Naturheilkunde – Allergien und Würmer
Naturheilkunde
In Europa kommt es so gut wie gar nicht mehr zu Wurmerkrankungen. Mediziner sehen das jedoch als ein Problem an, denn Würmer können unseren Körper schützen.
Befallen sind Weltweit an Wurmerkrankungen ca. zwei Milliarden Menschen, vorwiegend in tropischen Gebieten.
Es gibt aber nicht nur Würmer, die uns auch schützen können, sondern z. B. der Fadenwurm Onchocerca volvulus, der uns das Augenlicht nimmt. Übertragen wird dieser Wurm durch eine Mücke, die uns sticht. Dadurch gelangt der Wurm in unseren Körper.
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Diese sogenannte Kriebelmücke lebt in der Nähe von Flüssen im tropischen Afrika. Gelangt der Wurm in den menschlichen Körper bildet er Larven, die sich überwiegend im Bindegewebe befinden. Die Larven gelangen in Haut und Organen. Jedoch richten sie den meisten Schaden an, wenn sie die Augen erreichen. Es wird geschätzt, dass es in Afrika ca. 40 Millionen Menschen gibt, die sich mit diesem Wurm infiziert haben und jeder 10. könnte sein Augenlicht verlieren. Diese Wurmerkrankung wird Flussblindheit genannt.
Zurzeit gibt es nur zwei Medikamente, die Menschen einnehmen können, um den Onchocerca volvulus zu bekämpfen. Die Wirkung dieser Medikamente lässt allerdings immer mehr nach.
Andere Würmer können Organe und das Gehirn schädigen oder den Lymphfluss zum Erliegen bringen sowie Körperteile irreversibel anschwellen lassen.
Eine vorsichtige Schätzung der Weltgesundheitsorganisation sagt aus, dass mindestens zwei Milliarden Menschen weltweit von diesen Tieren befallen sind. Weiter sagt die WHO das Wurmerkrankungen zu den gefährlichsten vernachlässigten Krankheiten der Welt gehören. Diese Erkrankungen durch Würmer waren sogar ein Thema auf dem G-7-Treffen in Bad Elmau.
Mensch und Wurm
Würmer können das Leben bedrohen, aber eine vollständige Ausrottung kann die Gesundheit gefährden. Mensch und Würmer ist eine komplizierte Symbiose.
Vor allem in den armen Ländern, die eine mangelnde Krankenversorgung und schlechte Lebensbedingungen haben, sind die Würmer eine große Gefahr. Vor allem, wenn die Medikamente gegen Wurminfektionen versagen steigt die Gefahr einer Ausbreitung. Dann können Fernreisende und Soldaten im Auslandseinsatz sowie Entwicklungshelfer die Würmer mit nach Deutschland bringen.
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In Europa, eben auch in Deutschland, sind die Wurmerkrankungen seit langem unter Kontrolle. Nur gibt es dadurch ein Problem, denn mit der Infektion durch die Würmer fällt auch ein Schutz gegen Allergien weg. Bewiesen wurde das durch verschiedene Studien.
Schon seit Jahrtausenden besteht zwischen Mensch und Wurm eine Symbiose. Leider gibt es nur eine kleine Gruppe Forscher, die sich mit dieser Verbindung beschäftigt. Im Jahre 1998 war der Fadenwurm Caenorhabditis elegans der erste, dessen Genom vollständig entschlüsselt wurde. Seitdem steht dieser Wurm in der Forschung zur Verfügung, um die Funktionen menschlicher Krankheitsgene zu untersuchen.
In Deutschland sind leider die Wurmforschung und die gesamte Parasitologie zu Nischenfächern geworden. Zwar belebten in den vergangenen Jahren gemeinnützige Organisationen wie z. B. die Gates-Stiftung oder Wellcome Trust die Wurmforschung wieder, aber das reicht auf Grund der Dringlichkeit bei weitem nicht aus.
Verschiedene Würmer
Es gibt viele Arten von Würmern z. B. Rund-, Haken-, Faden-und Peitschenwürmer, die den Menschen befallen können. Die Größe der Würmer reicht von weniger als einen Millimeter und einige können einen Meter lang werden.
Meist gelangen die Würmer durch Schmutz in den Körper. Lebensmittel oder Trinkwasser sind verseucht, Toiletten nicht sauber genug. Kleinste Spuren von Fäkalien genügen, um die Eier oder Larven zu übertragen.
Die Würmer entwickeln sich meist erst im Körper. Aufgenommen werden die Eier oder Larven über den Mund oder sie durchdringen die Haut. Befallen wird der Darm, das Gehirn - eben der ganze Körper. Zu beobachten sind dann in den Tropen bei den Menschen Durchfall, allgemeine Schwäche, Blutarmut und Wachstumsstörungen. Das sind jedoch noch die milderen Beschwerden. Sollte der Lymphfluss blockiert werden, kommt es beim Betroffenen zu einer Elephantiasis. Alle Körperteile schwellen extrem an.
Hygiene
In Deutschland gehörten früher Wurmerkrankungen und Wurmkuren gegen die Eindringlinge zur Kindheit.
Auf Grund von verbesserter Hygiene sind diese Wurmerkrankungen in Deutschland so gut wie nicht mehr vorkommend. Heute wird jedoch diese perfekte Hygiene sehr kritisch gesehen. Studien besagen z. B., dass die Zahl der Menschen, die an Allergien leiden, mit der Reinlichkeit steigt.
Allergien breiten sich gerade in Industrieländern aus, dafür gibt es wissenschaftliche Belege. In Entwicklungsländern sind Allergien kaum bekannt. Das Spielen im Schmutz und der Kontakt mit Bakterien und Würmern können Kindern nutzen. Die Ausrottung der Würmer in Industrieländern erhöht die Gefahr an Allergien zu erkranken. Bewiesen haben das Studien der Parasitologin Maria Yaazdanbakhsh von der Universität Leiden.
Wer jedoch von Würmern befallen wird, muss hoffen, dass es ein Mittel gegen die Parasiten gibt. Zwar gibt es wirksame Medikamente, aber viele sind es nicht.
Immunsystem
Bekannt ist, dass Würmer das Immunsystem beschäftigen und es dadurch bremsen. Hat man z. B. eine Pollenallergie reagiert das Immunsystem zu stark auf harmlose Stoffe. Bei eventuellen Würmern ist das Immunsystem schon beschäftigt und es kann auf die Pollen nicht mehr so stark reagieren. Forscher glauben deshalb, dass der Kontakt zu Würmern eine immunologische Schutzwirkung haben kann.
Auf Grund dieser Vermutung haben Forscher eine Wurmtherapie entwickelt. Die Forschung ging über drei Jahre. Sie verabreichten Patienten, die an Morbus Crohn litten, Eier des Schweinepeitschenwurms. Den Patienten ging es allerdings nicht besser, als jene die nur Placebos erhalten hatten.
Antibiotika und Würmer
Mediziner haben die Sorge, dass die Resistenzen noch zunehmen und der Tag kommt, dass das Problem so bedrohlich wird wie bei Antibiotika, die gegen viele Bakterien nichts mehr ausrichten können.
Bekannt ist z. B. aus der Tiermedizin, dass es bereits resistente Würmer bei Schafen und Rindern gibt. Diese Erkenntnis kommt von Achim Hörauf, er ist Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Parasitologie am Uniklinikum Bonn. Das Engagement der Industrie in diesem Bereich lasse nach. Neue Wurmmittel werden kaum entwickelt. Das könne sich auf die Wurmbekämpfung beim Menschen auswirken, sagt Hörauf.
Achim Hörauf forscht selbst seit Jahren an neuen Medikamenten. Sein Ziel ist es ein Medikament zu entwickeln, dass wenig Nebenwirkungen hat und nachhaltig wirkt.
Seine Arbeitsgruppe suchte auch nach einem neuen Mittel gegen den Fadenwurm Onchocerca volvulus, der die Flussblindheit verursachen kann. Dabei endeckten sie, dass der Onchocerca volvulus Bakterien benötigt um zu überleben. Diese Bakterien befinden sich im Inneren des Wurmes. Versucht wurde nach dieser Entdeckung mit einem bekannten Antibiotikum (Doxycyclin), die Bakterien zu bekämpfen. Das Experiment klappte auf Anhieb. Die Bakterien im Wurm waren gegen das Antibiotikum nicht resistent. Das Antibiotikum zerstört nicht nur die Larven, sondern auch ausgewachsene Würmer, und wird nun in mehreren afrikanischen Ländern gegen die Flussblindheit eingesetzt.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.