Schlaganfall – Nicht nur hoher Blutdruck verantwortlich
Krankheiten
Als wichtigster Auslöser für Schlaganfälle gilt der Bluthochdruck. Häufig ändert sich der Blutdruck ca. ab der Lebensmitte.
Eine neue Studie zeigt nun, welche Verläufe ein besonderes Risiko in sich bergen.
Die neue Studie kam zu dem Schluss, dass gerade ältere Menschen ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren sollten. In der Studie wurden Werte von tausenden Menschen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren verfolgt.
Auch kam die Studie zu dem Schluss, dass der Blutdruck nicht nur Rückschlüsse über das Risiko für Schlaganfälle, sondern auch für andere Erkrankungen, wie z. B. einen Herzinfarkt zu bekommen, viel Aussagekraft hat. Die Studie wurde im Fachjournal Hypertension von Arfan Ikram und seinem Team von der Erasmus Universitätsklinik in Rotterdam veröffentlicht.
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Schlaganfall und Blutdruck
Ein zu hoher Blutdruck ist immer noch der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfälle und dass er sich gerade bei Menschen im Alter zwischen 50 bis 75 Jahren mehrmals verändern kann. Arfan Ikram führte aus, dass bei den meisten Studien, die die Beziehung zwischen Blutdruck und Schlaganfall untersuchten, nur auf einzelne Blutdruckmessung zurückgegriffen wurde und nicht den Verlauf des Blutdrucks über Jahre verfolgt wurde.
Studie
In der holländischen Studie wurden Daten von 6.745 Menschen ab 55 Jahren ausgewertet. Insgesamt kamen so 20.000 Messwerte aus den Jahren 1990 bis 2011 zusammen. Aus den Daten wurden die Einflüsse von Blutfettwerten, Gewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und die Einnahme von Blutdrucksenkern heraus gerechnet.
Verlauf der Blutdruckwerte
- 73 %, der größte Teil der Probanden hatten einen Blutdruck, zu Beginn der Messung, Systolischen (oberen) von 120 mmHg. Dieser Wert änderte sich bis zum Alter von 95 auf rund 160 mmHg.
- Eine zweite Gruppe hatte einen stärkeren Anstieg. Der Systolische Wert ging bei dieser Gruppe bis gut 200 mmHg, trotz normaler Anfangswerte.
- Bei der dritten Gruppe war der Wert zwar erhöht, um 140 mmHg, ist jedoch immer stabil geblieben.
- Die vierte Gruppe hatte anfangs erhöhte Werte von um die 160 mmHg, im Alter von 65 Jahren sank der Wert jedoch ab.
Fazit: Während der Studie erlitten 1.053 Teilnehmer einen Schlaganfall.
In den Gruppen zwei, drei und vier waren die Probanden am höchsten gefährdet einen Schlaganfall zu bekommen oder sogar daran zu sterben. In Gruppe vier erlitten die Betroffenen durchschnittlich mit 66 Jahren einen Schlaganfall.
Das Risikoprofil lag in der ersten Gruppe einen Schlaganfall zu bekommen am niedrigsten. Hier lag der Anfangswert bei 120 mmHg und änderte sich erst in Laufe der Jahre. In dieser Gruppe erlitten die Probanden durchschnittlich mit 85 Jahren einen Schlaganfall.
Ikram betonte, dass es nützlich sei den Blutdruck regelmäßig zu messen, da er sich im Laufe von einigen Jahren deutlich ändern kann. Das regelmäßige Messen ist für eine Vorsorge sehr nützlich.
Gelobt wurde die Studie von Joachim Röther von der Asklepios Klinik Altona, vor allem wegen der großen Teilnehmerzahl.
Experten sehen nicht nur Ärzte in der Pflicht Betroffene aufzuklären, sondern auch jeder Mensch selbst ist in der Pflicht. Da zwei Jahre nach der Verschreibung blutdrucksenkender Medikamente nur noch die Hälfte der Menschen die Medikamente einnehmen.
Das geschieht hauptsächlich dadurch, dass der Betroffene seinen Bluthochdruck nicht spürt und so das Problem nicht ernst nimmt.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.