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Schädigen Säureblocker die Leber?

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Eine Studie aus Oktober 2017, die mit Mäusen und alkoholabhängigen Menschen durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) indirekt die Leber schädigen kann.

Die Studie wurde im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht.
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Der Studie zufolge beruht die Schädigung der Leber auf einer Veränderung der Darmflora durch einen Anstieg des pH-Wertes im Magen.

Seniorautor Professor Dr. Bernd Schnabl von der University of California San Diego und sein Team fanden es bedenklich, dass Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung besonders häufig mit PPI behandelt wurden. Sie raten jetzt zu einem zurückhaltenden Einsatz der Säureblocker bei diesen Patienten.

Warum Säureblocker?

Die meisten Menschen nehmen Säureblocker (Protonenpumpenhemmer) für den Magen, wenn sie an Sodbrennen leiden. Diese Tabletten galten lange als relativ harmlos. Inzwischen ist jedoch mehr über ihre Nebenwirkungen bekannt geworden. Inzwischen ist bekannt, dass bei Menschen die regelmäßig PPI einnehmen zum Beispiel anfälliger für Knochenbrüche und Darminfektionen sind. Auch können Protonenpumpenhemmer die Empfindlichkeit des Magens erhöhen, statt ihn zu beruhigen.
Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen ist eine vom Oberbauch aufsteigende brennende schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein. Sie kann unter Umständen bis zum Hals und dem Rachenraum ausstrahlen, oft zusammen mit saurem oder bitterem Aufstoßen. Das Sodbrennen ist das Leitsymptom für eine Refluxkrankheit.
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Der Schmerz selbst wird durch den Rückfluss der stark sauren Magensäure in die Speiseröhre ausgelöst. Die Schmerzrezeptoren, die in der Haut der Speiseröhre eingelagert sind, reagieren auf die Magensäure.

Studienablauf

Bei den Mäusen verwendeten die Wissenschaftler ein Mausmodell mit nicht alkoholischer Fettleber-Erkrankung (NAFL) bzw. der entzündlichen Fettleber, der nicht alkoholischen Steatohepatitis (NASH). Bei den Tieren wurde entweder durch den PPI Omeprazol die Magensäure-Produktion unterbunden oder durch eine genetische Veränderung.

Der Vergleich des Darm-Mikrobioms dieser Mäuse mit denen einer normalen Säureproduktion zeigte eine Verschiebung hin zu mehr Bakterien der Art Entercoccus. Durch dieses mehr an Bakterien wird eine Leberentzündung und in Folge davon die Entwicklung von NAFL, NASH und Alkohol-induziertem Leberschaden begünstigt.
Den Beweis konnten die Forscher dadurch zeigen, indem sie Mäuse mit intakter Darmflora mit Enterococcus faecalis kolonisierten. So sahen sie, dass die Dominanz von Enterokokken im Mikrobiom tatsächlich die Ursache dieser Entwicklung war. Die Mäuse, die so behandelt wurden entwickelten daraufhin ebenfalls eine milde Steatose und verstärkt Alkohol-bedingte Leberschäden.

Um die Übertragbarkeit dieser Forschung auf den Menschen zu untersuchen, werteten die Wissenschaftler die Daten von 4.830 Patienten mit chronischem Alkoholmissbrauch aus.

21 % dieser Probanden nahmen PPI ein. Bei ihnen zeigte sich im Stuhl eine erhöhte Anzahl von Enterokokken. Das Risiko innerhalb von zehn Jahren eine alkoholische Lebererkrankung zu entwickeln, lag bei diesen Patienten bei 20,7 %.
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Bei den Probanden, die früher PPI eingenommen hatten, lag das Risiko bei 16,1 % und bei Betroffenen, die noch nie PPI eingenommen hatten, lag das Risiko bei 12,4 %.

Dr. Bernd Schnabel sagt, dass das Ergebnis nahelegt, dass die stark angestiegene Verwendung von Säureblockern zur ebenfalls gestiegenen Häufigkeit von chronischen Lebererkrankungen beigetragen haben könnte. Schnabel führte weiter aus, dass der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von NAFL und NASH Adipositas ist und Adipöse greifen wiederum auch häufiger zu PPI als Normalgewichtige – ein Teufelskreis.

Er empfiehlt eine Gewichtsreduzierung, weniger Alkohol, weniger Kaffee, weniger Fett und weniger scharfe Gewürze. Halten sich Betroffene daran, ist das eine der leberschonendsten Möglichkeit, saures Aufstoßen zu behandeln.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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