Produktuntersuchung: Jeder 6. Ohrstecker enthält zu viel Nickel
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Es wurden 382.000 Produktproben vom Bundesamt für Verbraucherschutz getestet. Die Ergebnisse zeigten z. B. das Lederwaren häufig zu viel Chrom enthalten und Ohrringe zu viel Nickel. Beide Stoffe können Allergien auslösen.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kontrolliert regelmäßig die Sicherheit von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen. Im Jahr 2014 wurden 382.000 Proben genommen und untersucht. Das Bundesamt musste zwölf Prozent der Proben beanstanden. Überwiegend sind das schlechte Nachrichten für Allergiker.
Auch bemängelten die Tester, schon wie in den Vorjahren, mit einer Beanstandungsquote von 22,6 % Nahrung für besondere Ernährungsformen, z. B. Nahrung für Säuglinge, Kleinkinder und Nahrung für Menschen mit Verdauungsstörungen oder Stoffwechselstörungen.
Auch wurden alkoholische Getränke, Zuckerwaren sowie Fleisch, Wild, Geflügel und Erzeugnisse daraus bemängelt. Nach Untersuchungen der Tester wiesen 15 % bis 16 % dieser Artikel Mängel auf. Unter anderen verstießen die Hälfte der beanstandeten Proben gegen Vorschriften der Kennzeichnung und Aufmachung.
Bild: pixabay website5
Ergebnis Modeschmuck: Auf Modeschmuck reagieren viele Menschen allergisch. Der Kontakt reicht meist schon aus, wenn die Gegenstände Nickel enthalten. Jede 6. Probe, das waren 17,6 % der untersuchten Proben vom Modeschmuck im Jahre 2014, überschritt den Grenzwert. Das betraf die geprüften Stecker von Ohrringen oder Piercingschmuck. Untersucht wurden 556 Proben. Im Jahr 2008 lag der Anteil der beanstandeten Artikel bei 14 %.
Der jüngste Anstieg sei nicht hinnehmbar führte BVL Präsident Helmut Tschiersky aus. Er sagte weiter, dass sowohl die Hersteller als auch die Importeure dafür sorgen müssten, dass die Grenzwerte eingehalten werden.
Die gute Nachricht bei dieser Untersuchung war, dass bei anderen Teilen von Modeschmuck oder an Verschlüsse, wie etwa bei Armbändern der Anteil der Grenzüberschreitung von 10 auf 4,9 % sank.
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Ergebnis Leder: Egal ob Rucksäcke, Schuhe, Handschuhe oder Armbanduhren aus Leder, all diese Artikel können bei unmittelbarem Hautkontakt Allergien auslösen. Zur allergischen Reaktion kommt es, wenn das Material sogenanntes sechswertiges Chrom (Chrom VI) enthält. Das Chrom gelangt über bestimmte Gerbverfahren in das Material. Im Jahr 2014 wurden in 16 % der untersuchten Produkte die Grenzwerte überschritten.
Nach Auskunft der Kontrolleure des Bundesamtes waren besonders Lederhandschuhe oder Lederfingerlinge betroffen. 33 % dieser Produkte überschritten die Nachweisgrenze. In den weiteren betroffenen Produkten wie z. B. in Rucksäcken, Koffer oder Taschen wurde zu 25 % der Grenzwert an Chrom überschritten. Zu beachten ist auch, dass Produkte aus Deutschland in 12 % der Fälle betroffen waren, aber die Produkte aus China mit 33 % der Proben Chrom Rückstände aufwiesen.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) vermutet, dass mehr als eine halbe Millionen Menschen empfindlich auf Chom VI reagieren. Weltweit geht man von einer Zahl von 16 Millionen Menschen aus, die unmittelbar Chrom VI ausgesetzt sind. Diese Zahl geht aus dem Umweltgiftreport 2015 der Schweizer Stiftung Green Cross und Non-Profit-Organisation Pure Earth hervor.
Ergebnis Geflügel: Ein Grund für resistente Bakterien ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Getestet wurden 125 Proben von Hähnchen und 84 Proben von Puten auf entsprechende Rückstände von Antibiotika. Meist lag der Antibiotikagehalt deutlich unter den zulässigen Höchstmengen.
Das beruht wohl hauptsächlich darauf, dass die Geflügelproduzenten sich in einer Geflügel-Charta zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bekannt haben. Das haben auch BfR Forschungsprojekte in der Mastschweinhaltung ergeben. Auch hier wurde in den vergangenen Jahren deutlich weniger Antibiotika eingesetzt.
Ergebnis Fisch: Fische aus sogenannten Wasserfarmen werden immer mehr zum Problem, durch vermehrten Einsatz von Antibiotika, vor allem außerhalb Europas. Die meisten Fische aus Aquakulturen stammen aus Asien und dort ist der Einsatz von Antibiotika für die Zucht nicht so streng reglementiert wie in der EU.
Noch liegt der beanstandete Teil nicht hoch, dass kann sich aber in den nächsten Jahren ändern. In der neuen Untersuchung von 2014 wurden 158 Proben aus Drittländern untersucht, es wurden aber nur 6 beanstandet.
Ergebnis Honig: Honig gilt als Naturprodukt, kann aber sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthalten. Pyrrolizidinalkaloide sind Pflanzengifte.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) fand in 46,4 % der Proben einen Gehalt zwischen einem und zwanzig Mikrogramm pro Kilo und in fast 10 % der Proben einen noch höheren Gehalt an Pyrrolizidinalkaloide.
Nach BfR darf ein Erwachsener von Honig mit 25 Mikrogramm PA pro Kilo nicht mehr als 20 Gramm täglich essen. Ein Deutscher isst nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Schnitt nicht mehr als ein Kilo Honig im Jahr. Bei dieser Menge wird die Aufnahmegrenze nicht überschritten.
Zu bedenken ist auch, dass deutscher und europäischer Honig gering belastet ist. Anders könnte es jedoch bei Übersee-Honig sein. Das Magazin Ökotest hatte letztes Jahr den Stoff (PA) im Importhonig festgestellt. Auch stießen die Ökotester bei Deutschen Honigen auf Rückstände des Insektizids Thiacloprid.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.