Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) – Heilpflanze
Heilpflanzen
Das Vergissmeinnicht ist uns allen bekannt. Seine kleinen hellblauen Blüten finden wir in vielen Gärten.
In der Pflanzenheilkunde findet das Vergissmeinnicht kaum Beachtung und das trotz seiner entzündungshemmenden, zusammenziehenden, beruhigenden und stärkenden Wirkung. So eignet sich das Vergissmeinnicht zur Behandlung von diversen Beschwerden und Erkrankungen.
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Inhalt
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) – Pflanzenbeschreibung
Vergissmeinnicht - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) – Geschichte
Vergissmeinnicht – Heilwirkung und Anwendungsbereiche
Vergissmeinnicht – Nebenwirkungen / Kontraindikation
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) – Anwendung
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) Teerezept
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) - Äußerliche Anwendung
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) Tinktur
Vergissmeinnicht Tinkturrezept
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) – Pflanzenbeschreibung
Das Vergissmeinnicht, im Volksmund auch Vergiss mich nicht, Blauer Augentrost oder Mausöhrchen genannt, gehört zur Pflanzenfamilie der Rauhblattgewächse (Boraginaceae) und hat den wissenschaftlichen Namen „Myosotis sylvatica, Myosotis arvensis und Myosotis palustris“.
Die Pflanze ist je nach Art der Gattung eine einjährige krautige Pflanze, wie z. B. das Ackervergissmeinnicht, zweijährig wie das Waldvergissmeinnicht oder mehrjährig wie das Sumpfvergissmeinnicht.
Vom Vergissmeinnicht gibt es mehr als hundert verschiedene Arten. Die meisten haben kleine, hellblaue Blüten, die in Büscheln wachsen. Die Pflanze wächst bis zu 30 cm hoch.
Zunächst wachsen im Frühjahr lanzettliche, behaarte Blätter mit einer hellgrünen Farbe. Die Blüten haben fünf Blütenblätter und erscheinen zwischen April und August.
Beheimatet ist das Vergissmeinnicht in Europa, Afrika, Asien, Australien sowie im äußersten Süden von Südamerika. In Nordamerika kommt es nur kultiviert vor
Vergissmeinnicht - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Die bekannteste Art in unseren Breitengraden ist das sogenannte Acker-Vergissmeinnicht, welches auch sehr häufig zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln und für medizinische Zwecke verwendet wird.
Verwendet wird in der Medizin das blühende Kraut.
Inhaltsstoffe
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffe zählen z. B. Gerbsäure, Flavonoide, Alkaloide und Kalium.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) - Geschichte
Bereits im Mittelalter zählte sie zu den wichtigsten Heilpflanzen und fand nicht nur bei zahlreichen Alltagsbeschwerden, sondern auch bei der Behandlung von einigen Krankheiten Anwendung. Aktuell wird die Pflanze in der Naturheilkunde aber leider vermehrt durch andere Heilkräuter verdrängt.
Vergissmeinnicht – Heilwirkung und Anwendungsbereiche
Die Heilwirkung der Inhaltsstoffe sind z, B.:
- adstringierend
- beruhigend
- entzündungshemmend
- tonisierend
Anwendungsbereiche
Hauptsächlich werden die Extrakte des Vergissmeinnichts gegen Hautentzündungen eingesetzt.
Weitere Anwendungsbereiche in der Volksheilkunde sind zum Beispiel bei:
- Augenentzündungen
- Darmentzündung
- Lymphknotenschwellung
- Nasenbluten
- Tuberkulose
- Erkältung
- Bakterielle Infektionen
- Quetschung
- Durchfall
- Hautprobleme
- Rekonvaleszenz
Das Einsatzgebiete des Vergissmeinnichts ähneln denen des Lungenkrauts und des Beinwells. Allerdings ist die heilende Wirkung des Vergissmeinnichts weniger stark ausgeprägt als bei den anderen beiden Pflanzen.
In früheren Zeiten kam zudem der frische Pflanzensaft des Vergissmeinnichts zur Anwendung, um mit ihm Nasenbluten zu behandeln.
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Vergissmeinnicht – Nebenwirkungen / Kontraindikation
Nebenwirkungen sind bei der Anwendung der Pflanze nicht zu befürchten. Allerdings gibt es einige Gegenanzeigen. So darf das Heilkraut nicht bei Erkrankungen an der Schilddrüse zum Einsatz kommen. Das Gleiche gilt für die Behandlung von Kindern. Grund dafür ist das Fehlen von aussagekräftigen Untersuchungen.
Auch Tees oder Tinkturen haben keine erwähnenswerten Nebenwirkungen auf die menschliche Gesundheit. Ernsthafte Lebensgefahr besteht nur dann, wenn Sie eine toxische Vergissmeinnichtpflanze zu sich nehmen.
Es empfiehlt sich immer geprüfte und im Handel erhältliche Produkte zu kaufen.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) - Anwendung
Das Vergissmeinnicht wird überwiegend als Tee angewendet. Extrakte des Vergissmeinnichts gibt es aber auch als niedrig potenziertes homöopathisches Mittel.
In der Homöopathie wird das Vergissmeinnicht sehr häufig verwendet, hier kommt das Kraut und die Wurzel zum Einsatz.
Als homöopathische Therapie wird das Vergissmeinnicht in Tropfen- oder Tablettenform eingenommen.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) Teerezept
Für einen Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Vergissmeinnicht mit einer Tasse kochendem Wasser. Der Sud muss für zehn Minuten ziehen und wird dann abgeseiht.
Von dem Tee trinkt man täglich bis zu drei Tassen in kleinen Schlucken.
Der Tee stärkt z. B. den Körper nach einer schweren Erkrankung und hilft zudem gegen Durchfall und gegen Entzündungen des Verdauungssystems.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) - Äußerliche Anwendung
Äußerlich verwendet man den Tee oder die verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen. Mit dieser Art der Anwendung kann man Hautentzündungen lindern. Solch eine Anwendung hilft auch gegen Quetschungen.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) Tinktur
Eine Tinktur aus dem Vergissmeinnicht in den Potenzen D2 oder D3 kann man kaufen.
Homöopathisch kann man die Extrakte z. B. gegen Lymphknotenschwellungen und allgemeiner Erkältungsneigung verwenden.
Vergissmeinnicht Tinkturrezept: Um eine Tinktur herzustellen übergießt man ein volles Schraubdeckelglas mit Doppelkorn oder Weingeist bis das Kraut vollständig bedeckt ist. Das Glas wird für zwei bis sechs Wochen zur Seite gestellt und danach in eine dunkle Flasche abgeseiht.
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Fazit: In der heutigen Zeit ist das Vergissmeinnicht leider als Heilpflanze in Vergessenheit geraten und das obwohl es über verschiedene positive Effekte für die Gesundheit hat.
Die antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften des Vergissmeinnichts ließen sich wissenschaftlich bislang nicht belegen.
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