Säuglinge und Kinder - Bauchfellentzündung
Krankheiten
Bei Kindern spielt die Bauchfellentzündung (Peritonitis) insofern eine Rolle, da die Blinddarmentzündung, die eine große Rolle bei der Entstehung einer Peritonitis ist, im Schulkinderalter liegt.
Auch gibt es eine seltene Form der Peritonitis, die aber nur ca. 1 % aller Bauchspeicheldrüsenentzündungen ausmachen und vor allem Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betreffen. Das ist die sogenannte Primäre Peritonitis.
Bild: clipdealer.de
Ausgelöst wird diese Erkrankung nicht durch Bakterien, die über defekte und entzündete Bauchorgane wie Magen, Darm oder Blinddarm in die Bauchhöhle gelangen, sondern die Ursache sind Bakterien, die direkt über den Blutkreislauf in das Bauchfell gelangen.
Während bei der häufigeren Form der Bauchfellentzündung die Bakterien Escherichia coli und Enterokokken als wichtige, entzündungsauslösende Erreger zu nennen sind, findet man bei der bereits beschriebenen seltenen Form, vor allem Streptokokken und Pneumokokken als Auslöser für Bauchfellentzündung vor.
Pneumokokken sind auch für die Entstehung einer Lungenentzündung verantwortlich. Anzutreffen ist diese durch Pneumokokken verursachte Bauchfellentzündung häufig bei Mädchen im Alter zwischen 3 und 10 Jahren. Eine Lungenentzündung muss nicht zwingend vorgelegen haben. Es ist aber wie oben beschrieben einer sehr seltenen Erkrankung.
Die Pneumokokken werden oftmals über den Darm und die Vagina des Kindes verschleppt und gelangen von dort über den Blutkreislauf zum Bauchfell und infizieren es.
Bei älteren Kindern finden sich weitere chronische Darmerkrankungen, die eine Bauchfellentzündung auslösen können, wie z. B. Morbus Crohn, entzündete Lymphknoten oder sogenannte Invaginationen, bei der sich ein vorangelegener Darmabschnitt wie bei einem Strumpf in den davorliegenden stülpt.
Neugeborene und Säuglinge
Bei Säuglingen und Neugeborenen kommt es durch bestimmte vorangegangene Erkrankungen zu einer Bauchfellentzündung, z. B. zur Nekrotisierende Enterokolitis. Bei dieser Erkrankung kommt es lokal zu einer Minderdurchblutung der Darmwand. Diese wird im weiteren Verlauf geschädigt und es kommt zu einer Besiedlung mit Bakterien. Wird dieser Zustand nicht behandelt, stirbt die Darmwand ab und das am Darm anliegende Bauchfell entzündet sich.
Weitere Grunderkrankungen
Eine Darmverdrehung (Volvulus) führt zu einer Abschnürung der versorgenden Gefäße sowie ein sogenannter Mekoniumilieus, ein Darmverschluss hervorgerufen durch den ersten Kot, den das Kind produziert. Beide Erkrankungen führen zu einem brüchigen Darm und Bakterien können an das Bauchfell gelangen und dieses entzünden.
Zusammenfassung
Die Bauchfellentzündung bei Kindern und Säuglingen macht sich ähnlich bemerkbar wie bei einen Erwachsenen. Sie zeigen genauso bei Druck auf die Bauchdecke die Abwehrspannung, wodurch sich der Bauch härter anfühlt. Bei fortgeschrittener Erkrankung fühlt sich der Bauch bretthart an. Die Kinder fangen an zu fiebern, haben starke Bauchschmerzen und es kommt zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Bild: clipdealer.de
Säuglinge sind meist schlapp, trinken nicht mehr und weinen vor Schmerzen.
Bei einer schleichenden Form der Erkrankung kann sich das Kind anfangs schlapp fühlen und die Beschwerden steigern sich erst im weiteren Verlauf. Auch liegt keine harte Bauchdecke vor.
Vorheriger Beitrag: Bauchschmerzen bei Kindern- Verstopfung oder gefährliche Blutung
Nächster Beitrag: Blähungen bei Babys- Naturheilkunde
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.