Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Masern
Krankheiten
Vor kurzem erst hatte die WHO die Vermeidung oder Verzögerungen von Impfungen zu einer der zehn großen Bedrohungen für die Gesundheit erklärt.
Sie steht damit in einer Reihe mit Ebola, Antibiotikaresistenzen und Luftverschmutzung.
Würde man konsequenter impfen, könnten Krankheiten, wie zum Beispiel Masern, ausgerottet werden, so die Weltgesundheitsorganisation. Die dafür nötige Impfquote wird jedoch nicht in allen Altersgruppen erreicht. Diese Quote wird auch in Deutschland nicht erreicht.
So sind auf den Philippinen seit Jahresbeginn mindestens 136 Menschen an Masern gestorben. 40 % von diesen Todesfällen waren Kinder zwischen ein und vier Jahren.
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Ein weiteres trauriges Beispiel ist Madagaskar
Seit September 2018 fordert eine Masern-Epidemie auf Madagaskar bisher mehr als 1.100 Tote. In Europa erkranken Kinder an den Masern, weil ihre Eltern keine Impfung wollen. Auf Madagaskar können sich viele Eltern keine Impfung leisten, sie müssen sie selbst bezahlen. Die Folge ist eine Epidemie mit mehr als tausend Toten. Die meisten davon waren Kinder.
Die Opfer sind zum größten Teil Kinder bis zum 14. Lebensjahr (64 Prozent der Todesfälle). Davon macht die Gruppe der Kleinkinder, die ihren fünften Geburtstag noch nicht gefeiert haben, den größten Teil aus (35 Prozent).
Erkrankt an dem hochansteckenden Virus sind auf Madagaskar bisher ca. 87.000 Menschen.
Auf Madagaskar hat die WHO und die örtlichen Behörden diese Woche eine Impfkampagne gestartet. Es sollen bis zu sechs Millionen Kinder erreicht werden. Eine derartige Aktion fand zuletzt 2003 und 2004 statt. Damals waren mehr als 62.000 Infektionsfälle registriert worden.
Die WHO erklärte: „Das Ausmaß der Masern-Epidemie und deren geografische Reichweite in Madagaskar sind sehr beunruhigend“. Und das obwohl Masern eine durch Impfung leicht vermeidbare Krankheit ist.
Masern weltweit auf den Vormarsch
Nach Angaben der WHO nimmt die Zahl der Masern-Erkrankungen weltweit zu. Es wird vermutet, dass die Zahl bereits jenseits der Zwei-Millionen-Marke liegt. Gerade in Ländern wie Madagaskar hat das drastische Folgen.
Auch Neuseeland kämpft zurzeit gegen einen Masernausbruch. In den vergangenen Tagen wurden mehr als zwei Dutzend Erkrankungen registriert. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag (12.03.2019) mit.
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Ein weiteres Ausbreiten der Krankheit soll mit einem sofortigen Impfprogramm, für das der Staat 100.000 Impf-Dosen kostenlos zur Verfügung stellt, begegnet werden.
David Clark, der Gesundheitsminister, appellierte an alle Eltern, ihre Kinder vorbeugend impfen zu lassen. Auffällig ist in Neuseeland vor allem, dass viele Erwachsene an einer Masern-Infektion erkrankt sind. Es betrifft vor allem die Altersgruppen 29 bis 50 Jahre. So wird auch den Erwachsenen empfohlen, ihren Impfschutz überprüfen zu lassen.
Masern - Deutschland
Die letzten bekannten Masern-Infektionen in Deutschland wurden aus dem Landkreis Hildesheim (Niedersachsen) gemeldet. Nach einem Masernausbruch an einer Schule haben sich die erfassten Masernfälle auf 24 erhöht.
Der Landkreis teilte am Montag (11.03.2019) mit, dass zwei Geschwisterkinder bereits erkrankter Kinder sowie ein weiterer Mensch, wobei es sich nicht um einen Schüler handle, neu erkrankt seien.
Der Landkreis ordnete an, dass nur noch geimpfte Schüler die Oskar-Schindler-Gesamtschule bis zum Ende der kommenden Woche besuchen dürfen. 107 Schüler konnten eine Immunität gegen die Krankheit nachweisen. Schüler, die eine Immunität nicht nachweisen konnten, wurden vom Unterricht bis zum Ende kommender Woche ausgeschlossen.
Diese drastische Maßnahme war gerechtfertigt, so das Gesundheitsministerium in Hannover. Die Schule müsse in Absprache mit der Kreisgesundheitsbehörde eine rechtliche Abwägung zwischen der Schulpflicht und dem Schutz der Kinder vor einer ansteckenden Krankheit vornehmen, so das Gesundheitsministerium.
In München werden Gäste von McDonald's, die am Montag (4. März) oder Mittwoch (6. März) zwischen elf und 19 Uhr in dem Schnellrestaurant in Trudering gegessen haben, gebeten sich zu melden. Das gilt für Personen, die nicht geimpft sind oder eine Erkrankung durchgemacht haben. An diesen Tagen war eine an Masern erkrankte Person anwesend. Als Grund für die Maßnahme nennt das Referat für Gesundheit und Umwelt das Risiko für gefährliche Komplikationen der Krankheit. Zwischen dem Kontakt mit dem Virus und ersten Beschwerden vergehen in der Regel acht bis zehn Tage.
Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 wurden Daten von 543 Masernfällen an das RKI übermittelt (Gesamtanzahl 2017: 929).
288 der Masernfälle wurden in ein Krankenhaus eingewiesen. Häufig traf es Kinder zwischen ein und vier Jahren und Erwachsene zwischen 20 bis 39 Jahren.
In Baden Württemberg wurden dem Landesgesundheitsamt bereits 30 Masernerkrankungen im Zeitraum vom 01.01.2019 bis 08.03.2019 gemeldet. Im Jahr davor waren es im gleichen Zeitraum zehn Erkrankungen.
Niedersachsen hat schon jetzt insgesamt mehr Masernfälle gemeldet als im gesamten Vorjahr. Bisher sind es 26 gemeldete Maserninfektionen gegenüber 18 Fälle im vergangenen Jahr. 18 dieser Maserninfektionen stehen jedoch im Zusammenhang mit einem Ausbruchgeschehen im Landkreis Hildesheim, so das Landesgesundheitsamt Niedersachsen. Bei den übrigen handele es sich um Einzelfälle bzw. innerfamiliäre Übertragungen in anderen Landkreisen.
März 2019
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