Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
Krankheiten
Wenn die Gelenke schmerzen, sei es im Ellenbogengelenk, am Knie oder im Schultergelenk, kann eine Schleimbeutelentzündung dahinter stecken. Der Schleimbeutel (lat. Bursa synovialis) ist ein kleiner Sack, der mit einer Flüssigkeit (Synovia) gefüllt ist und als „Polster“ dem körperlichen Bewegungsapparat dient Schleimbeutel sind im Bereich der Gelenke zwischen Knochen, Sehnen, Bändern und Muskeln. Im menschlichen Körper befinden sich etwa 160 Schleimbeutel. Zu einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann es bei Überbelastung oder einseitiger Belastung der Gelenke kommen. Aber auch eine bakterielle Entzündung sowie andere Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, können zur Schleimbeutelentzündung führen. Eine Schleimbeutelentzündung ist meist äußerst schmerzhaft und kann den Betroffenen in seiner Bewegung stark einschränken.
Neben der schulmedizinischen Behandlung einer Schleimbeutelentzündung gibt es eine Vielzahl von naturheilkundlichen Maßnahmen, die begleitend sehr wirkungsvoll eingesetzt werden können.
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Inhalt
Schleimbeutelentzündung - Ursache
Schleimbeutelentzündung - Symptome
Schleimbeutelentzündung - Diagnose
Schleimbeutelentzündung - Behandlung
Schleimbeutelentzündung – Naturheilkundliche Behandlung
Schüßler-Salze
Schleimbeutelentzündung - Ursache
Die Flüssigkeit in den Schleimbeuteln ist wie eine Gelenkschmiere und schützt Muskeln, Gewebe und Haut vor Druckbelastung und Reibung. Bei einer Schleimbeutelentzündung füllen sich diese Säckchen mit zu viel Flüssigkeit und drücken dann prall gefüllt zwischen den betroffenen Stellen, was sehr schmerzhaft sein kann.
Es gibt verschiedene Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung, die häufigste ist jedoch die Überlastung einzelner Gelenkpartien, wie zum Beispiel:
- Knie
- Hüfte
- Ellenbogen
- Schulter
Von einer dauerhaften oder einseitigen Überbelastung der Gelenke sind vor allem bestimmte Berufsgruppen sowie Sportler betroffen. Zu den gefährdeten Berufsgruppen zählen u. a. Straßenbauer, Fliesenleger, Reinigungskräfte, aber auch eine sitzende Tätigkeit im Büro. Zu den Risikosportarten zählen die Hallensportarten, wie Handball und Volleyball sowie Judo und Ringen.
Eine weitere Ursache kann eine Verletzung sein, bei der sich das Gewebe infiziert hat oder ein Unfall, bei dem der Schleimbeutel verletzt wurde. Auch nach einer Infektionskrankheit, wie zum Beispiel Gonorrhö oder Tuberkulose, kann es zu einer Schleimbeutelentzündung kommen. Desweiteren kommen Rheuma oder Gicht als Ursache infrage.
Schleimbeutelentzündung - Symptome
Folgende Anzeichen deuten auf eine Schleimbeutelentzündung hin:
- Schmerzen an der betroffenen Körperregion
- Eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Gelenks
- Rötung und Erwärmung der Haut an der schmerzenden Stelle
Achtung! Kommt zu den oben genannten Symptomen noch Fieber und Unwohlsein hinzu, handelt es sich wahrscheinlich um eine bakterielle Infektion, die umgehend von einem Arzt behandelt werden muss.
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Schleimbeutelentzündung - Diagnose
Grundsätzlich sollte man bei Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung zum Arzt. Dieser wird zunächst anhand der Symptome und dem Patientengespräch herausfinden, wie es zu der Entzündung gekommen ist. Dazu gehören eine Überlastung der Gelenke oder eine Überbeanspruchung eines Gelenks sowie andere Grunderkrankungen, wie Rheuma oder Gicht.
Auch ein vorangegangener Unfall kann zu der Schleimbeutelentzündung geführt haben. In diesem Fall wird eine Röntgenaufnahme Klarheit darüber bringen, ob der Schleimbeutel dabei verletzt wurde.
Hat der Patient neben den typischen Symptomen einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) Fieber, ist das ein Hinweis einer bakteriellen Infektion. Eine Blutabnahme wird dann die Diagnose bestätigen. Um herauszufinden, um welche Bakterien es sich handelt, wird eventuell zusätzlich eine Probe des Schleimbeutels entnommen.
Schleimbeutelentzündung - Behandlung
Bei einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) gilt grundsätzlich, das betroffene Gelenk zu schonen. Meist sind die Beschwerden dann nach einigen Tagen wieder verschwunden. Gegen die Schmerzen und die Entzündung hält die Schulmedizin Medikamente bereit, wie Ibuprofen oder Diclofenac, die als Salben und Tabletten erhältlich sind. Bei einer schweren Entzündung, die über einen längeren Zeitraum anhält, kann zusätzlich noch Cortison direkt in den Schleimbeutel gespritzt werden, was die Schmerzen schnell lindert, aber auch nicht ohne Nebenwirkungen ist. Bei einer immer wiederkehrenden Schleimbeutelentzündung, die zudem nicht, trotz der Medikamente, eine Besserung bringt, kommt eventuell eine operative Entfernung des entzündeten Schleimbeutels infrage.
Auch bei einer bakteriellen Infektion des Schleimbeutels kann eine operative Entfernung nötig werden, um eine weitere Ausbreitung der Bakterien zu verhindern. In jedem Fall muss eine bakterielle Schleimbeutelentzündung mit Antibiotika behandelt werden.
Ist ein Schleimbeutel aufgrund eines Unfalls verletzt, wird zunächst versucht die vermehrte Flüssigkeit abzusaugen. Führt dies jedoch nicht zur Verbesserung, muss der Schleimbeutel operativ entfernt werden.
Schleimbeutelentzündung – Naturheilkundliche Behandlung
Heilpflanzen
Es gibt einige Heilpflanzen, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung, sehr gut bei einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) begleitend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden können.
- Arnika: Als Tinktur auf die schmerzenden Stellen auftragen oder als Quarkwickel.
- Johanniskraut: Mit Johanniskrautöl mehrmals täglich einreiben.
- Retterspitz: Ein mit Retterspitz getränkten Verband um das Gelenk wickeln (beim Knie oder Ellenbogen) oder als Quarkwickel.
Schüßler-Salze
Folgende Schüßler-Salze können aufgrund ihrer entzündungshemmenden und abschwellenden Wirkung bei der Schleimbeutelentzündung (Bursitis) helfen:
- Nr. 3, Ferrum phosphoricum: Gegen die Entzündung
- Nr. 4, Kalium choloratum: Gegen die Schwellung
Um homöopathische Mittel, wie auch die Schüßler-Salze, richtig einzusetzen, sollte man einen Homöopathen oder einen Apotheker mit Erfahrung in der Homöopathie zu Rate ziehen.
Hausmittel
- Kühlgelpads: Bewirken eine kurzfristige Linderung und nehmen die Hitze.
- Heilerde: Als Auflage auf die betroffene Stelle, wirkt wohltuend und schmerzlindernd.
Um dass eine Schleimbeutelentzündung nicht chronisch wird, sollte man mit der Behandlung rechtzeitig beginnen. Die Behandlung einer verschleppten Schleimbeutelentzündung ist sehr viel schwieriger. Und ist sie erst chronisch, können Bewegungseinschränkungen und dauerhafte Beschwerden die Folge sein.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.