Parodontitis - Zahnbettentzündung
Naturheilkunde
Eine Parodontitis, früher auch Parodontose genannt, ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates (Zahnbett), wozu das Zahnfleisch, die Wurzelhaut und der Wurzelzement gehören sowie das knöcherne Zahnfach im Kieferknochen.
Inhalt
Parodontitis - Ursachen
Eine Parodontitis wird durch verschiedene Bakterien im Mund verursacht. Nahrungsreste, die in den Zahnzwischenräumen stecken bleiben, bilden zusammen mit den Bakterien einen Belag auf den Zähnen, die sogenannte Plaque. Nicht entfernte Speisereste werden von den Bakterien verwertet, wobei die Keime Säuren und Giftstoffe ausscheiden, die dauerhaft die Zähne und das Zahnfleisch angreifen. Zunächst wird die Zahnhartsubstanz dabei geschädigt und es kommt zu Karies. Plaque und Speichelbestandteile können sich zum harten Zahnstein entwickeln, dessen Oberfläche rau ist und auf der sich weitere Bakterien festsetzen und somit eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) verursachen können. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates kommen, was dann die Parodontitis ist.
Eine weitere Ursache, die eine Parodontitis begünstigen kann, ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Aber auch Rauchen und eine unzureichende Zahnpflege erhöhen das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken.
Parodontitis - Symptome
Eine beginnende Parodontitis verläuft zunächst für den Betroffenen unbemerkt und schmerzfrei. Ein erstes Anzeichen kann das Zahnfleischbluten sein, beim Zähneputzen oder beim Biss in den Apfel, aber auch eine Empfindlichkeit auf Wärme und Kälte. Des Weiteren kann es zu einer Schwellung des Zahnfleisches kommen mit rötlich-blauer Verfärbung. Die Zahnfleischtaschen lockern sich und es kann sich Eiter in ihnen ansammeln – es kommt zu einem fauligen Mundgeruch. Die Bakterien haben nun bereits freien Zugang zu den Zahnhälsen. Das Zahnfleisch beginnt sich zurückzubilden, sodass die Zahnhälse freigelegt werden, was zu einer hohen Schmerzempfindlichkeit führt. Unbehandelt werden sich die Zähne lockern, da sie nicht mehr vom Knochen, sondern nur noch vom Bindegewebe gehalten werden.
Bild: pixabay website5
Parodontitis - Diagnose
Bei regelmäßigen Zahnarztbesuchen wird es wahrscheinlich gar nicht erst zu einer Parodontitis kommen. Je eher behandelt wird desto besser. Geht man zum Beispiel bei häufigem Zahnfleischbluten, Wärme- und Kälteempfindlichkeit oder unangenehmen Mundgeruch zum Zahnarzt, wird dieser zunächst Zähne und Zahnfleisch gründlich untersuchen. Dabei werden auch mit Hilfe einer Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen festgestellt. Sind diese locker und tief, kann das schon ein Verdacht auf eine Parodontitis sein. Eine Röntgenaufnahme wird zeigen, inwieweit die Zähne noch im Kieferknochen sitzen.
Parodontitis - Behandlung
Die Behandlung hängt ganz davon ab, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist. Ziel ist es, die Entzündung zu stoppen, indem sämtliche Bakterien beseitigt werden.
Bild: pixabay website5
Man unterscheidet hierbei zwischen der „geschlossenen Kürettage (Auskratzung, Ausschabung)“ und der „offenen Kürettage“. In der Regel beginnt der Zahnarzt die Behandlung mit der geschlossenen Kürettage, das heißt: Gründliche Reinigung der Zahnoberfläche, Beseitigung von Belägen und Zahnstein, besonders am unteren Zahnfleischrand bis in die Zahnfleischtaschen hinein.
Ist die Entzündung bereits zu weit fortgeschritten, reicht diese Behandlung nicht aus und es kommt zu der sogenannten offenen Kürettage. Mit einem kleinen chirurgischen Eingriff werden die betroffenen Stellen geöffnet, das heißt, die Zahnfleischränder werden von Zahn und Knochen gelöst. So kann der Zahnarzt bis tief in die Zahnfleischtaschen hinein zerstörtes Gewebe entfernen und festsitzende Beläge am Zahnhals abschaben.
Der chirurgische Eingriff wird natürlich unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Vorheriger Beitrag: Alveole - Schmerzen nach Zähneziehen
Nächster Beitrag: Entzündungen im Zahnfleischbereich- Parodontitis - Vorbeugen
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.