Naturheilkunde Handgelenksschmerzen – Karpaltunnelsyndrom
Naturheilkunde
Eins der häufigsten Ursachen von Handgelenksschmerzen ist das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, kurz KTS genannt. Es ist ein Nervenkompressionssyndrom, betroffen ist der Medianus-Nerv (Mittelnerv). Der Karpaltunnel (auch Karpalkanal genannt) ist der Raum zwischen den Handwurzelknochen und dem darüber liegendem Karpalband (Ligamentum carpi transversum), durch den verschiedene Sehnen und der Medianus-Nerv verlaufen. Dieser Nerv ist für die Empfindungsfähigkeit des Daumens, Zeige- und zum Teil auch Mittelfingers zuständig. Außerdem ist er für die Steuerung bestimmter Hand- und Fingermuskeln verantwortlich.
Inhalt
Eine Schädigung des Nervs führt zu folgenden Symptomen
Mögliche Ursachen – Karpaltunnelsyndrom
Woher kommen die heftigen Schmerzen?
Unbehandeltes Karpaltunnelsyndrom und dadurch entstehende Spätfolgen
Eine Schädigung des Nervs führt zu folgenden Symptomen
- Nächtliches Kribbeln und Taubheitsgefühl von Daumen bis Mittelfinger
- Schmerzen beim Zugreifen
- Abbau der Muskeln des Handballens
Die Ursache für diese Erkrankung ist meist nicht zu klären. Beschwerden entstehen durch eine Verengung im Karpaltunnel, was zu einer Druckschädigung der Nerven führt. Die Erkrankung kann kurzfristig sein, sich aber auch chronisch entwickeln. Eine der häufigsten Ursache ist eine Sehnenscheidenentzündung. Durch die ausgelöste Schwellung der Beugesehnenscheiden entsteht ein Druckanstieg im Karpaltunnel und somit zum Karpaltunnelsyndrom.
- Das Risiko an einem Karpaltunnelsyndrom zu erkranken liegt bei ca. 10 %
- Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer an einem Karpaltunnelsyndrom zu erkranken
- Die Erkrankung betrifft in der Mehrheit Menschen zwischen 40 bis 70 Jahren
- Dieses Syndrom spielt im Kindesalter so gut wie keine Rolle
Bild: clipdealer
Mögliche Ursachen – Karpaltunnelsyndrom
Es gibt vielfältige Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom. Meist ist es jedoch nicht bekannt, wie es entstanden ist (idiopathisch).
- Bei einigen Menschen ist der Karpaltunnel enger als bei anderen
- Nach Verletzungen oder Zerrungen des Handgelenks
- Altersbedingte Verschleißerscheinungen
- Durch einseitige immer wiederkehrende Tätigkeiten (Arbeit oder Sport)
- Sehnenscheidenentzündung
- Geschwülste wie Lipom oder Ganglion
- Rheumatische Erkrankungen
- Schwangerschaft durch Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen
- Menschen mit Grunderkrankungen wie z. B. Diabetiker, Dialysepatienten, Übergewichtige
Woher kommen die heftigen Schmerzen?
Gerade nachts löst das Karpaltunnelsyndrom heftige Schmerzen aus. Die verstärkten Schmerzen nachts lassen sich durch die liegende Position erklären, die eine vermehrte Schwellung im Karpaltunnel verursacht. Dazu kommt, dass viele Menschen mit gebeugtem Handgelenk schlafen und dadurch den Karpaltunnel verengen.
Meist hilft hier eine Druckentlastung durch einfaches Ausschütteln der Hand, um wieder schmerzfrei zu sein. Hilft das Ausschütteln ist das typisch für ein Karpaltunnelsyndrom.
Durch eine Operation wird eine Druckentlastung des Karpaltunnels erreicht. Meist sind dadurch die Schmerzen schnell reduziert und in vielen Fällen sind sie komplett verschwunden.
Häufig ist von den quälenden Schmerzen nicht nur die Hand oder der Arm betroffen, denn das Karpaltunnelsyndrom verursacht gelegentlich auch Schmerzen, die bis in die Schulter oder bis in den Nacken ausstrahlen. Bedenken muss man hier jedoch, dass bei Schulter- oder Nackenschmerzen auch ein HWS,- BWS Schmerzsyndrom mit Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule vorliegen kann.
Unbehandeltes Karpaltunnelsyndrom und dadurch entstehende Spätfolgen
Sollte die Erkrankung über einen längeren Zeitraum nicht behandelt werden, kommt es zu einem Schwund der Daumenballenmuskulatur. Diese Muskulatur wird von einem Ast des Nervus medianus versorgt, der im Karpaltunnel verläuft. Es kommt dadurch zu einer starken Einschränkung der Greiffunktion, da die Kraft des Daumens beim Aneinanderpressen der Langfingerkuppen an die Daumenkuppe deutlich vermindert ist.
Im Endstadium hat das Karpaltunnelsyndrom eine komplette Taubheit der oben beschriebenen Finger und eine Minderfunktion durch eine Teillähmung des Daumenballens zur Folge, welche irreparabel sind.
Diagnose – Karpaltunnelsyndrom
- Die Symptomatik, die der Betroffene schildert, weist schon häufig auf ein Karpaltunnelsyndrom hin, da die Beschwerden meist dafür typisch sind.
- Durch Untersuchungen des Gefühlsempfindens der Finger sowie der Kraft des Daumenballens.
- Durch Untersuchungen des gesamten Arms und der anderen Nerven, wie z. B. Ellennerv.
- Schwellung im Handgelenk.
- Desweiteren durch Röntgen und Blutuntersuchung, um andere Erkrankungen wie z. B. Rheuma (Arthritis, Polyarthritis, Arthrose) oder Diabetes auszuschließen.
Konservative Behandlung
Bei leichten Beschwerden ist eine konservative Behandlung der operativen Methode vorzuziehen. Über eine Operation sollte man erst nachdenken, wenn die Beschwerden über drei Monate anhalten und die Schmerzen sich verstärken.
Bild: pixabay website5
Für die konservative Methode gibt es verschiedene Therapieansätze. Vorzugsweise werden von den Ärzten Vitamin B6 Präparate und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie z. B. Diclofenac oder Ibuprofen verschrieben. Um die nächtlichen Schmerzen zu lindern wird am betroffenen Handgelenk eine Lagerungsschiene angelegt. Bei unerträglichen akuten Schmerzen beim Karpaltunnelsyndrom wird häufig Kortison in den Karpaltunnel gespritzt. Das bringt besonders dann etwas, wenn eine Sehnenscheidenschwellung im Karpaltunnel vorliegt. Meist wird dadurch eine schnelle Schmerzreduzierung erreicht.
Zu beachten ist bei dieser Methode jedoch, dass Kortison zu Nervenschädigungen führen kann. Gerade dann, wenn diese Injektion mehrfach ausgeführt wird oder die Injektion direkt in den Medianusnerv ausgeführt wird. Es kann dann zu bleibenden Schäden kommen, die auch durch eine Operation nicht mehr gebessert werden können.
Bislang konnte in keiner Studie nachgewiesen werden, ob Akupunktur oder Chiropraktik eine positive Wirkung auf das Karpaltunnelsyndrom haben.
Neurologische Untersuchungen
Die Messung der "Nervenströme" (= ENG / EMG) beim Neurologen (= Nervenarzt) soll den Verdacht für ein Karpaltunnelsyndrom erhärten. Gleichzeitig können andere Ursachen (Bandscheibenvorfall,...) ausgeschlossen werden. Das Karpaltunnelsyndrom kann bezüglich des Ausmaßes des Medianusschadens und der Prognose mit Hilfe dieser Messung besser eingeschätzt werden. Sie ist vor einer Operation äußerst empfehlenswert und sollte relativ aktuell sein, damit man eine Referenz für die Kontrolluntersuchungen nach der Operation hat.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.