Gesichtsschmerzen - Naturheilkunde
Naturheilkunde
Natürliche Heilung bei Schmerzen im Mund- und Gesichtsbereich. Es können sich bei diesen Erkrankungen viele unterschiedliche Ursachen verbergen. Die Schmerzen können akut oder als Dauerschmerz auftreten. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, durch eine engmaschige Diagnostik die Ursache herauszufinden. Wichtig zu wissen ist es, dass an dieser Diagnostik verschiedene Fachbereiche beteiligt sind. In Frage kommen z. B. die Fachgebiete Neurologie, Zahnheilkunde, Augenheilkunde oder Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Gesichtsschmerzen, die blitzartig elektrisierend wie ein Stromschlag im immer gleichen Bereich des Gesichtes einschießen, werden als „typische Gesichtsschmerzen“, meist als eine Trigeminusneuralgie bezeichnet. Gesichtsschmerzen, die dumpf in der Tiefe wahrgenommen werden und dauerhaft vorhanden sind, entsprechen häufiger der Diagnose eines atypischen (idiopathisch) Gesichtsschmerzes.
Inhalt
Mundhöhle
Brennende Zunge
Schmerzen im Kiefer
Dadurch entstehen
Schmerzen beim
Muskeln und Beschwerden
Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis- apikale Paradontitis)
Vorsicht Herzinfarkt
Schilddrüsenentzündungen und eine Arteriitis temporalis
Weitere Möglichkeiten von Gesichtsschmerzen Trigeminusneuralgie
Weitere Nervenschmerzen Glossopharyngeusneuralgie
Sluder-Syndrom
Herpes Zoster
Desweiteren sollte auf der Checkliste abgeklärt werden:
Anhaltender Gesichtsschmerz (idiopathisch)
Mundhöhle
Schmerzen im Mund hat man meist durch Entzündungsprozesse der Mundschleimhaut, Zahnfleischentzündungen, Durchbruch von Weisheitszähnen oder durch Viren verursachte Erkrankungen des Zahnfleisches.
Dazu kommen die eigentlichen Zahnschmerzen. Zähne reagieren empfindlich auf Temperatur oder chemische Reizungen. Ist das Zahnbein freigelegt z. B. durch Karies bzw. das Wurzelelement bei freiliegenden Zahnhälsen entstehen Schmerzen schon allein durch Kälte.
Brennende Zunge
Dieses Syndrom kommt überwiegend bei älteren Frauen vor. Die brennende Zunge oder des brennenden Mundes (Burning-Mouth-Syndrom) sind auftretende Schmerzen im Bereich des Mundes und der Zunge. Die Ursache für diese Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass es sich um eine Schädigung dünner Nervenfasern, die die Zunge und den Mundbereich versorgen, handelt.
Gesichtsschmerzen
Zum Gesicht zählen die Umgebung der Schläfen, Wangen, Kieferpartien mit Gelenk bis zu den Ohren, Nase, Mund und Augenumgebung mit den formenden Knochen, den Knorpelteilen, Gesichtsmuskeln und der Haut. Auch zählen dazu Rachen, Gaumen und Zunge.
Bei einigen Schmerzen ist es schwierig, den Gesichtsschmerz vom Kopfschmerz zu unterscheiden, da sich das Beschwerdebild gleicht.
Es gibt mehrere Formen des Gesichtsschmerzes. Der Schmerz kann sich über die gesamte Gesichtsfläche ausdehnen oder aber auch nur im Bereich um Nase, Augen, Mund oder Kinn auftreten, auch kann nur eine Gesichtshälfte betroffen sein. Sitzt der Schmerz an bestimmten Nerven und ihren Ästen können Schmerzen im Nacken, Schulter- und oberen Rückenbereich auftreten.
Die Form des Gesichtsschmerz wird unterschieden in: wo treten die Beschwerden auf, sind sie akut oder chronisch, von wo gehen sie aus und ob sich die Krankheitsursache benennen lässt, das heißt, sind es symptomatische Schmerzen oder nicht (idiopathisch).
Bild: WebSite5
Schmerzen im Kiefer
- Zahnschmerzen
- Kiefergelenkschmerzen
- Schläfenschmerzen
- Wangenschmerzen außen oder vor den Ohren
Dadurch entstehen
- Knacken
- Knirschen
- Klemmen
- Bewegungseinschränkungen
- Verschiebung des Unterkiefers
- Schiefes Gesicht
Bild: WebSite5
Muskeln und Beschwerden
Die meisten Beschwerden gehen von Verspannungen der großen Kaumuskeln aus, das sind die Massetermuskeln an den Wangen und den Temporalismuskeln an den Schläfen. Diese Muskeln spannt man an, wenn man den Kiefer schließt, zubeißt oder die Zähne zusammen presst. Die Muskeln werden auch zum sprechen, lachen und gähnen benötigt. Sollten die Muskeln verspannt sein, werden all diese Tätigkeiten zur Qual. Sprichwörtlich - es kann einem das Lachen vergehen.
Am Mundboden hinten befinden sich die Pterygoideus-medialis-Muskeln, die auch für den Kieferschluss verantwortlich sind. Außerdem gibt es innen im Mund hinten noch die Pterygoideus-lateralis-Muskeln für das seitliche Verschieben des Kiefers. Muskeln, die den Kiefer öffnen, sind bedeutend schwächer und fast nie verspannt.
Kieferschmerzen können natürlich auch durch vereiterte Zähne oder andere Zahnprobleme entstehen. Man sollte Beschwerden deswegen erst einmal zahnmedizinisch untersuchen lassen.
Zahnschmerzen können bis ins Gesicht ausstrahlen. Insbesonders wenn die Schmerzen chronisch sind. Eine tiefe Zahnkaries, Zahnwurzelentzündungen und Fehlfunktionen im Zahn- und Kieferbereich lösen zusätzlich Schmerzen im Gesicht aus.
Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis- apikale Paradontitis)
Zu den häufigsten Schmerzen im Mund ist die sogenannte Pulpitis verantwortlich. Es ist eine Entzündung im Bereich des Nerven- und Gefäßgeflechts, das als Pulpa (Zahnmark) bezeichnet wird. Verursacht wird der Schmerz durch eine Reizung einer nah an das Zahnmark heranreichenden Karies (bakterielle Pulpitis). Auch Zahnmark nahes Beschleifen eines Zahnes beim Legen einer Füllung oder bei der Vorbereitung des Zahnes für eine Krone kann zu einer solchen Reizung führen.
Vorsicht Herzinfarkt- bei starken Schmerzen im linken Unterkiefer eventuell verbunden mit Brustschmerzen und Schmerzen im linken Arm sind Leitsymptome für einen Herzinfarkt.
Schilddrüsenentzündungen und eine Arteriitis temporalis- diese beiden Erkrankungen können für Schmerzen im Hals- und Gesichtsbereich verantwortlich sein.
Weitere Möglichkeiten von Gesichtsschmerzen
Trigeminusneuralgie: Nerven, die entsprechende Gesichtsbereiche versorgen, gehören ebenfalls zu den wichtigen Schmerzquellen. Genannt werden diese Schmerzen Neuralgien. Die Schmerzen sind meist sehr intensiv. Sie kommen oft blitzartig und werden als schneidend oder bohrend beschrieben. Ausgelöst werden sie meist durch Berührung, Kälte oder Licht. Am häufigsten tritt die Trigeminusneuralgie auf. Entweder als Folge einer anderen Erkrankung aber auch teilweise unbekannter Ursache.
Bild: Clip-Dealer
Zu den heftigsten Schmerzen gehören die, die vom fünften Hirnnerv, dem Trigeminusnerv (Drilling) ausgehen. Die drei Hauptäste des Nervs versorgen wichtige Teile des Gesichts mit Sensibilität. Dazu gehören die Stirn und angrenzende Kopfbereiche wie Nase, Augen und Regionen um den Unter- und Oberkiefer. Zuständig ist der Nerv auch für die Motorik der Kau- und Schläfenmuskulatur.
Wird der Nerv in seinem Verlauf irgendwo irritiert, das kann zum Beispiel durch ein verändertes Blutgefäß im unteren Gehirnabschnitt (Hirnstamm) sein, kommt es zum Schmerz. Dies geschieht meist ohne eine erkennbare Grunderkrankung.
In manchen Fällen lässt sich eine Erkrankung feststellen. Das können dann ein Hirntumor, eine Multiple Sklerose oder die Folgen einer Verletzung sein. Dann fehlen oft die beschwerdefreien Phasen zwischen den Attacken und es können beide Gesichtsseiten betroffen sein. Auch haben die Patienten häufig Gefühlsstörungen in dem erkrankten Bereich.
Weitere Nervenschmerzen
Glossopharyngeusneuralgie- Eher selten kommt die Glossopharyngeusneuralgie vor. Hier wird im Bereich der Nerven, die die Zunge, den Rachenraum, die Paukenhöhle und die Ohrspeicheldrüse versorgen, Schmerzen ausgelöst. Dies geschieht durch Reizung des Nervs. Die oft heftigen, plötzlich einsetzenden Schmerzattacken werden vielfach durch Sprechen, Husten, Kauen oder Schlucken ausgelöst. Sie treten meist einseitig vor allem in der Nähe des Ohrs, hinten an der Zunge, im Bereich des Rachens und der Rachenmandeln auf. Möglich sind auch hier Dauerschmerzen, kommen aber sehr selten vor. Für diese Schmerzattacken ist keine andere Erkrankung verantwortlich.
Intermediusneuralgie- es handelt sich hier um den Nerv Intermedius, der ein Teil des Gesichtsnervs (Fazialisnerv) ist. Es sind einseitige Schmerzen, die meist im Gehörgang und in der Tiefe des Ohres auftreten.
Sluder-Syndrom- Schmerzanfälle in der Augenhöhle, dem inneren Augenwinkeln und an den Nasenwurzeln bis zu den Ohr einseitig, deuten auf das Sluder-Syndrom hin. Vermutet wird, dass hinter diesen Beschwerdebild eine Entzündung eines mitbeteiligten Nervenknotens steckt. Ein ähnliches Beschwerdebild hat der Cluster-Kopfschmerz.
Optikusneuritis- hier entsteht ein Schmerz ein- oder beidseitig hinter den Augen mit Sehstörungen. Die Schmerzen werden bei Augenbewegungen stärker. Meist gehen die Schmerzen nach ca. vier Wochen zurück. Eine Optikusneuritis tritt häufig im Rahmen einer Multiplen Sklerose auf.
Fazialisparese- (Lähmung des Gesichtsnervs) entsteht häufig nach Schmerzen seitlich im Gesicht und hinter den Ohren. Es ist ein vielseitiges Krankheitsbild.
Polyneuropathie- entsteht meist durch Alkoholkrankheit oder durch Diabetes Typ 1 und 2 (Zuckerkrankheit). Bei der Polyneuropathie kommt es entgegen bei Neuralgien oft auch zu Sensibilitätsstörungen, wie z. B. Taubheitsgefühl und Kribbeln. Die Gesichtsnerven sind bei einer Polyneuropathie meist nicht betroffen.
Herpes Zoster
Der Herpes Zoster (entzündliche Viruserkrankung), besser bekannt als Gürtel- und Gesichtsrose kann akut oder chronisch auftreten. Die Erkrankung befällt mit starken Schmerzen in den Hautarealen, verbunden mit Ausschlägen und Bläschenbildung statt. Er verursacht Schmerzen an den betroffenen Stellen. Häufig tritt nach überstandener Krankheit eine äußerst unangenehme Neuralgie, eine sogenannte postherpetische Zosterneuralgie auf.
Das Varizellen-Zoster-Virus wird in der Kindheit bei einer Windpockeninfektion aufgenommen (seltener unbemerkt) und überdauert dann in Nervenknoten. Später kann es wieder aufgeweckt und aktiviert werden, beispielsweise wenn das Immunsystem geschwächt ist. Je nachdem, wo das geschieht, kommt es dann zur Gürtel- oder Gesichtsrose.
Desweiteren sollte auf der Checkliste abgeklärt werden
Auch einige Augen und Nasennebenhöhlenerkrankungen, sowie Zahn- und Kieferprobleme können Gesichtsschmerzen verursachen. Meist weisen diese Erkrankungen eigenständige Symptome auf. Dazu kommen Probleme mit der Halswirbelsäule und Muskelverspannungen im Nacken oder Schultergürtel, die in einigen Fällen Gesichtsschmerzen verursachen können. Eine Multiple Sklerose und bestimmte Formen einer Migräne z. B. eine sogenannte Ophthalmoplegische Migräne verursachen Gesichtsschmerzen.
Auch gibt es noch verschiedene Erkrankungen des Schädelinneren. Zu diesen Ursachen zählen der Schlaganfall, Hirntumore oder andere Veränderungen, die Druck auf die Hirnnerven ausüben (Aneurysma).
Anhaltender Gesichtsschmerz (idiopathisch)
Genannt wird dieser Schmerz idiopathisch. Es ist ein Dauerschmerz ohne erkennbare Grunderkrankung. Der Schmerz im Gesicht kann eine Spätfolge einer ausgeheilten Verletzung, einer Zahnentzündung, Entzündung am Kiefer oder Operation sein. Schäden in diesen Bereichen lassen sich aber nicht mehr nachweisen. Da der Schmerz chronisch ist, also immer präsent ist, kann sich dies auch auf die Psyche auswirken. Der Schmerz besteht meist dauerhaft am Tag mit unterschiedlicher Symptomatik und wechselnder Stärke. Nachts haben die Betroffenen meist keine oder nur noch wenig Schmerzen.
Patienten klagen über einen tief sitzenden, dumpf, bohrenden, brennenden oder pulsierenden Schmerz.
Die Gesichtsschmerzen beginnen meist auf einer Gesichtshälfte im Bereich des Oberkiefers um Mund, Nase, Augen und Schläfe. Sie können sich aber weiter ausbreiten, die Seite wechseln oder beide Seiten erfassen. In diesen Fällen sind dann auch das Kinn oder Bereiche des Nackens betroffen. Bei dieser Erkrankung gibt es keine einschießenden Schmerzattacken und auch keine auslösenden Faktoren, wie bei der Trigeminusneuralgie sowie keine Gefühlsstörungen. Einflüsse wie Stress oder Kälte können die Schmerzen jedoch verstärken.
Vorheriger Beitrag: Sodbrennen - Mittel aus der Homöopathie
Nächster Beitrag: Naturheilkundliche Ansätze bei Gesichtsschmerzen
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
Bild: Pixabay WebSite5