Organspende- Rückgang der Organspende in Deutschland
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Die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland ist nachhaltig erschüttert. Wohl durch den Organspendeskandal im Jahr 2012. Es war bekannt geworden, dass Ärzte an mehreren Kliniken Patientendaten gefälscht hatten, damit diese schneller eine lebensrettende Organspende bekommen. Das Vertrauen in das Vergabesystem wurde dadurch nachhaltig beschädigt.
2013 konnten die Ärzte in Deutschland noch weniger Transplantationen durchführen als im Jahr zuvor.
Angesichts der rückläufigen Zahlen schlägt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) Alarm. Nach vorläufigen Zahlen für das Jahr 2013 sank die Zahl der Organspender bundesweit auf 876, 16 % weniger als 2012. Es ist die niedrigste Zahl seit Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997.
Laut DSO-Vorstand Rainer Hess sank die Zahl der gespendeten Organe auf 3034. Noch im Jahr 2012 wurden 3511 Organe transplantiert. Seit 2010 sind die Spenderzahlen allgemein rückläufig.
Der Rückgang zieht sich durch alle Regionen. Im Nord-Osten fällt der Rückgang etwas geringer aus minus 9,7 % und in Bayern ist er am höchsten mit minus 23,9 % sagte Rainer Hess.
Rainer Hess führt weiter aus, dass es jetzt die große Aufgabe ist die Krankenhäuser, insbesondere auch Transplantationsbeauftragte professionell zu unterstützen. Nur alle zusammen können das Vertrauen für die Organspende zurückgewinnen.
Es warten ca. 11.000 Menschen in Deutschland auf ein lebensrettendes Organ. Ungefähr 8.000 warten davon auf eine Niere. Durch die jetzt noch höhere mangelnde Spenderbereitschaft verlängert sich die Wartezeit. Statistisch gesehen, schon vor Bekanntwerden der Manipulationen, starben jeden Tag drei Menschen, die auf ein lebensrettendes Organ in Deutschland gewartet hatten.
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