Narbenwucherungen – Keloide
Naturheilkunde
Als Keloid wird eine überschüssige Bildung von Narbengewebe bezeichnet. Das heißt, um und auf einer zurückbleibenden Narbe, die beispielsweise aufgrund einer Verletzung (Schnitt o.ä.) entstanden ist, bildet sich weiteres Narbengewebe, welches um und auf der ursprünglichen Narbe wächst und wuchert. Das Narbengewebe von Keloiden ist wellig, zum Teil auch knotig, und setzt sich farblich, rosa bis rötlich-braun, deutlich von der Hautfarbe ab.
Bei Keloiden handelt es sich um gutartige Narbenwucherungen, die jedoch für den Betroffenen sehr belastend sein können, sowohl durch die äußere Auffälligkeit dieser Wucherungen, als auch durch eventuelle Bewegungseinschränkungen, je nach Sitz und Größe des Keloids. Zudem kann es zu Juckreiz, Spannungsgefühl und Druckempfindlichkeit kommen.
Keloide unterscheiden sich von den sogenannten hypertrophen Narben, bei denen sich anfangs zu viel Narbengewebe bildet, das sich jedoch bei entsprechender Pflege und Behandlung nach und nach wieder zurückbildet. Keloide hingegen entwickeln sich langsamer und bilden sich nicht von allein zurück.
Keloide - Ursache
Die Ursache einer Keloidbildung konnte bis heute noch nicht genau geklärt werden. Als sicher scheint jedoch eine genetische Veranlagung zu sein. Zu beobachten ist, dass Menschen dunkleren Hauttyps häufiger davon betroffen sind als hellhäutige.
Die Entstehung von Keloiden ist nicht nur bei größeren Verletzungen und anschließender Narbe zu beobachten; selbst kleinste Verletzungen, wie etwa ein Insektenstich können zu dieser Hautveränderung führen.
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Keloide - Symptome
Ein Keloid unterscheidet sich deutlich von der normalen Haut, sowohl farblich als auch von der Substanz. Die Farbe eines Keloids ist zu Beginn meist rötlich-braun und im weiteren Verlauf eher rosa. Die Haut ist meist glatt und gespannt oder auch wellig oder plattenförmig und knotenförmig. Keloide wuchern unbehandelt weiter und können im Laufe der Jahre auf eine Größe von mehreren Zentimetern und mehr wachsen.
Keloide können je nach Sitz und Größe sehr hinderlich sein. Es kann dabei zu Juckreiz, Spannungsgefühl und Druckempfindlichkeit kommen.
Keloide - Behandlung
Eine Keloid-Behandlung ist meist schwierig, langwierig und auch schmerzhaft. Notwendig wird eine Behandlung, wenn sie die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigt, sei es, dass die Wucherung ein ästhetisches Problem darstellt, sei es, dass Sitz und Größe des Keloids zu Bewegungseinschränkungen führen oder dass Juckreiz und Schmerzempfindlichkeit den Betroffenen belasten.
Es gibt mehrere Behandlungsmethoden. Es wird individuell entschieden, welche Methode angewandt wird. Dabei kommt es u. a. auf die Größe der Narbenwucherung an und an welcher Körperstelle sich das Keloid befindet.
Häufig werden dabei verschiedene Behandlungsmethoden miteinander kombiniert. Folgende Behandlungsmethoden können bei Keloiden zum Einsatz kommen:
Einspritzen: In das Narbengewebe wird Kortison gespritzt, was das überschüssige Gewebe verkleinern und eine Neubildung hemmen soll. Das Einspritzen muss im vierwöchigen Abstand wiederholt werden und kann mehrere Monate dauern. Diese Behandlungsmethode wird von den Betroffenen als schmerzhaft empfunden. Sie hat sich allerdings als wirksam erwiesen, wenn auch das Risiko einer anschließenden Neubildung von Narbengewebe nicht auszuschließen ist.
Kryotherapie (Vereisung): Die Vereisung des Gewebes wird häufig in Kombination mit dem Einspritzen von Kortison angewandt, damit das Spritzen nicht so schmerzhaft ist. Bei einer alleinigen Kryotherapie wird flüssiger Stickstoff in das Narbengewebe gespritzt. Das Gewebe gefriert dann von innen nach außen und lässt dadurch die Narbe schrumpfen. Aber auch hierbei muss der Vorgang mehrmals in Abständen wiederholt werden.
Laserbehandlung: Bei der Laserbehandlung wird mit Hilfe eines Farbstofflasers die Durchblutung im Narbengewebe reduziert, so dass das meist auffällig gerötete Narbengewebe verblasst.
Bei der sogenannten ablativen Laserbehandlung werden oberflächliche Gewebeschichten schichtweise abgetragen. Das Risiko eines erneuten Wucherns des Gewebes ist bei dieser Methode allerdings sehr hoch.
Operation: Eine Operation kommt nur in Frage, wenn das Keloid sehr schmerzhaft ist und/oder sehr groß ist oder eine Bewegungseinschränkung vorliegt. Mit dem Entfernen der Wucherung allein ist es jedoch nicht getan, eine erneute Bildung eines Keloids ist wahrscheinlich. So wird, wenn operiert wird, dies meist mit weiteren Behandlungsmethoden kombiniert, wie zum Beispiel der Druckbehandlung oder einer Strahlentherapie.
Keloide - Vorbeugen
Abgesehen von der Bildung von Keloiden (Narbenwucherungen) ist die Narbenpflege sehr wichtig. Bei rechtzeitiger Behandlung und Pflege kann versucht werden eine Keloid-Bildung zu verhindern. Wer zu Keloiden neigt, sollte daher unbedingt einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Es gibt mehrere natürliche Heilmittel oder auch einfache Hausmittel, die wirkungsvoll bei der Narbenpflege eingesetzt werden können:
Zwiebelextrakt: Narbenpflegecremes mit Zwiebelextrakt wirken entzündungshemmend, keimtötend und reduzieren die Stärke und das Heranreifen von Narbengewebe.
Apfelessig: Apfelessig mehrmals täglich auf die Narbe auftragen und an der Luft trocknen lassen. Dadurch wird die Rötung und die Größe der Narbe reduziert.
Zitrone: Zitronensaft hellt die Narben auf. Zudem wirkt das enthaltende Vitamin-C der Zitrone wundheilend. Die Narbe mehrmals täglich mit dem Saft betupfen und an der Luft trocknen.
Aloe Vera: Aloe Vera, zum Beispiel als Salbe, mehrmals täglich auf die Narbe auftragen. Aloe Vera wirkt entzündungshemmend und verbessert die Hautelastizität.
Grüner Tee: Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften, kann grüner Tee das Hautbild der Vernarbung verbessern. Dafür einen Teebeutel in heißem Wasser ziehen lassen und anschließend für etwa zehn Minuten auf die Narbe legen, je nachdem wo die Narbe am Körper ist, eventuell mit einem Baumwolltuch umwickeln. Den Vorgang drei- bis viermal täglich wiederholen.
Honig: Honig mit seiner entzündungshemmenden und antibiotischen Wirkung wird sehr wirkungsvoll bei der Wundversorgung eingesetzt. Honig ist auf der Haut gut verträglich und kann auf milde Weise zur Reduzierung von Keloiden beitragen. Besonders wirkungsvoll soll der Manukahonig sein. Die Vernarbungen mit dem Honig einreiben und mit einem Tuch abdecken.
Neigung zur Keloid-Bildung
Wer zu den Narbenwucherungen neigt, sollte bereits bei kleinsten Verletzungen zu den oben genannten Maßnahmen greifen. Welche davon wirken und für einen selbst angenehm sind, muss jeder für sich ausprobieren.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.