Weitere Ursachen Fieber - Naturheilkunde
Naturheilkunde
Hals-Nasen-Ohrenbereich und Gehirn
Fieber verursacht durch Infektionen im Hals und Kopfbereich können vielfältige Ursachen haben. Die Infektionen reichen von Mandel-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen über Infektionen der Weichteile am Hals oder eines bestimmten Knochens hinter dem Ohr, dem sogenannten Warzenfortsatz (Mastoiditis) bis hin zu Entzündungen der Gehirnhaut oder des Gehirns.
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Inhalt
Hals-Nasen-Ohrenbereich und Gehirn
Immunabwehr geschwächt
Neutropenie - Mangel an weißen Blutkörperchen
Malaria, Ebola und andere Erreger
Die Symptome beim Ebolafieber sind
Symptome einer Malaria-Infektion sind
Fiebererkrankungen – Erblich
Kollagenosen und Rheuma
Autoimmunerkrankung - Systemischer Lupus erythematodes
Autoimmunerkrankung - Polymyositis / Dermatomyositis
Autoimmunerkrankungen – rheumatische Gelenkentzündung
Vaskulitis-Erkrankungen (Gefäßentzündungen)
Große Gefäße – Vaskulitis
Mittelgroße Gefäße – Vaskulitis
Krankenhauskeime
Nicht ungewöhnlich ist eine im Krankhaus eingefangene Infektion mit Fieber. Die Infektionen können durch Katheder, Sonden und Prothesen ausgelöst werden. Auch Druckgeschwüre der Haut, die sich in die Tiefe infizieren kommen vor oder es kann nach Operationen im Wundgebiet zu Infektionen kommen. Einer der bekanntesten Infektionen ist wohl der MRSA-Krankenhauskeim (Staphylokkus aureus mit Resistenz gegen Methicillin und andere Antibiotika). Die Erreger dringen über Lücken in der Haut- und Schleimhautbarriere in die Tiefe ein und setzen sich im Gewebe fest. Es kann aber auch zu Darmentzündungen nach einer Antibiotika-Therapie (Clostridien-Colitis) kommen, mit Fieber und Durchfällen.
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Immunabwehr geschwächt
Bei bestimmten Behandlungen wird die Immunabwehr medikamentös unterdrückt. Das ist zum Beispiel eine therapeutische Maßnahme bei Organtransplantationen oder aber die Betroffenen haben eine krankheitsbedingtes Immunsystem. Das betrifft vor allem Patienten mit einer HIV / Aids oder Antikörpermangel. Diese beiden Gruppen neigen zu Infektionen, die beim Menschen eher selten vorkommen.
Neutropenie - Mangel an weißen Blutkörperchen
Wenn der Wert der weißen Blutkörperchen (neutrophile Granulozyten) unter 500 pro Mikroliter sinkt, ist das Risiko hoch bei Infekten Fieber zu bekommen, auch dann, wenn der Infekt eigentlich kein Fieber als Begleiterscheinung hat. Ärzte sprechen bei diesen Blutwerten von einer schweren Neutropenie. Ursachen hierfür können sein Blutkrankheiten, Knochenmarkschädigungen, Erbkrankheiten (eher selten), bestimmte Medikamente oder Tumortherapien. Bei diesen Patienten muss das Fieber sofort mit Antibiotika behandelt werden, da meist Bakterien verantwortlich sind. Der Ausgangspunkt ist jedoch häufig nicht erkennbar. Bei Neutropenie können außerdem Erreger wie Viren und Pilze zum Problem werden.
Malaria, Ebola und andere Erreger
Ebolafieber wird auch als virales hämorrhagisches Fieber bezeichnet. Der Erreger kommt aus der Gruppe der Filoviren. Auch das gefährliche Marburg-Virus reiht sich hier ein. Bislang haben drei Typen von Ebola-Viren größere Infektionsausbrüche in Afrika verursacht. Die Sterblichkeit beider Virusinfektionen ist hoch, hängt aber bei Ebola zum Beispiel auch vom Virustyp ab.
Die Symptome beim Ebolafieber sind
- Fieber über 38 °Celsius
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen, Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Innerliche Blutungen
- Blutergüsse
- Organversagen
Die Verläufe der Krankheit haben eine sehr hohe Sterblichkeitsrate.
Malaria
Malaria ist eine Tropenkrankheit und wird jährlich von ca. 500 Reiserückkehrern nach Deutschland eingeschleppt. Größtenteils kamen die Reisenden aus Afrika zurück. Im Jahre 2010 gab es ca. 1,2 Millionen Todesfälle. Verursacht wird Malaria durch den Stich der Anopheles-Mücke, aber nur der Stich der weiblichen Mücke überträgt den Keim. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Weitere Infektionen wären das Westnil-Fieber, das Dengufieber oder das Gelbfieber. Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig.
Symptome einer Malaria-Infektion sind
- Wiederkehrendes hohes Fieber, sogenanntes Wechselfieber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Störungen
- Evtl. Krämpfe und Koma
Fiebererkrankungen – Erblich
Erbliche Fiebererkrankungen haben verschiedene Krankheitsbilder. Einige Krankheiten machen sich schon in der frühen Kindheit bemerkbar und andere bis etwa zum 20. Lebensjahr. Durch Vererbung bestimmter Genveränderungen (Mutationen) werden unkontrollierte Abwehrreaktionen des Körpers in Gang gesetzt. Es kommt dann zu Entzündungen im Körper mit Fieber und vielen anderen Symptomen. Entzünden können sich viele Organe, von der Haut, Schleimhäute und Auskleidungen (Felle) der Brust- oder Bauchhöhle sowie die Hirnhaut, Augen, Muskeln und Gelenke. Aber auch die inneren Organe wie Milz und Leber können sich entzünden. Weitere Komplikationen kann eine sogenannte Amyloidose sein, ein Überbegriff für Eiweißablagen, die die erkrankten Organe zusätzlich schädigen.
Bei diesen erblichen Fiebersyndromen vermuten Forscher Überschneidungen mit bestimmten chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Aber auch mit den Autoimmunerkrankungen vermuten die Forscher einen Zusammenhang.
Kollagenosen und Rheuma
Störungen des Immunsystems verursachen Kollagenosen und betreffen das Bindegewebe. Dieses Krankheitsbild kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Die Erkrankung hat häufiges Fieber als Begleitsymptom.
Die Immunabwehr hat die Aufgabe Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen, aber manchmal wird es auch grundlos aktiv. Es reagiert überzogen und richtet sich gegen den Körper selbst und es kommt zu im Körper umfassenden Entzündungsvorgängen. Ärzte sprechen dann von einer Autoimmunerkrankung bzw. Systemerkrankungen. Hierzu gehören viele Krankheitsbilder. Bei einigen Krankheitsbildern ist auch Fieber ein Begleitsymptom, so z.B. bei Kollagenosen, Rheuma oder bestimmte Schilddrüsenerkrankungen.
Bindegewebe ist in allen Organen vorhanden sowie in Gefäßen. Somit können sich nahezu alle Organe entzünden. Der Name Kollagenosen kommt von Kollagen, den Grundbaustein vom Bindegewebe. Früher nahmen die Mediziner an, dass diese Kernsubstanz des Bindegewebes selbst die Kollagenosen verursacht. Es gibt aber auch eine genetische Veranlagung in deren Folge gehen bestimmte Zellen des Immunsystems (Lymphozyten) selbst gegen den Körper vor. Das Immunsystem gibt in diesem Fall seine Toleranz gegen den eigenen Körper auf. Es treten verschiedene Antikörper und sogenannte Immunkomplexe auf. Es entstehen dann Entzündungen, häufig in Gelenken, Nieren, Nerven, Augen, Schleimhäute, Rippenfell, Herz und in der Haut.
Autoimmunerkrankung - Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
An der Krankheit Systemischer Lupus erythematodes erkranken überwiegend Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch nach dem 55. Lebensjahr. Begünstigt wird das Krankheitsbild durch UV-Strahlen und starke hormonelle Veränderungen. Durch Einnahme von bestimmten Medikamenten, hierzu gehören Schilddrüsenblocker und einige Antiepileptika und Antiarrhythmika. kommt es häufig zu einer milden verlaufenden Lupus Form. Nach Absetzung dieser Medikamente verschwinden die Krankheitssymptome.
Symptome bei Betroffenen sind Fieber, sie verlieren an Gewicht und fühlen sich abgeschlagen. Dazu kommen auffällige Hautveränderungen, schmetterlingsförmige Rötungen im Gesicht oder rote, schuppige Papeln in anderen Körperbereichen wie z. B. am Rücken und an den Armen. Die Haut selbst ist sehr lichtempfindlich. Zusätzlich kann es zu Beschwerden des Herzens führen, durch z. B. eine Angina pectoris oder Beschwerden der Lungen und des Rippen- und Lungenfells. Das macht sich durch Schmerzen beim Atmen, durch einen Reizhusten ohne Auswurf bis hin zur Atemnot bemerkbar. Weitere Symptome sind eventuelle Nierenschädigungen (Lupus-Nephritis) mit Schwellungen am ganzen Körper und neurologischen Störungen wie z. B. Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen und psychischen Veränderungen.
Autoimmunerkrankung - Polymyositis / Dermatomyositis
Die Polymyositis ist eine Entzündung vieler Muskeln und bei der Dermatomyositis sind Haut und Muskeln entzündet. Die Erkrankung kann schon im Kindesalter auftreten. Als Begleiterscheinung tritt die Krankheit auch bei Tumorerkrankungen, z. B. beim Eierstockkrebs auf.
Hauptsymptom bei dieser Krankheit sind Muskelschmerzen und Muskelschwäche. Hauptsächlich betroffen sind die Schultern und der Beckenbereich. Auffallend sind zudem Hautveränderungen wie violett-rote Ringe an den Lidern, hellrosafarbene Knötchen an den Streckseiten der Fingergelenke, Nagelveränderungen, rissige Haut an den Handflächen und Fingerkuppen. Sollten auch innere Organe betroffen sein kann es zur Verhärtung der Lunge kommen (Fibrose), die Speiseröhre kann versteifen, so das es zu Schluckstörungen kommt oder aber es kommen Veränderungen am Herzen vor, was zu Herzrhythmusstörungen führen kann.
Bei beiden Kollagenosen kommt es auch zu Gefäßentzündungen. Diese betrachten Ärzte gesondert.
Autoimmunerkrankungen – rheumatische Gelenkentzündung
Rheumatische Gelenkentzündungen gehören zu den Autoimmunerkrankungen. Bei dieser Erkrankung stehen Gelenkschmerzen und Gelenkschwellungen im Vordergrund. Sie verursachen aber kein Fieber, höchstens mal eine erhöhte Temperatur. Nur das Still-Syndrom tritt auch mit Fieber auf, dass betrifft hauptsächlich Kinder.
Vaskulitis-Erkrankungen (Gefäßentzündungen)
Die wohl bekannteste Gefäßerkrankung ist die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Durch Ablagerungen werden die Arterien verengt und im schlimmsten Fall verstopft. Es kommt zu Gewebeabsterben und führt zum Herzinfarkt. Gefäßentzündungen, wie die Vaskulitis-Erkrankungen können die Blutversorgung jedoch genauso empfindlich stören und Organe schädigen.
Welche Bereiche betroffen sind hängt davon ab, welcher Gefäßbereich betroffen ist. Es können im Einzelnen alle Körperbereiche sein, dass hängt davon ab, welche Körperschlagader (Aorta) bis hin zur kleinsten Kapillare oder Vene betroffen sind und wie stark die Veränderungen sind.
Ärzte unterscheiden in zwei Formen bei einer Vaskulitis und zwar von einer primären und sekundären Form. Bei der sekundären Vaskulitis liegt eine andere Erkrankung zugrunde wie z. B. eine Kollagenose oder chronische Infektionen und einige Medikamente, die eine sekundäre Form verursachen. Bei der primären, eigentlichen Vaskulitis entzünden sich große, mittelgroße oder kleine Gefäße – in der Regel ohne bekannte Ursache.
Große Gefäße – Vaskulitis
Arteriitis temporalis (cranialis, Horten) ist wohl die bekannteste Vaskulitis der großen Gefäße. Sie zeichnet sich zur Hälfte mit sogenannten Riesenzellen aus und wird deswegen auch als Riesenzellarteriitis bezeichnet.
Ein weiteres Krankheitsbild ist die Polymyalgia rheumatica. Zusätzlich haben ein Teil der Betroffenen eine Arteriitis temporalis. Bei beiden Erkrankungen kommt es neben den eigentlichen Beschwerden auch zu Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und psychischen Veränderungen.
Leitsymptome der Arteriitis temporalis (cranialis) sind: Fieber, Kopfschmerzen im Schläfenbereich, Augenschmerzen und Sehstörungen.
Bei der Polymyalgia rheumatica liegt eine Kombination aus Gelenk- und Gefäßentzündung vor mit häufigen Schleimbeutelentzündungen. Symptome spielen sich meist im Schulterbereich und Beckengürtelbereich ab. Es kommt in diesen Gegenden zu Muskelschmerzen und Morgensteifigkeit der Gelenke. Weitere Symptome sind Fieber und Beschwerden der Arteriitis temporalis.
Mittelgroße Gefäße – Vaskulitis
Man kennt hier zwei Krankheitsbilder und zwar die Polyarteriitis nodosa und das Kawasaki-Syndrom. Am Kawasaki-Syndrom erkranken überwiegend Kleinkinder. Bei beiden Erkrankungen kommt es zum Fieber.
Überwiegend in mittelgroßen Gefäßen, die Muskeln, Nieren und Bauchorgane versorgen, kommt es zu Gefäßentzündungen zu einer Polyarteriitis nodosa. Auslöser kann eine Leberentzündung durch Infektionen mit dem Hepatitis B Virus sein. Häufig ist die Ursache jedoch nicht bekannt, wie bei einer Autoimmunerkrankung. Fieber, Nachtschweiß, Muskel- und Gelenkschmerzen und kolikartige Bauchschmerzen durch einen Gefäßverschluss im Bauchraum sind häufige Symptome. Zudem kann es zu Herzschmerzen, Herzinfarkt oder zu einem Schlaganfall kommen. Kommt es zu Nervenschädigungen, Muskelschwäche, epileptischen Anfällen oder treten psychische Probleme auf ist vermutlich auch das zentrale Nervensystem betroffen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.