Schlafen – Zu viel oder zu wenig? Was ist gesund?
Naturheilkunde
Die Frage wie viel täglichen Schlaf der Mensch braucht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Nicht nur, dass das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, auch andere Faktoren wie Alter, Beruf und Lebensumstände spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung ausreichend Schlaf. Menschen im Berufsleben sollten auf ein ausgewogenes Schlafverhalten achten, so dass Körper und Geist genügend Zeit haben, sich zu regenerieren. Die meisten älteren Menschen hingegen kommen mit weniger Schlaf aus.
Als Faustregel gelten acht Stunden Schlaf pro Tag als gesunder Durchschnitt. Wer dauerhaft nur fünf bis sechs Stunden jede Nacht schläft oder im Schichtdienst arbeitet und zu wenig schläft, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. Allerdings kann auch eine übermäßig lange Schlafdauer krank machen, wie eine neue Studie belegt. In der Studie wurde der Zusammenhang zwischen Schlaf und Gesundheit wie folgt ermittelt:
- Bei einer Schlafdauer von sieben bis neun Stunden traten bei den Teilnehmern keine gravierenden Krankheiten auf. Somit kann diese Schlafdauer als normal und gesund eingestuft werden.
- Bei andauerndem kurzem Schlaf (unter 6 Stunden) sind gesundheitliche Risiken zu befürchten, wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes und Stress.
- Aber auch Langschläfer (über neun Stunden und mehr) sind auf Dauer gesundheitlich gefährdet. Auch hier besteht ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzerkrankungen und Diabetes.
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Inhalt
Warum ist Schlaf so wichtig?
Während der Schlafphase hat der Körper die Möglichkeit sich zu regenerieren. Im Schlaf soll das Immunsystem gestärkt werden. Bei Krankheiten sorgt ausreichend Schlaf dafür, dass sich der geschwächte Körper erholen kann. Aber auch für den Geist ist der Schlaf wichtig. Erlebnisse werden im Schlaf verarbeitet und gespeichert. Ob man nun ausreichend, aber vor allem gut geschlafen hat, bemerkt man im Laufe des darauf folgenden Tages, nämlich ob man sich fit und ausgeruht fühlt oder eher müde und abgeschlagen.
Die Schlafqualität ist wichtig
Trotz kurzer Schlafdauer, kann sich jemand am nächsten Tag ausgeruhter fühlen, als jemand der viele Stunden mehr geschlafen hat. Das hat ganz entscheidend mit der Schlafqualität zu tun. Wer also einen intensiven und festen Schlaf hat, wenn auch nur für fünf Stunden kann sich erholter fühlen, als jemand, der sich acht Stunden und mehr im Bett unruhig hin und her gewälzt hat, dazwischen nur kurze Schlafphasen hatte und morgens völlig gerädert aufsteht.
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Fit durch das Nickerchen zwischendurch
Die Müdigkeit überkommt viele Menschen meist um die Mittagszeit herum nach dem Essen. Der Körper fährt runter und man hat das Bedürfnis sich auszuruhen. Ein kurzes Nickerchen oder moderner ausgedrückt das Powernapping ist wie Auftanken von Körper und Geist. Danach kann man wieder konzentriert und fit in die zweite Tageshälfte starten. Wenn es also irgendwie möglich ist und man das Bedürfnis hat, sich kurz auszuruhen, ist gegen ein Nickerchen nichts einzuwenden.
Der gesunde Schlaf
Über das Thema Schlafen hört man meist nur ältere Menschen sprechen. Denn bei vielen Menschen stellen sich mit zunehmenden Alter Einschlaf- oder Schlafstörungen ein. Das Schlafbedürfnis ändert sich meist im Alter, plötzlich kommt man mit weniger Schlaf aus. Das ist normal, wichtig ist die Schlafqualität. Folgende Rituale und Tipps können vor dem Zubettgehen und vor dem Einschlafen zu einem entspannten und erholsamen Schlaf verhelfen:
- Das Schlafzimmer: Der Raum sollte stets gut durchlüftet sein und die Luftfeuchtigkeit bei 45 – 65 Grad liegen. Trockene Raumluft greift die Schleimhäute an und kann sich ungünstig auf den Schlaf auswirken. Die Raumtemperatur sollte bei 16 bis 18 Grad liegen. Pflanzen haben im Schlafzimmer nichts zu suchen, sie produzieren zwar bei Tageslicht Sauerstoff, im Dunkeln stellen sie jedoch die Sauerstoffproduktion ein und verströmen stattdessen ungesundes Kohlendioxid. Ein Schlafzimmer soll für Entspannung sorgen. Dabei spielt auch die Wandfarbe eine Rolle, denn kühle Farben wie blau oder grün wirken entspannend. Hingegen wirken warme Farbtöne anregend. Blickdichte Vorhänge sorgen für Dunkelheit auch in den Sommermonaten. Es sollte nach Möglichkeit nicht zu viel herumstehen oder liegen, wie zum Beispiel Schreibtisch und PC oder Bügelbrett und Wäsche, eben all das was an Arbeit erinnert. Auch Fernseher oder Handy/Tablet haben nichts im Schlafzimmer zu suchen.
- Düfte im Schlafzimmer: Düfte können stimmungsaufhellend oder beruhigend wirken. Wer positiv auf Aromaöle reagiert kann sich ein geeignetes Duftöl ins Schlafzimmer stellen. Der Duft eines frischen Apfels auf dem Nachtschrank fördert die Entspannung.
- Wer im Bett fernsieht, liest, den nächsten Tag plant oder sogar Probleme wälzt, wird wahrscheinlich unruhig und schlecht einschlafen. Das Bett sollte daher wirklich nur für das Schlafen genutzt werden. Ausnahme: Sex sorgt für körperliche und seelische Entspannung und somit für ein entspanntes Einschlafen.
- Vor dem Schlafengehen nichts mehr essen: Wer kurz vor dem Zubettgehen noch eine Mahlzeit einnimmt, wird einen leichten und unruhigen Schlaf haben. Der Körper ist dann nämlich mit der Verdauung beschäftigt und gar nicht auf Schlaf eingestellt. Die letzte große Mahlzeit sollte also mindestens drei Stunden zurückliegen.
- Natürliches Schlafmittel: Kräutertees wie Baldrian, Melisse oder Hopfen wirken beruhigend und können eine halbe Stunde vorm Schlafengehen getrunken werden. Eine Tasse, nicht mehr, da man ansonsten wach wird, weil man zur Toilette muss. Genau das Gleiche gilt für ein Glas heiße Milch mit Honig. Auch gegen ein Glas Wein oder ein Glas Bier am Abend ist nichts einzuwenden und wirkt entspannend. Zuviel Alkohol verschlechtert allerdings die Schlafqualität.
- Erst bei Müdigkeit ins Bett: Diktieren Sie sich selbst keine festen Schlafenszeiten auf, sondern gehen Sie dann ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind, auch wenn Sie dann die ausreichende Stundenzahl an Schlaf nicht erreichen. Es macht keinen Sinn zu früh ins Bett zu gehen, aber noch hellwach zu sein.
- Positives Denken hilft beim Einschlafen: Spätestens im Bett sollte man Hektik oder gar Ärger vom Tag außen vor lassen, da es für das Ein- und Durchschlafen störend ist. Vielmehr sollte man kurz vorm Einschlafen an etwas Schönes denken, vielleicht an den nächsten Urlaub.
- Entspannungstechniken: Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung sorgt, bei richtiger Anwendung, für optimale Entspannung für Körper und Geist und hilft bei Einschlaf- oder Schlafstörungen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.