Unruhe in den Beinen - Restless Legs Syndrom - Naturheilkunde
Naturheilkunde
Wenn die Beine den täglichen Schlaf rauben
An unruhigen Beinen, dem sogenannten Restless Legs Syndrom (RLS), leiden ungefähr fünf bis zehn Prozent der Deutschen. Damit zählt RLS zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bei Frauen tritt diese Krankheit öfter auf. Betroffene klagen über Unruhe in den Beinen, was durch Kribbeln, Ziehen oder Reißen zu spüren ist. Diese Unruhe tritt häufig gegen Abend, aber vor allem nachts auf. An eine erholsame Nachtruhe ist bei RLS-Patienten nicht mehr zu denken. Jede Nacht kribbelt, zieht und schmerzt es in den Beinen. Erst wenn der Betroffene aufsteht, herumgeht, die Beine streckt usw. lässt das unruhige Missempfinden nach. An Durchschlafen ist jedoch nicht mehr zu denken.
Das hat auf Dauer Folgen, wie Müdigkeit tagsüber, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist dadurch massiv gestört. Bei Nichtbehandlung der Krankheit kann es sogar zu Depressionen kommen.
Inhalt
Restless Legs Syndrom (RLS) - Symptome
Restless Legs Syndrom (RLS) – Untersuchung und Diagnose
Restless Legs Syndrom (RLS) – Behandlung
Restless Legs Syndrom (RLS) – Naturheilkundlich behandeln
Restless Legs Syndrom (RLS) – Behandlung mit Schüssler-Salzen
Restless Legs Syndrom (RLS) – Homöopathisch behandeln
Restless Legs Syndrom (RLS) während der Schwangerschaft
Restless Legs Syndrom (RLS) bei Kindern
Restless Legs Syndrom (RLS) – Eine ernst zunehmende Erkrankung
Restless Legs Syndrom (RLS) - Symptome
Folgende Anzeichen können auf eine RLS-Erkrankung hindeuten, wenn diese regelmäßig abends und überwiegend nachts auftreten:
- Unruhegefühl in den Beinen (Kribbeln, Ziehen, Reißen, Stechen)
- Beschwerden treten im Ruhezustand auf
- Schlafstörungen
- Beinkrämpfe
- Unkontrolliertes Muskelzucken
- Beschwerden klingen bei Bewegung vorübergehend ab
Liegt das Restless Legs Syndrom in der Familie, kann die Krankheit bereits vor dem 30. Lebensjahr auftauchen. Häufiger kommt sie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr vor.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Untersuchung und Diagnose
Um die Diagnose RLS stellen zu können, bedarf es einer genauen körperlichen und neurologischen Untersuchung durch einen Facharzt. Ebenso wichtig ist das ausführliche Gespräch, in dem der Betroffene seine Beschwerden detailliert schildert sowie eventuelle familiäre Vorbelastungen mitteilt.
Der Arzt wird eine Blutuntersuchung machen sowie die Leistungsfähigkeit der Nerven und Muskeln untersuchen, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Als Ursache des Restless Legs Syndroms wird eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Nervensystem vermutet. Dopamin gehört zu den wichtigsten Botenstoffen im Nervensystem, der Impulse zwischen den Nervenzellen weitergibt. Die tatsächliche Ursache der Erkrankung ist aber bisher noch nicht geklärt.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Behandlung
Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, RLS in den Griff zu bekommen. Das hängt von den Faktoren, wie Schweregrad der Erkrankung oder ob eine andere Grunderkrankung vorliegt, ab.
Geht eine Grunderkrankung voraus, wie zum Beispiel eine Niereninsuffizienz, Diabetes oder Parkinson, ist RLS eine Folgeerscheinung und die eigentliche Erkrankung muss zunächst behandelt werden. Aber auch über die Einnahme von Medikamenten muss der Arzt informiert werden, denn auch diese können aufgrund von Nebenwirkungen die Unruhe in den Beinen auslösen.
Wird ausschließlich das Restless Legs Syndrom diagnostiziert, wird der Arzt eventuell ein Medikament verschreiben mit dem Wirkstoff L-Dopa – ein Wirkstoff, der eigentlich bei der Parkinson-Erkrankung eingesetzt wird. Ein hoch wirksames starkes Medikament, das schnelle Besserung bringt, aber auch Nebenwirkungen, wie z. B. Übelkeit auslösen kann.
Je nach Schweregrad der Symptome helfen manchmal aber auch schon einfache Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern, wie zum Beispiel eine kalte Wadendusche vorm Zubettgehen oder/und Dehnübungen sowie Bürstenmassage der Beine. Eine gesunde Lebensweise, vor allem Verzicht auf Alkohol und Nikotin können auch zu einer Verbesserung beitragen. Mit Magnesium kann man den Krämpfen entgegenwirken und ein evtl. Eisenmangel mit entsprechenden Mitteln beheben. Zu empfehlen sind auch Entspannungsübungen, Spaziergänge, Joggen, Schwimmen sowie Stressvermeidung. Auch Akupunktur kann helfen sowie eine Magnetfeldtherapie.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Naturheilkundlich behandeln
Steht die Diagnose Restless Legs Syndrom fest, sollte man trotzdem erst einmal abwägen, ob man gleich zu chemischen Mitteln greift. Bevor man eine täglich diese starken Medikamente einnimmt, die zudem unangenehme Nebenwirkungen auslösen können, empfiehlt es sich zunächst eine Behandlungsmethode aus der Naturheilkunde auszuprobieren.
Eine Blutuntersuchung kann zum Beispiel einen Eisenmangel ergeben, der mit entsprechenden Eisenpräparaten zu beheben ist. Eisen wird u. a. auch für die Herstellung von Dopamin benötigt. Genauso wie die zusätzliche Einnahme von Vitamin C, welches die Aufnahme von Eisen im Blut verbessert ist zu empfehlen. Vorm Schlafengehen ist die Einnahme von Magnesium anzuraten, da Magnesium krampflösend wirkt.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Behandlung mit Schüssler-Salzen
- Nr. 21 Zincum chloratum D6: lindert die Missempfindungen in den Beinen
- Nr. 19 Cuprum arsenicosum D6: wirkt entkrampfend und gegen unkontrollierte Muskelzuckungen
- Nr. 7 Magnesium D6 phosphoricum: löst die Krämpfe in den Beinen
Einnahme: 3-mal täglich je 3 Tabletten langsam im Mund zergehen lassen. Bei der sogenannten „heißen Sieben“ verwendet man das Salz Nr. 7: 10 – 15 Tabletten werden in heißem Wasser aufgelöst und dann so heiß wie möglich getrunken.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Homöopathisch behandeln
In der Homöopathie hat sich seit vielen Jahren das Zincum metallicum (homöopathisch aufbereitetes Zink) gegen Unruhe in den Beinen bewährt. Es bewirkt, den ständigen Bewegungsdrang der Beine zu hemmen. Einnahme: 1-mal täglich 2 Tabletten der Potenz D12 trocken unter die Zunge legen. Eine Besserung sollte sich nach einer Woche bemerkbar machen.
Als weiteres Mittel hat sich der Naturstoff Chininsulfat (Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaums gewonnen) bewährt. Chinin hemmt bzw. reduziert die neuromuskuläre Reizübertragung, das heißt, die Reizweiterleitung von Nerv auf den Muskel. Dadurch wirkt es entkrampfend und schmerzlindernd.
Restless Legs Syndrom (RLS) während der Schwangerschaft
Viele Frauen klagen während der Schwangerschaft über Unruhe in den Beinen. Es treten die üblichen Symptome der RLS-Erkrankung auf. Das stellt eine zusätzliche Belastung für die schwangere Frau dar. Eine medikamentöse Behandlung kommt hier nicht infrage, da sie das Ungeborene schädigen könnte. Mit natürlichen Maßnahmen (wie oben beschrieben) kann man versuchen, die Beschwerden zu lindern. Ein Trost für die Schwangeren: In den meisten Fällen verschwindet die Unruhe in den Beinen nach der Entbindung wieder.
Restless Legs Syndrom (RLS) bei Kindern
Sehr selten tritt das Restless Legs Syndrom bei Kindern auf. Klagen Kinder über Beinschmerzen oder Kribbeln in den Beinen tut man dies meist als „Wachstumsschmerz“ ab. Sind Kinder sehr zappelig kann dies auch fälschlicherweise als Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) eingestuft werden.
Restless Legs Syndrom (RLS) – Eine ernst zunehmende Erkrankung
Die Unruhe in den Beinen sollte man nicht abtun oder ignorieren wollen. Auf Dauer sind nicht nur körperliche Beschwerden die Folge. Die negativen sozialen Auswirkungen sind mindestens genauso schlimm. Daher ist ein ausführliches Gespräch beim Arzt oder Homöopathen unbedingt erforderlich.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.