Vogelmiere (Stellaria media) – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Eines der häufigsten Wildkräuter bei und ist die Vogelmiere. Die Vogelmiere gehört zur Pflanzenfamilie der Nelkengewächse und ist eine beliebte Futterpflanze für Vögel und Kleinnager.
Gartenbesitzer empfinden die Vogelmiere als lästiges Unkraut, dabei ist die Pflanze nicht nur ein hervorragendes Wildgemüse, sondern auch eine wirksame Heilpflanze gegen viele Hautkrankheiten. Dazu gehört z. B. die Schuppenflechte und juckende Ekzeme. Zudem soll die Vogelmiere auch gegen hartnäckigen Husten helfen sowie unterstützend gegen Rheuma.
Aufgrund der hohen Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen wird das Kraut auch als Zusatz von Speisen verwendet, so zum Beispiel in Salaten, Suppen oder Kräuterparks. Das soll den Stoffwechsel und die Verdauung anregen.
Vogelmiere
Bild: pixabay website5
Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Vogelmiere (Stellaria media) – Pflanzenbeschreibung
Vogelmiere (Stellaria media) – Geschichte
Vogelmiere (Stellaria media) - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Vogelmiere (Stellaria media) – Heilwirkung
Vogelmiere (Stellaria media) – Anwendungsbereiche
Vogelmiere (Stellaria media) – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Vogelmiere (Stellaria media) – Anwendung
Vogelmiere – innerliche und äußerliche Anwendung
Vogelmiere (Stellaria media) – weitere Anwendungsmöglichkeiten
- Vogelmiere Schmalz Salbe – Rezept
- Blütenessenz – Rezept
- Vogelmiere (Stellaria media) – Heilöl
Vogelmiere (Stellaria media) in der Küche
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Die Vogelmiere (Stellaria media) ist in der Volksheilkunde unter weiteren Namen bekannt.
So zum Beispiel unter den Namen
Vogel-Sternmiere
Hühnerabbiss
Meier
Hühnerdarm
Kanarienvögelkraut
Sternenkraut
Mäusedarm
Vögelichrut
Vogelmiere (Stellaria media) – Pflanzenbeschreibung
Heimisch ist die Vogelmiere (Stellaria media) in Mittel- und Nordeuropa.
Die Vogelmiere ist eine einjährige Pflanze, die sich auch von Frosttemperaturen nicht abschrecken lässt und sie sich sogar im Winter frisch ernten lässt.
Anzutreffen ist die Vogelmiere sehr üppig auf frisch umgegrabenen Beeten und Feldern.
Die Pflanze liebt stickstoffhaltigen Boden mit guter Bewässerung.
Die Stängel der Vogelmiere werden bis zu 40 cm. lang und liegen überwiegend auf dem Boden. Die Blätter der Pflanze sind sehr zahlreich, klein und haben eine eiförmige Spitze. Sie sind oval und spitz und sind bis zu 3 cm groß.
Die Blütenzeit der Pflanze ist von März bis Oktober. Die Blüten der Vogelmiere sind weiß und sehen aus wie kleine Sterne. Sie sind nur wenige Millimeter groß.
Aus den Blüten entstehen Kapseln, wo sich dann die zahlreichen Samen befinden.
Vogelmiere (Stellaria media) gehört zu Pflanzenfamilie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Vogelmiere (Stellaria media) – Geschichte
Forscher fanden schon fossile Vogelmieren aus der letzten Eiszeit, was nahelegt, dass die Pflanze schon von den Neandertalern als Vitaminspender genutzt wurde.
Extrakte der Vogelmiere wurden im Mittelalter als kühlendes und reinigendes Mittel eingesetzt.
Als Lungenkraut empfahl Sebastian Kneipp die Vogelmiere. Die Wirkung der Pflanze beschreibt Sebastian Kneipp als auflösend, schleimlösend und wirkungsvoll bei Husten, Hämorrhoiden und bei Nieren- und Blasenverschleimung.
Der Name der Pflanze hängt wohl mit ihrer Eigenart zusammen, da sich Hühner und Vögel um das Kraut regelrecht streiten.
Vogelmiere (Stellaria media) - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Verwendet von der Pflanze wird das Kraut (Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Triebe).
Inhaltsstoffe
Das Kraut hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften.
So unter anderem:
Vitamine,
Mineralien
Schleim, Zink
ätherische Öle
Oxalsäure
Saponine
Flavonoide
Cumarine
Vogelmiere (Stellaria media) – Heilwirkung
In der heutigen Naturheilkunde spielt die Vogelmiere meist nur eine untergeordnete Rolle, trotz dass die Pflanze einige wertvolle Inhaltsstoffe hat. Gerade bei Erkältungen und äußerlichen Beschwerden können die Extrakte der Vogelmiere sehr hilfreich sein.
Heilwirkung
- blutstillend
- harntreibend
- adstringierend
- juckreizlindernd
- kühlend
- Milchbildungsfördernd
- schleimlösend
- wundheilend
- menstruationsfördernd
- blutreinigend
Vogelmiere
Bild: pixabay website5
Vogelmiere (Stellaria media) - Anwendungsbereiche
Extrakte der Heilpflanze helfen unter anderem bei:
- Bronchitis
- Husten
- Ekzeme
- Furunkel
- Juckreiz
- Lungenleiden
- Nierenschwäche
- Pickel
- Frühjahrsmüdigkeit
- Hautprobleme
- Hämorrhoiden
- Gerstenkorn
- Rheuma
- schlecht heilende Wunden
- Schnittwunden
- Augenentzündung
- Blähungen
- Gelenkentzündungen
- Quetschungen
- Verstopfung
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Geschwüre
- Gicht
Vogelmiere (Stellaria media) – Nebenwirkungen / Kontraindikation
Zurzeit sind keine Nebenwirkungen von Vogelmiere bekannt.
Vogelmiere (Stellaria media) - Anwendung
Da die Vogelmiere fast ein ganzjähriges Wildgemüse ist, eignet es sich als frisches Kraut in Salaten, Kräuterquarks oder Suppen.
Dank der verschiedenen Inhaltsstoffen, so z. B. Vitamine, Mineralien und Saponine, helfen die Extrakte gegen viele Mangelerscheinungen und geben Lebenskraft zurück. Sie wirken harntreibend und regen den Stoffwechsel an.
Vogelmiere – innerliche und äußerliche Anwendung
Teerezept: Ein Teelöffel voll mit frischer oder getrockneter Vogelmiere wird mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Sud muss für 10 Minuten ziehen und wird dann abgeseiht.
Innerliche Anwendung: Der Tee regt zum Beispiel den Stoffwechsel an, hilft bei rheumatischen Beschwerden, unterstützt Frühjahrskuren, hilft bei Erkrankungen der Atemwege und wirkt schleimlösend und hilft daher gegen Husten und Bronchitis.
Vogelmiere kann gut als Zutat für Hustentees oder Erkältungstees verwendet werden. Es ist zwar möglich einen reinen Aufguss nur aus Vogelmiere zuzubereiten, allerdings ist dies meist nur bei festsitzendem Husten sinnvoll.
Äußerliche Anwendung: Äußerlich werden die Extrakte als Waschungen, Umschläge oder Bad eingesetzt.
Waschungen und Umschläge helfen gegen Juckreiz, Ekzeme oder Schuppenflechte, aber auch gegen schlecht heilende Wunden, Geschwüre und Abszesse kann man die Extrakte verwenden.
Bei einem Gerstenkorn hilft eine sogenannte Augenbadewanne oder ein Umschlag mit Vogelmierentee.
Vogelmiere (Stellaria media) – weitere Anwendungsmöglichkeiten
So gibt es im Handel die Vogelmiere Schmalz Salbe. Diese Salbe hilft so wie oben beschrieben.
Zudem gibt es eine Blütenessenz, die für Hartnäckigkeit, Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen steht.
Vogelmiere Schmalz Salbe – Rezept: Seit Jahrhunderten wird eine Salbe aus frischer Vogelmiere und Schmalz traditionell hergestellt.
Man benötigt für die Herstellung der Salbe 70 Gramm Schweineschmalz und ca. 6 bis 10 Gramm Vogelmiere.
Das Schweineschmalz wird in einen kleinen Topf gelegt und die kleingeschnittenen Kräuter werden darübergelegt.
Jetzt wird das Schweineschmalz auf kleiner Flamme geschmolzen.
Fängt es an zu brutzeln geben die Kräuter ihre Feuchtigkeit ab (Achtung: Die Kräuter sollten nicht frittiert werden. Sie sollen nur ihre Wirkstoffe abgeben.).
Bei kleiner Flamme muss es für etwa eine halbe Stunde brutzeln.
Dann wird der Topf vom Herd genommen und über Nacht zur Seite gestellt.
Am nächsten Morgen wird die Masse wieder aufgewärmt. Ist die Masse wieder flüssig, wird sie durch ein Filterpapier oder einem Tuch in ein Gefäß zum Verschließen abgeseiht. Kühlt die nun fertige Salbe ab, ist sie gebrauchsfertig.
Solche eine Salbe kann man gegen oben genannte Hauterkrankungen einsetzen.
Blütenessenz - Rezept: Man nimmt ca. eine Handvoll Blüten und gibt sie in eine Schale mit Wasser. Die Schale sollte nun für mindestens drei Stunden in die Sonne gestellt werden. Danach wird abgeseiht. Nun kommt das Blütenwasser in eine dunkle Flasche. Die Flasche darf nur halb gefüllt werden, da der Rest mit Alkohol aufgefüllt wird.
Die übrig gebliebene Blütenessenz kann man trinken.
Von der Essenz nimmt man täglich einige Tropfen ein, um sich innerlich weiterzuentwickeln oder aber schwere Situationen besser zu überstehen.
Vogelmiere (Stellaria media) – Heilöl: Um das Heilöl aus Vogelmiere herzustellen, benötigt man ein Schraubdeckelglas.
Das Glas wird mit der Vogelmiere gefüllt und anschließend mit hochwertigem Olivenöl aufgefüllt. Das verschlossene Glas sollte man für mindestens sieben Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen - gelegentlich schütteln.
Danach wird abgeseiht und in eine dunkle Flasche abgefüllt, die an einem kühlen Ort verwahrt wird.
Das Heilöl wird bei allen entzündlichen Hautprozessen und Hautreizungen auf die Haut aufgetragen.
Vogelmiere (Stellaria media) in der Küche
Mit ihrem milden, leicht maisartigen und teils erbsenartigen Geschmack gilt die Vogelmiere als beliebtes Wildkraut. Die saftigen kleinen Blätter eignen sich hervorragend für die Verarbeitung in Wildkräutersalaten, Kräuterquarks oder Kräuterbutter. Eine köstliche und einfache Möglichkeit ist, die Vogelmiere auf ein frisches, leicht gesalzenes Butterbrot zu verteilen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.