Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens)
Krankheiten
Bei dem umgangssprachlichen Begriff „Schaufensterkrankheit“ (med. Claudicatio intermittens) handelt es sich um eine Gefäßerkrankung auch als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) bekannt. Hierbei liegt eine Arteriosklerose in den Beingefäßen vor. Die Verengung der Schlagadern verursacht bei den Betroffenen starke Schmerzen, so dass sie somit beim Gehen öfter eine Pause einlegen. Um nicht einfach mitten auf dem Gehsteig stehen zu bleiben, bleiben die Betroffenen bei Schmerzen meist vor Schaufenster stehen und warten bis der Schmerz nachlässt – daher der Name. Wird die Ursache frühzeitig erkannt, lässt sich die Erkrankung gut behandeln.
Die Schaufensterkrankheit ist eine weit verbreitete Gefäßkrankheit. In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) ca. 4,5 Millionen Menschen daran. Bei den über 65-Jährigen sollen es etwa 20 % sein.
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Inhalt
Schaufensterkrankheit - Ursachen
Schaufensterkrankheit - Symptome
Schaufensterkrankheit - Diagnose
Schaufensterkrankheit - Behandlung
Schaufensterkrankheit – Vorbeugende Maßnahmen
Schaufensterkrankheit - Ursachen
Meist ist eine Arteriosklerose, bei der es zu Ablagerungen in den Gefäßwänden kommt und somit die Schlagadern verengen, die Ursache der Erkrankung. Der Blutfluss ist beengt und verursacht bei Anstrengung (Gehen oder Laufen) starke Schmerzen, da die Durchblutung nicht mehr ausreicht, um die Muskeln ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Im Ruhezustand verschwinden die Schmerzen wieder.
Die Entstehung einer Arteriosklerose können durch folgende Risikofaktoren begünstigt werden:
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Hoher Blutdruck (Hypertonie)
- Erhöhte Blutfettwerte
- Übergewicht
- Rauchen
In wenigen Fällen liegt eine entzündliche Gefäßerkrankung als Ursache der arteriellen Verschlusskrankheit vor.
Schaufensterkrankheit - Symptome
Das Problem ist, dass die Gefäßverengung der Beinarterien ein schleichender Prozess ist und lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Erst wenn sich der Gefäßdurchmesser deutlich verringert, kommt es zu den Beschwerden. Die Schmerzen können im Oberschenkel, in der Wade, im Fuß und auch im Gesäß auftreten. Besonders bei Gehstrecken und beim Treppensteigen treten die Schmerzen auf und zwingen zum Stehenbleiben. Im fortgeschrittenen Stadium schmerzen die Beine dann auch im Ruhezustand.
Zu den weiteren Symptomen der Schaufensterkrankheit zählen auch Kälte- und Schwächegefühl in den Beinen sowie Kälte- und Blässe an den betroffenen Stellen. Durch die unzureichende Durchblutung heilen Wunden an den Füßen schlechter ab und es kann zu Geschwüren kommen. Im schlimmsten Fall kann es zum Absterben des Gewebes an den Zehen, den Knöcheln und der Ferse kommen. Das Gewebe muss entfernt werden, da es sonst zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung kommen kann.
Schaufensterkrankheit - Diagnose
Hat der Patient noch keine auffälligen Beschwerden, wird eine Verengung der Gefäße eher zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Das ist dann der Fall, wenn der Arzt an den Knöcheln und an den Füßen den Puls nicht tasten kann. Besteht der Verdacht auf Schaufensterkrankheit, gibt es eine Reihe von Untersuchungen, um die Diagnose zu sichern. Dazu gehören das Abhorchen mit dem Stethoskop, die Dopplerdruckmessung mit einem Ultraschallgerät zur Bestimmung des Knöchel-Arm-Index. Ergibt diese Untersuchung, dass der Blutdruck am Knöchel im Verhältnis zum Blutdruck am Arm stark erniedrigt ist, deutet dies auf eine Verengung der Beinarterien hin, was die Diagnose Claudicatio intermittens bestätigt. Mittels Ultraschall kann außerdem festgestellt werden, wie stark die Verengung ist und an welcher Stelle.
Die Schaufensterkrankheit wird von den Medizinern in 4 Stadien eingeteilt:
- Stadium I: Beschwerdefrei
- Stadium II: Beschwerden beim Gehen
- Stadium III: Beschwerden beim Gehen und im Ruhezustand
- Stadium IV: Absterben des Gewebes (Nekrose)
Schaufensterkrankheit - Behandlung
Je früher die Gefäßverengung festgestellt wird, desto eher kann man ein Fortschreiten der Arteriosklerose stoppen. Oft reicht dazu schon eine Verringerung der Risikofaktoren aus, wie z. B. Verzicht aufs Rauchen, Abnehmen bei Übergewicht, Normalisierung der Blutfettwerte und des Blutdrucks.
Desweiteren gibt es Medikamente, die die Durchblutung der Gefäße fördern und verhindern, dass sich Blutgerinnsel an den Engstellen bilden. Im fortgeschrittenen Stadium hilft meist nur noch eine Operation. Mittels eines Katheders, der in die Beinschlagader geschoben wird, wird das Gefäß durch einen kleinen Ballon geweitet. Danach wird ein sogenannter Stent (Gefäßstütze) eingesetzt, um den Blutfluss wieder herzustellen. Ist das nicht mehr möglich, weil die Verengung zu lang ist, kann ein Bypass gelegt werden. Hierbei wird ein Umgehungskreislauf aus einem anderen Gefäß gebildet und die verschlossene Stelle somit überbrückt.
Eine nicht behandelte periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) kann im schlimmsten Fall zur Beinamputation führen.
Schaufensterkrankheit – Vorbeugende Maßnahmen
Durch eine gesunde Lebensweise können die Gefäße vor Verkalkung geschützt werden. Dazu gehören:
- Gesunde Ernährung mit ausreichend ungesättigten Fettsäuren
- Abbau von Übergewicht
- Normalisierung der Blutfettwerte
- Behandlung bei Bluthochdruck
- Behandlung bei Diabetes
- Verzicht auf Nikotin
Bei der Schaufensterkrankheit, bei der die Verengung in den Beinen festgestellt wird, ist es wahrscheinlich, dass auch andere Gefäße im Körper betroffen sind. Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, sollte man seine Lebensgewohnheiten überdenken und entsprechend ändern.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.