die Ureinwohner Amerikas wendeten Extrakte der Pflanze äußerlich als Mittel gegen Rheuma und juckende Hautausschläge und innerlich als Wurmmittel gegen Blasenentzündungen und Fieber an.
Die Pflanze brachte Christoph Columbus (1451-1506) von seinen Entdeckungsreisen mit nach Europa.
1586 wurde die Königin der Nacht von dem französischen Arzt und Botaniker Jacques Daléchamps in seiner Historia Generalis Plantarum beschrieben.
Ab ca. 1864 verbreitete sich das Wissen von der Königin der Nacht als Heilpflanze.
Rocco Rubini (1805-1886) medizinischer Direktor eines homöopathischen Krankenhauses bei Neapel veröffentlichte seine Untersuchungsergebnisse über die Königin der Nacht im „British Journal of Homoeopathy“. In seiner Veröffentlichung beschrieb er wie eine Tinktur, hergestellt aus den Extrakten der Pflanze, sich krampflösend auf die Herzkranzgefäße auswirkt und für eine bessere Durchblutung des Herzens sorgt.
Inhalt
Königin der Nacht – Pflanzenbeschreibung
Königin der Nacht - Verwendete Pflanzenteile
Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) – Inhaltsstoffe
Königin der Nacht – Heilwirkung/Anwendungsbereiche
Königin der Nacht – Nebenwirkungen
Königin der Nacht – Homöopathie
Cactus grandiflorus als homöopathisches Arzneimittel
Bilde: pixabay website5
Königin der Nacht – Pflanzenbeschreibung
Anders als wir uns Kakteen meist vorstellen, wächst diese Art kletternd mit Trieben, die bis zu 5 Meter lang werden können bei einem Durchmesser von 1 bis 2,5 Zentimetern.
Die Pflanze bildet Luftwurzeln, die mit in kleinen in Büscheln angeordneten Stacheln bewachsen sind. So wächst sie an Felsen und Mauern auf und verzweigt sich in dünnen, gebogenen, vier- bis achtkantigen Ästen. Die Dornen, die auf den dünnen, vier- bis achtkantigen, oft schlangenartig wachsenden Ästen entlang der Kanten wachsen, sind übrigens nichts anderes als umgewandelte Blätter.
Treffen die Luftwurzeln auf Boden, wandeln sie sich in echte Wurzeln um und ermöglichen der Königin der Nacht eine eigenständige neue Pflanze zu bilden.
Aus einem Kranz aus derben Blättern wachsen die großen Blüten. Diese sind außen braungelb bis weiß. Die Blütenblätter umschließen fadenförmige Staubgefäße, die Blüte duftet nach Vanille und blüht nur sehr kurz.
Die Blüten haben einen Durchmesser von 15 bis 27 Zentimeter und blühen nur für eine Nacht
Der wissenschaftliche Name der Pflanze lautet „Selenicereus grandiflorus L.“ und sie gehört zur Pflanzenfamilie der Kaktusgewächse (Cactaceae).
Königin der Nacht - Verwendete Pflanzenteile
Medizinische Verwendung finden die jungen Stängel und Blüten. Daraus wird eine Tinktur bereitet.
Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) - Inhaltsstoffe
Man findet die biogenen Amine Methyl- und Dimethyltyramin sowie Phenylethylamin und Flavonoidglykoside.
Die gesamten Inhaltsstoffe der Pflanze sind bisher wenig erforscht.
Königin der Nacht – Heilwirkung/Anwendungsbereiche
Die Extrakte der Heilpflanze finden sich überwiegend in Fertigpräparaten wieder.
Sie helfen den Kreislauf wieder auf die Sprünge und helfen bei leichten Herzrhythmusstörungen. Aber auch bei Angina pectoris und leichter Herzmuskelschwäche finden sie Anwendung. Die Homöopathie setzt die Extrakte aus der Königin der Nacht zusätzlich gegen Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und krampfartigen Schmerzen sowie bei Periodenschmerz ein.
Königin der Nacht – Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.
Königin der Nacht - Homöopathie
Aus dem frischen Saft von Stängel und Blüten wird die Urtinktur gewonnen. Cactus ist eines der wichtigsten Mittel bei einer Verengung der Herzkranzgefäße mit Spannungsgefühl und Druck in der Herzgegend sowie Herzrhythmusstörungen, Altersherz und nach einem Herzinfarkt.
Cactus grandiflorus als homöopathisches Arzneimittel
In der Homöopathie wird die Königin der Nacht nach der alten Nomenklatur als „Cactus grandiflorus“ oder einfach nur „Cactus“ bezeichnet. Verwendet werden nach dem Deutschen Homöopathischen Arzneibuch (HAB) die frischen oberirdischen Pflanzenteile, also die Stängel und/oder Blüten.
Fazit: Cactus grandiflorus hilft bei vielen Herzerkrankungen. Gerade bei Erkrankungen bei denen heftige Schmerzen und ein Gefühl von Beklemmung im Vordergrund stehen. So zum Beispiel, wenn der Betroffene den Eindruck hat, dass sein Herz wie zusammengeschnürt ist, als lege sich eine eiserne Hand um seine Brust. Bei dieser Art Beschwerden ist das Mittel überaus wirksam.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.