Pappel – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Meist findet man die Pappeln an Ufern von Flussläufen. Die Präparate der Pappel wurden schon in der Antike gegen unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt. Der Baum gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Beheimatet sind Pappeln in Mittel- und Südeuropa. Andere Pappelarten befinden sich auch auf dem amerikanischen Kontinent.
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In der Antike wurde zum Beispiel aus der Pappelrinde ein Sud zubereitet und sie setzten gequetschte Knospen, den Blättersaft sowie das Blattpulver der Pappel zu therapeutischen Zwecken ein.
In der Pharmazie wird vor allem die Schwarzpappel (Populus nigra L.) und die Zitterpappel (Populus tremula) eingesetzt. Extrakte aus beiden Pflanzen werden hauptsächlich im Bereich infektiöser Erkrankungen verwendet.
Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Pappel – Pflanzenbeschreibung
Pappel – Geschichte
Pappel - Verwendete Pflanzenteile
Pappel – Inhaltsstoffe
Pappel – Heilwirkung
Pappel – Anwendungsbereiche
Pappel – Nebenwirkungen
Pappel – Anwendung
Äußerliche Anwendung
Pappelsalbe- Herstellung
Pappel-Creme – Herstellung
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Die Pappel ist unter weiteren volkstümlichen Namen bekannt. So zum Beispiel unter den Namen:
- Alberbaum
- Bellen
- Schwarz-Pappel
- Zitterpappel
- Weißpappel
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Pappel – Pflanzenbeschreibung
Pappeln gehören zur Pflanzenfamilie der Weidengewächse (Salicaceae). Der Baum kann mit seinen aufrechten Stämmen eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreichen. Mit breiter, lockerer Krone und geradem, aber nicht durchgehenden Stamm. Äste weit ausladend, unregelmäßig stehend. Wie alle Vertreter der Weidengewächse sind Pappeln zweihäusig. Die Blätter sind dreieckig, herz- oder eiförmig, die Blütenstände sind gestielte, hängende Kätzchen. Die Rinde der Pappel ist grau und tief längsfurchig. Die Zweige sind gelbbraun, glänzend, knotig mit vielen erhabenen Lentizellen. Die Winterknospen sind bis zu 1 cm lang, zugespitzt, rotbraun, harzig und balsamisch duftend. Je nach geographischer Breite, blüht die Pappel zwischen Februar und April. Pappeln werden bis zu 100 Jahre alt.
Entlang von Flüssen stehen oft ganze Armeen dieser Bäume. Sie wurzeln flach und halten auch vorübergehende Überschwemmungen aus.
Pappeln sind die schnellwüchsigsten Bäume in Europa. Ihr Holz ist daher verständlicherweise weich. Es wird für die Herstellung von Holzschuhen und Streichhölzern benutzt.
Pappel – Geschichte
Die ersten medizinischen Hinweise über Extrakte der Pappel steht in einem der bedeutsamsten pharmakologischen Werke der Antike. In einem Artikel wird darin die Anwendung der Pappelrinde gegen Harnzwang und der Saft der Blätter gegen Ohrenschmerzen beschrieben. Zudem wird darüber berichtet, wie in Essig getränkten Pappelblätter gegen Schmerzen und Gicht helfen. Eine Salbe aus Pappelknospen hilft gegen Entzündungen, so Claudius Galenus von Pergamon (129 bis etwa 201 nach Christus). Zudem erwähnt Hildegard von Bingen (1098 bis 1148) in ihren Schriften, dass Salbenmischungen aus Pappelrinde bei Hauterkrankungen Linderung brächten.
Im Kräuterbuch des Arztes und Botanikers Pier Andrea Matthiolus, (1501 bis 1577) steht, dass die Pappelsalbe als Heilmittel bei Entzündungen und Verbrennungen der Haut hilft.
Pappel - Verwendete Pflanzenteile
Medizinisch in der Heilkunde werden die Knospen, die Rinde und die Blätter verwendet.
Pappel - Inhaltsstoffe
Die Heilkraft des Baumes beruhen auf seine folgenden Inhaltsstoffe:
- Gallussäure
- Populin,
- Ätherisches Öl
- Salicin
- Harz
- Gerbsäure
Pappel – Heilwirkung
Beispiel Salicin: Im Organismus kommt es zur Umwandlung des Salicin in Salicylsäure. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der ähnliche Effekte wie die Acetylsalicylsäure (ASS) aufweist. Das Salicin wirkt im Körper somit antientzündlich und schmerzstillend. Eben wie ASS.
Weitere Heilwirkung
- entzündungshemmend
- harntreibend
- schleimlösend
- adstringierend
- anregend
- blutstillend
- schweißtreibend
- schmerzstillend
- tonisierend
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Pappel - Anwendungsbereiche
Schon in der Antike wussten die Menschen die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pappel zu schätzen. So wurden zum Beispiel gequetschte Knospen, der Blättersaft sowie das Blattpulver der Pappel zu therapeutischen genutzt.
Heute fehlen leider Studien zur gesundheitsfördernden Wirkung der Pappel, so dass die Kommission E sie lediglich zur Behandlung von Hautentzündungen positiv einschätzt.
Extrakte der Pappel helfen zum Beispiel bei:
- Blasenleiden
- Prostata-Beschwerden
- Hämorrhoiden
- Verbrennungen (leichte)
- Wunden
- Sonnenbrand
- Verstauchungen
- Hautentzündung
- Verrenkungen
- Quetschungen
- Abschürfungen
- Gelenkrheuma
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Blähungen
- Sodbrennen
- Übelkeit
Zu den klassischen Anwendungsgebieten der Extrakte aus der Pappel sind Erkältungen, Fieber, eine Reizblase, Blaseninfektionen und Entzündungen der Haut.
Pappel – Nebenwirkungen
Es kann zu allergischen Hautreaktionen kommen.
Pappel - Kontraindikation
Kontraindikationen sind Überempfindlichkeiten gegen Salicylate, Perubalsam, Propolis und Pappelknospen, die allergische Hautreaktionen hervorrufen können.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt.
Pappel - Anwendung
Extrakte der Pappel können innerlich und äußerlich angewendet werden. So hilft ein Tee mit Pappelknospen gegen Entzündungen aller Art und hilft auch bei Fieber, Rheuma, Gicht und Blasenentzündungen. Pappelöl zur äußerlichen Anwendung hilft zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Gelenkschmerzen, Sonnenbrand und Verbrennungen.
Teemischung
Ein Teelöffel voll Knospen pro Tasse mit heißem Wasser übergießen und für fünf Minuten ziehen lassen, danach wird abgeseiht. Von diesem Tee sind zwei Tassen pro Tag ausreichend.
Der Pappeltee hilft gegen Entzündungen, Fieber, Rheuma, Gicht und Blasenentzündungen. Auch stärkt der Tee den Magen und hilft bei Sodbrennen.
Äußerliche Anwendung
Den Tee kann man auch für äußerlich für Waschungen und Bäder gegen Hautprobleme einsetzen.
Für die äußerliche Anwendung ist jedoch die Pappelsalbe zu empfehlen. Diese wurde schon von Galen im Altertum empfohlen.
Die Salbe hilft gegen Wunden, Verbrennungen, Gelenkschmerzen und gegen eine Vielzahl von Problemen des Bewegungsapparates.
Pappelsalbe- Herstellung
Für die Pappelsalbe werden die balsamisch duftenden Pappelknospen verwendet, die man im Frühjahr sammeln kann, bevor sich die Pappelblätter entfalten.
Für die Herstellung der Pappelsalbe zerquetscht man eine Handvoll Pappelknospen und vermischt diese mit der doppelten Menge ungewürztem Schweineschmalz. Dass die Flüssigkeit verdunstet, wird mit geringer Wärmezufuhr erreicht. Danach wird die Salbe durch ein sauberes Tuch gepresst.
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Ein weiteres Rezept funktioniert mit 100 Gramm Pappelknospen und kalt gepresstem Olivenöl.
Die 100 Gramm Pappelknospen werden zerquetscht und mit 250 Gramm kalt gepresstem Olivenöl vermischt. Danach kommt die Masse in ein Glas und wird für zwei Wochen an einen warmen Ort gestellt. Ist die Zeit abgelaufen, wird das Öl vorsichtig erhitzt, nicht zum Kochen bringen. Danach wird die Masse durch ein Sieb gegossen. Im gesammelten Öl wird dann 45 Gramm Bienenwachs aufgelöst.
Die fertigen Salben sollte man in einem verschlossenen Gefäß aufbewahren und an einem kühlen Ort lagern.
Pappel-Creme – Herstellung
Pappel-Creme hilft zum Beispiel bei Entzündungen, leichten Verbrennungen und Hämorrhoiden sowie bei Problemen mit dem Bewegungsapparat (Gelenkschmerzen, Verrenkungen und Verzerrungen).
Zum Unterschied zur Salbe ist die Creme weniger fettig, da sie auch Wasser enthält.
Um die Creme herzustellen benötigt man:
- 30 ml Pappel-Öl
- 1 Gramm Bienenwachs
- 5 Gramm Wollwachsalkohole
- 30 ml Wasser (Wasser dest. oder Mineralwasser)
Öl, Wachs und das Lanolin werden in einem Glas vermischt. Das Wasser wird in ein 2. Glas gefüllt. Dann kommen beide Gläser in ein heißes Wasserbad. Beide Gläser werden so lange erhitzt, bis alle Bestandteile des 1. Wasserglases geschmolzen sind. Nun wird das Wasser des 2. Glases unter ständigem Umrühren in das 1. Glas gemischt. Hier ist jetzt Geduld gefragt, da eine Verbindung nur langsam zustande kommt. Die Verbindung kommt während des Abkühlens und ständigem Rühren von selbst. Also rühren bis es vollständig abgekühlt ist. Nachdem die Creme handwarm abgekühlt ist, wird das Glas verschlossen und mit einem Datum versehen. Gekühlt hält die Creme länger.
Tee, Salben und Cremes kann man als Fertigprodukt in Apotheken kaufen.
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