Naturheilkundliche Ansätze bei Gesichtsschmerzen
Naturheilkunde
Die Naturheilkunde bietet eine Vielzahl von begleitenden Therapiemaßnahmen bei Gesichtsschmerzen. Eine alternative Behandlung von Gesichtsschmerzen kann für viele betroffene Menschen dann in Betracht kommen, wenn Therapiemaßnahmen der Schulmedizin nicht greifen oder die Medikamentennebenwirkungen zu stark werden. Auch wenn Ärzte eine Operation empfehlen, die der Patient nicht haben will. Spätestens hier bietet sich eine Behandlung mit Homöopathie oder Akupunktur an.
Helfen wird das nicht immer und man braucht sehr viel Geduld. Bedenken Sie aber, dass es eine Behandlung ohne Nebenwirkungen ist.
Verschiedene homöopathische Arzneimittel haben sich bei der Behandlung der Trigeminusneuralgie und beim Gesichtsschmerz bewährt. Bei dieser chronischen Erkrankung ist eine Linderung der Beschwerden mit dem ersten homöopathischen Arzneimittel meist nicht zu erreichen. Sehr oft muss man mehrere passende Arzneien einnehmen, um einen Erfolg zu erzielen. Bei chronischen Erkrankungen ist es wichtig, das passende Konstitutionsmittel zu finden.
Inhalt
Ablauf einer homöopathischen Behandlung
Anamnese - Gespräch
Homöopathische Arzneien bei Gesichtsschmerzen
Aconitum napellus
Arsenicum album
Thuja occidentalis
Bild: website5
Kalmia latifolia
Magnesium phosphoricum
Magnesium carbonicum
Cactus grandiflorus
Craniosacrale Therapie
Psychologische Behandlung
Ablauf einer homöopathischen Behandlung
Die homöopathische Behandlung beginnt mit einem ersten Gespräch mit dem Arzt oder Homöopathen. Gerade bei chronischen Beschwerden einer Trigeminusneuralgie dauert das Erstgespräch bis zu eineinhalb Stunden. In diesem Gespräch geht es darum zu erfahren z. B.:
- wann begannen die Schmerzen
- wodurch werden sie schlimmer oder besser
- wie reagiert man auf das Wetter
- auf Anstrengung
- Kälte
- Wärme
- Nässe
- verträgt man Milch
- isst man gerne Fleisch
- ist man eher ein ängstlicher Mensch
- ist man aufbrausend
- hat man Kummer
und so weiter.
Anamnese - Gespräch
Auf Grund dieses Gespräches (Anamnese) wird versucht, das passende homöopathische Arzneimittel herauszufinden.
Bei der ersten Einnahme des Medikamentes kann es zur sogenannten Erstverschlimmerung kommen. Das heißt, der Körper reagiert auf den Reiz des Arzneimittels mit einer kurzfristigen Verschlimmerung der Symptome, worauf erst dann eine Verbesserung eintritt.
Homöopathische Arzneien bei Gesichtsschmerzen
Die Medikamente werden in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder Homöopathen nach Ihrem Beschwerdebild ausgesucht.
Belladonna: bei allgemeinen Schmerzzuständen. Bei Verschlimmerung der Trigeminusneuralgie durch Druck, Erschütterung, Berührung oderdurch Bewegung an der frischen Luft und wenn eine Besserung durch Wärme oder Ruhe zu bemerken ist. Das Gesicht ist oft rot und heiß und die Halsschlagader klopft heftig.
Aconitum napellus: wenn der Schmerz durch Kältereize ausgelöst wird.
Arsenicum album: bei besonders starken Schmerzen mit Todesangst, großer Schwäche, Übelkeit und Erbrechen.
Bild: Pixabay WebSite5
Thuja occidentalis: wenn die Schmerzen im Stehen oder Sitzen schlimmer werden oder Bewusstlosigkeit auslösen.
Cedron: bei Neuralgie des ersten Trigeminusastes.
Kreosotum: bei brennenden Gesichtsschmerzen, die sich durch Bewegung und Sprechen verschlechtern.
China: wenn die Schmerzen täglich zur selben Stunde auftreten.
Mezereum: bei Schmerzen am Wangenknochen oder über den Augen, Wärme verschlimmert die Schmerzen.
Colchicum: bei klopfenden Schmerzen, die durch Kälte ausgelöst und nachts schlimmer werden.
Chelidonium (Schöllkraut): wird empfohlen bei rechtseitiger Trigeminusneuralgie. (Eigentlich ist es ein Lebermittel)
Colocynthis: der Schmerz wird meist durch Ärger oder Erregung ausgelöst und verschlimmert sich in Ruhe. Die Nervenschmerzen bessern sich durch Wärme.
Spigelia: bei stechenden, kaum auszuhaltenden Schmerzen, die sich bei Berührung und Bewegung verschlimmern, abends aber besser werden. Die Schmerzen beginnen früh morgens, erreichen ihren Höhepunkt am Mittag und gehen am Abend wieder leicht zurück. Verschlimmerung der Schmerzen bei Berührung aber ein fester Druck lindert die Schmerzen. Stärkere Schmerzen bei Bewegung, beim Sprechen und bei Geräuschen.
Bild: Clip-Dealer
Kalmia latifolia: bei eher rechten Schmerzen des Gesichts. Die Neuralgie ist oft mit einem Taubheitsgefühl verbunden und es treten Hitzewallungen im Gesicht auf.
Magnesium phosphoricum: wenn Wärme oder Hitze die Schmerzen bessern, aber die Schmerzen durch Kälte und Berührung sich verschlimmern. Durch starken Druck kann der Schmerz gelindert werden. Die Betroffenen hinterlassen einem müden und ausgelaugten Eindruck.
Magnesium carbonicum: hier sehen die Betroffenen oft müde, alt und ausgelaugt aus. Liegen neuralgische Schmerzen vor, muss sich der Patient bewegen, er kann nicht anders. Die Schmerzen sind meist linksseitige Gesichtsschmerzen.
Cactus grandiflorus: bei neuralgischen Schmerzen mit dem Gefühl des Zusammenziehens. Die Gesichtsschmerzen treten hier eher rechts auf.
Hinweis
Die erstellte Auswahl der homöopathischen Medikamente eignet sich nicht zur Selbsttherapie. Es sind hierfür zu wenige Medikamente aufgeführt und die Liste der Symptome ist nicht vollständig aufgeführt. Eine Trigeminusneuralgie muss immer neurologisch und eventuell auch von anderen Fachbereichen abgeklärt werden.
Zur Akupunktur
Sollte man alternativ Akupunktur vorziehen, so ist es meist nicht mit einer Sitzung getan. In gewissem Abstand werden bei chronischen Erkrankungen Auffrisch-Akupunktursitzungen erforderlich sein.
Physiotherapie
In der Physiotherapie werden je nach Gesichtsschmerz Lymphdrainage, Craniosacraltherapie, eine osteopathische oder weitere manueltherapeutische Maßnahmen empfohlen. Ziel der Behandlung ist eine Stärkung der Kiefergelenksmuskulatur sowie eine Kräftigung der Schulter- und Nackenmuskulatur.
Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte und wirkungsvolle Behandlungsform, die die natürlichen Heilungsmechanismen unseres Körpers stimuliert.
Die Osteopathie ist eine alternative Behandlungsmethode, die mit den Händen, also manuell, durchgeführt wird.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist, dass der Patient Übungen lernt, die er selbst durchführen kann um seine Schmerzsymptomatik zu verbessern.
Dazu gehört z. B. die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, Phantasiereisen oder Übungen aus der Atemschule der Qi Gong.
Hypnose: Bevor eine Hypnosebehandlung in Frage kommt, muss eine genaue Erhebung der Anamnese erfolgen.
Eine Hypnose bei chronischen Schmerzen ist nicht immer indiziert. Eine Hypnose zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie (einschießender Gesichtsschmerz) wird nicht immer empfohlen, da die hohe Schmerzintensität die Konzentrationsfähigkeit des Patienten beeinträchtigt. Häufig wir hier vom Hypnose-Therapeuten dann zur Schulmedizinische Behandlung GLOA (Ganglionäre Lokale Opioidanalgesie) geraten. Die sogenannte GLOA bedient sich der mehrfachen Injektion an die Rachenhinterwand und bringt nach maximal zehn Anwendungen innerhalb kürzester Zeit oft über Jahre anhaltende Schmerzfreiheit.
Psychologische Behandlung: Gerade bei Schmerzpatienten wird eine psychologische Einzelberatung und Schmerzbewältigungstraining empfohlen, um Belastungsfaktoren die die Krankheit fördern könnten, zu eleminieren.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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