Monatliche Injektion – Neue HIV-Therapie
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Ein internationales Wissenschaftlerteam, mit deutscher Beteiligung, hat auf der HIV-Konferenz in Paris berichtet, dass eine Monatsspritze das HI-Virus im Körper ebenso gut kontrollieren kann, wie die bisher übliche tägliche Einnahme von Tabletten.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht. Zurzeit laufen Zulassungsstudien. Werden die Ergebnisse bestätigt, könnte erstmals eine Injektionstherapie gegen HIV auf den Markt kommen. Diese wäre dann nur alle vier Wochen nötig.
Bei der heutigen Behandlung werden täglich drei Wirkstoffe oral eingenommen, um die Viruslast im Blut unter der Nachweisgrenze zu halten. Zudem gibt es seit einigen Jahren sogenannte Kombinationspräparate, so dass pro Tag nur eine Tablette genommen werden muss.
Nach dieser neuen Studie könnte die Behandlung durch eine Injektion, im Falle der Zulassung, alle vier Wochen noch einmal vereinfacht werden.
Bild: pixabay website5
Studie
Während der Studie nahmen rund 300 Teilnehmer zunächst 20 Wochen lang wie üblich drei Wirkstoffe als Tabletten ein, um die Viruslast im Körper zu senken. 60 dieser Teilnehmer führten diese Behandlung fort, während jeweils 115 Teilnehmern zwei Wirkstoffe im Abstand von vier und acht Wochen intramuskulär injiziert wurden.
Nach zwei Jahren war die Viruskontrolle des Blutes der muskulär gespritzten Teilnehmer etwas ausgeprägter als bei der konventionellen Tabletten-Einnahme. Der Virus wurde bei 90 % der Betroffenen dauerhaft unterdrückt. Das sowohl bei den Betroffenen, die im Abstand von vier wie auch von acht Wochen ihre Injektion bekamen. Die am häufigsten beobachte Nebenwirkung waren Schmerzen an der Einstichstelle, die im Mittel nach drei Tagen abklangen.
Einer der Autoren, der Studie Joseph Elton, von der University of North Carolina in Chapel Hill, wurde in einer Mitteilung im Lancet zitiert: Die Ergebnisse zeigten, "dass eine langwirkende injizierbare antivirale Therapie über einen langen Zeitraum sowohl hocheffektiv sei, als auch gut vertragen werden kann".
Weitere Zulassungsstudien für die Injektionstherapie laufen bereits, aber nur für den Abstand von vier Wochen. Da bei der achtwöchigen Injektion festgestellt wurde, dass die Therapie bei vier Teilnehmern nicht angeschlagen hatte. So kann es dazu kommen, dass die Anwendung dazu führt, dass die Patienten sich zu zuverlässig mit der Impfung fühlen und eine Kontrolle des Aids-Erregers vernachlässigen. Auch könnte es dadurch zu Entstehung von Resistenzen gegen den Wirkstoff kommen.
In einem Artikel im Lancet schreiben unabhängige Experten von einem Meilenstein in der Geschichte der HIV-Therapie.
12.08.2017
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